Chapter 44

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Severus und Draco hatten die von Ginny ausgewählten Schüler auf Todesserqualitäten und Wollen überprüft. Dabei waren ein Ravenclaw und zwei Slytherins ausgeschieden. Der Rest sollte in sieben Wochen das Dunkle Mal bekommen.
In der Schule hatte Ginny ganz gut aufgeholt, aber Pflege magischer Geschöpfe hatte sie aus mangelndem Interesse abgewählt. Eigentlich wäre das nicht möglich gewesen, aber da sie nun mal Ginny Weasley, und niemand anders, war, hatte Severus das für sie geklärt.
In Dunkle Künste war sie weit nach hinten gesetzt worden, um möglichst nicht in Reichweite eines Fluches zu geraten. Wirklich aktiv mitarbeiten durfte sie nicht.
Verwandlung und insbesondere die Aufsätze in diesem Fach bereiteten ihr immer noch Schwierigkeiten, doch in Zauberkunst war sie dank einigen Kniffen, die sie von Tom gelernt hatte, der Klasse weit voraus.
Die Zeit verlief ohne weitere Ereignisse, war jedoch alles andere als stressfrei für Ginny.
Doch im April passierte etwas Spannendes: Tonks bekam ihr Baby und bot Ginny die Patenschaft an, was diese natürlich nicht ablehnen konnte. Harry war, soweit sie wusste, der andere Pate des Sohnes von Lupin und Tonks.
Ginny ahnte, dass sie selbst nicht lange diese Position würde ausüben können.
Wie Recht sie hatte.

***

Ginny stand mit einer Gruppe von Todessern am Rand eines Raums in Malfoy Manor.
Vor ihnen wütete Tom und tötete unter anderem viele Kobolde aus Gringotts oder wer auch immer es gewagt hatte, dann in seiner Nähe zu sein, als er ausgerastet war. Berge von Leichen waren das Ergebnis. Ginny drohte ihr Mittagessen wieder hochzukommen.
Soweit sie das verstanden hatte, war der Grund für seine Laune, dass Harry und Hermine in Gringotts eingedrungen waren. Normalerweise hätte Ginny das nicht ansatzweise geglaubt, doch sie hatte sie Zerstörung dort gesehen.
Und irgendetwas Wichtiges musste in Bellatrix' Verlies aufbewahrt worden sein, was auch der Grund war, weshalb die Inhaberin nicht anwesend war, sondern sich verdrückt hatte.
Jetzt war niemand mehr am Leben, der kein Todesser war.
Narzissa neben Ginny hatte Tränen in den Augen und sah sich fassungslos um, während Ginny weiterhin versuchte, den Würgereiz zu unterdrücken.
Tom ging mit seiner Schlange Nagini sich unterhaltend im Saal umher. Dabei fiel Ginny auf, was für eine schöne Stimme Nagini hatte – oder was man davon unter dem Zischen hörte. Es war die Stimme eines etwa zehnjährigen Mädchens, dabei musste Nagini bei ihrer Größe schon etwas älter sein. Aber vielleicht bildete sich Ginny die Stimme auch nur ein.
Missbilligend stellte die Rothaarige fest, dass seine Füße mit dem Blut der eben ermordeten Kobolde beschmiert waren.
Eine Erinnerung blitzte vor ihrem geistigen Auge auf:
Harry war in die Große Halle gekommen. Er war spät dran und schien Nasenbluten zu haben. Ginny sah ihn und sagte ein wenig irritiert zu ihren Freunden: „Er ist wieder voller Blut. Warum ist er immer voller Blut?" Das war in ihrem vierten Jahr gewesen.
Sie schob die Erinnerung beiseite.
Tom ging immer noch auf und ab, als die Tür hinter den Todessern sich öffnete und Bellatrix unbemerkt zu der Menge hinzutrat.
Jetzt gereichte Ginny der scheinbar unendlich währende Monolog ihres Freundes zur Genüge. Sie seufzte und sagte leise: „Tom."
Er hob den Kopf.
Sie streckte ihm die Hand entgegen. Nach kurzem Zögern nahm er sie und drückte sie kurz. Ginny spürte, wie er sich beruhigte.
„Wir brauchen einen Katzenjammerfluch. Ginny? Bella?" Natürlich hatte er die vierte gedankenlose Präsenz in diesem Raum nicht übersehen.
Bellatrix schien vergessen zu haben, auf welch dünnem Eis sie sich bewegte und rief entgeistert: „Was? Mit der einen Auftrag? Niemals!"
Tom fragte äußerst bedrohlich: „Willst du dich mir etwa widersetzten?" Den Elderstab hielt er lose zwischen Zeigefinger und Daumen, aber das musste noch nichts heißen.
Eingeschüchtert kam es von Bella: „Nein, natürlich nicht, Herr." Demütig senkte sie den Kopf.
„Gut." Nickte Tom zufrieden. „Ihr beide werdet in gesamt Hogsmeade Katzenjammerflüche verteilen, da es sehr wahrscheinlich ist, dass Harry Potter heute Abend dem Dorf einen Besuch abstattet. Ihr beide zieht euch Todessermasken an. Bella, du bist beim letzten Widerstand nicht sonderlich beliebt und Ginny darf ohnehin nicht gesehen werden. Wenn ihr was passiert, bist du schuld, verstanden, Bella? Du bist für sie verantwortlich." Beide Frauen wollten protestieren, aber er sprach einfach weiter: „Enttäusche mich nicht. Ginny, Bella wird dich nach dem Auftrag per Portschlüssel zu Borgin und Burke's bringen, von wo aus du mit dem Verschwindekabinett nach Hogwarts reisen kannst. Draco ist beauftragt, dir zu öffnen. Und jetzt los! Bis später!"

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Bis zur Schlacht dauert es nicht mehr lange, wie viele von euch sich bestimmt schon gedacht haben...

His Best Horcrux (Tominny) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt