Chapter 45

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Ich hab grad eben die Kommentare mal durchgelesen und freue mich so, dass die letzten Kapitel so gut bei euch angekommen sind. ^-^ Rückmeldung freut mich immer.
Jetzt kommt langsam richtig Action ins Spiel.
Ich denke, deshalb sind 5 Minuten Lesezeit jetzt Limit, nicht mehr vier.

Viel Spaß!

LG, Emmy

___

Es konnte unmöglich später als vier Uhr nachmittags sein, doch ungeachtet dieser Tatsache war es bereits stockfinster.
Wieder ertönte eine Gasse weiter ein Gemurmel, das man in der Stille überdeutlich hören konnte. Bellatrix belegte die letzte Straße mit dem Katzenjammerfluch, dessen Wirkung die eines Bewegungsmelders kombiniert mit einer Feuerwehrsirene der Muggel war.
Sie waren systematisch vorgegangen, um nicht versehentlich selber den Alarm auszulösen.
„Fertig!", keuchte Bella, als sie um die Ecke gerannt kam.
Ginny lächelte unter der Maske. „Super, dann müssen wir jetzt zu einem Laden. Ich muss mich beeilen, die im- Verdammt! "
Bellatrix zog eine Augenbraue hoch, das konnte Ginny an ihrem Ton hören. „Was ist, Weasley?" Das ‚Göre' hatte sie erfreulicherweise weggelassen.
„Die sind alle im Raum der Wünsche!", platzte Ginny heraus und legte sich beruhigend eine Hand auf den mit einem Illusions- und Schutzzauber belegten Dreimonatsbauch. Immer noch konnte sie nicht glauben, dass da tatsächlich ein Baby sein sollte, aber die – wenn auch noch kleine – Wölbung war nicht zu leugnen.
„Das Kabinett steht weiter hinten, das weiß ich noch wegen letztem Jahr", sagte Bella schulterzuckend. „Kriegst du bestimmt schon irgendwie hin."
Ginny legte spöttisch den Kopf schief. „Naja, du rennst ja auch nicht gleich in eine Meute DA-Mitglieder hinein, die dich so gut wie umbringen, wenn sie sehen, unter welchen Umständen du durch ein von Draco Malfoy geöffnetes Verschwindekabinett gekommen bist, dessen Gegenteil sich übrigens in der Nokturngasse befindet!"
Bellatrix' Irritation war unverkennbar: „Ich hab zwar den Faden verloren, aber ich glaube du hast leider Recht." Allein, dass Bella wieder mit der Jüngeren redete, zeigte, dass dieser bis zu einem gewissen Grad verziehen worden war.
Die Rothaarige lachte und dann machten sie sich, wieder schweigend, per Portschlüssel auf den Weg zum Laden in London. Anders konnte Ginny nicht unbemerkt nach Hogwarts zurück.

***

Wie von Bellatrix vermutet erschien Ginny im hinteren Teil des Raums der Wünsche. Sie schlich sich unbemerkt heraus und benachrichtigte Snape wegen des Katzenjammerfluchs, dass sie diesen ein wenig abgewandelt hatte, sodass er es bemerken würde, wenn der Alarm ausgelöst würde.
Als sie wieder in den Raum der Wünsche zurückkehrte, war da...
„Harry." Ohne ein weiteres tonloses Wort starrte sie ihn an, wie er so verlegen an der Wand stand, Neville und Hermine neben sich und die DA zu sich aufschauend. Ginny machte weder einen Schritt auf ihn zu noch einen zurück. Ehrlich gesagt bewegte sie sich überhaupt nicht, sie war wie erstarrt.
Ihr Exfreund sagte mit einer Mischung aus Sanftheit und Überraschung: „Hi, Ginny."
„Ich war Monate weg und sie lässt mich stehen wie einen faden Nachtisch. Ich bin ihr Bruder", flüsterte Ron empört leise Hermine zu. Aber offensichtlich nicht leise genug.
Seamus grinste: „Von denen hat sie viele, aber nur einen Harry."
Ron bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. „Klappe, Seamus."
Aber Neville hatte Ginnys plötzliches Auftauchen beunruhigt. Vermutlich sah sie auch etwas durch den Wind aus - ein Hoch auf ihre Schauspielkünste. „Was ist, Ginny?"
Ginny konnte sich im ersten Satz den gehässigen Unterton nicht verkneifen: „Snape weiß Bescheid." In den zweiten Satz legte sie darum besonders viel Verzweiflung: „Er weiß, dass Harry in Hogsmeade gesichtet wurde."
Sie war erstaunt, dass ihr Ausrutscher im Ton unbemerkt geblieben war.

***

Severus Snape stand auf dem Podest, wo bei den Mahlzeiten immer der Lehrertisch stand und erklärte in unbewegtem Ton und mit gleichsam ausdrucksloser Miene: „Viele von Ihnen fragen sich bestimmt, warum ich Sie um diese Uhrzeit habe antreten lassen. Es wurde mir zugetragen, dass heute Abend Harry Potter in Hogsmeade gesehen wurde."
Getuschel brach aus.
„Also", setzte er in einem scharfen Ton an, wodurch alle verstummten und den Blick senkten, „sollte irgendjemand – Schüler oder Lehrkraft – einen Versuch unternehmen, Potter beizustehen, hat er eine Strafe zu erwarten, welche der Schwere seines Vergehens angemessen ist. Darüber hinaus wird jede Person der Kenntnis besagter Vorkommnisse nachgewiesen, die es aber unterlassen hat, von selbst vorzutreten, selbstverständlich als genauso schuldig angesehen. Nun denn, wenn irgendjemand auch nur im Entferntesten von Mr Potters heutigen Aktivitäten weiß, dann möchte ich ihm geraten haben, jetzt vorzutreten. Also?" Er hatte beinahe die halbe Große Halle durchquert, in der die Schüler stumm in Reihen dastanden.
Schweigen.
Severus' Blick fiel auf die Ecke mit den Ravenclaws. Dort befanden sich auch die meisten DA-Mitglieder, wie auch Ginny, die neben Seamus stand.
Diese atmete tief durch, während Seamus stur nach vorne starrte. Die Rothaarige schluckte.
Alle machten plötzlich geräuschvoll Platz, als Harry in Schuluniform - wo immer er diese nun auch herhatte - vortrat.
Snape wirkte, gelinde gesagt, überrascht.
Harry betrachtete ihn mit Abscheu und sagte dann triumphierend: „Es scheint mir, als gebe es trotz ihrer erschöpfenden Verteidigungsvorkehrungen immer noch ein Sicherheitsproblem in Hogwarts. Und zwar ein ganz beträchtliches."
Das konnte er laut sagen: Alle übrigen Ordensmitglieder samt Hermine und Ron traten aus der weit geöffneten Doppeltür und stellten sich in einem nach außen gewölbten Halbkreis auf. Kingsley stand ganz vorne.
Oh, verdammt, Kingsley! Moody war kein Problem mehr, weil er eben tot war, aber an Kingsley hatte sie gar nicht gedacht. Vermutlich würde er ihr irgendwann noch Schwierigkeiten bereiten.

His Best Horcrux (Tominny) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt