Kleiderbügel

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Tims POV

Immer noch sah ich leicht geschockt zu meiner besten Freundin.
Ich konnte nicht glauben, dass sie wirklich ein Zimmer mit Lindsey Morgan teilen musste.
Okay, für sie war es vermutlich nicht ganz so schlimm.
Ich wusste ja, dass Michelle sie mehr als nur attraktiv fand.
Dennoch war dies schon ein kleiner Schock für mich.
Und da dachte ich, dass ich Glück damit hatte, dass Bob Morley sein Zimmer direkt neben meinem hatte.
„Aber ein anderes Thema jetzt, wie spät stehen wir morgen auf?“ fragte Michelle mich nun und ich blickte wieder zu ihr.
„Ich würde sagen gegen sieben. Immerhin müssen wir noch Frühstücken und zur Messehalle. Der Einlass ist ab neun Uhr. Also können wir uns vorher noch etwas umsehen und um halb zwölf ist das Fotoshoot und die Autogrammstunde“ gab ich ruhig von mir, während ich zu der Brünetten blickte.
Diese nickte und aß ihren Salat auf.
„Und wenn du morgen nicht mehr isst, schlage ich dich“ Michelle lachte nur, ehe sie sich zurück lehnte.
„Und am Abend noch dein Tattoo richtig?“ fragte sie ruhig, als sie sich eine Zigarette anmachte.
Ich aß nicht mehr, da störte es mich nicht, wenn Michelle nun eine rauchte.
Aber auch so störte es mich nicht.
Ich rauchte ja selbst.
Aber wir beide würden nie beim essen rauchen.
Dies war etwas, was gar nicht ging.
„Ja, um halb sieben habe ich den Termin“ lächelte ich und fuhr mir durch meine Haare.
Ich hatte lange auf mein Tattoo warten müssen.
Meine Mutter wollte dies nie.
Selbst als ich bereits 18 war sprang sie immer an die Decke, wenn ich mir ein Tattoo machen lassen wollte.
Doch ich war mittlerweile 21 und alt genug um dies zu entscheiden.
Michelle hatte hier in Stuttgart ebenfalls ein Tattoo machen lassen.
Sie hatte eines an der Taille, welches die gesamte linke Seite bedeckte.
Es waren Rosen, mit den Anfangsbuchstaben ihrer Großeltern, darin verarbeitet.
Auch den Namen ihres Sohnes hatte sie sich hier stechen lassen.
Unter die rechte Brust.
Sie hatte mir den Termin für mein Tattoo verschafft.
Da ich ein Freund von ihr war, musste ich nicht ganz so viel zahlen.
Ich konnte nur nicht glauben, dass Michelle immer soweit für ihre Tattoos gefahren war.
Aber dieser Tätowierer war auf der gesamten Welt bekannt, also kein Wunder, dass sie sich dort ihre Tattoos machen ließ.
Ich ließ mir 'Yu gonplei ste odon' mit einem 'K2013' und 'H2000' stechen.
Die Buchstaben standen für meine verstorbenen Großeltern.
Und mit dem Satz dabei passte dies wohl mehr als nur perfekt.
„Danke nochmal, dass du das gemacht hast?“
„Hey, du hältst mich und David aus, also ist das alles wirklich kein Problem“ lachte die Brünette und auch ich musste lachen.
„Ich liebe den Kleinen und wir kommen gut aus, also keine Sorge. Und zum Glück passt deine Schwester auf den Kleinen auf, sonst hätten wir uns das Wochenende echt schenken können“ Michelle nickte kurz, ehe sie aufstand.
Ich tat es ihr gleich und zusammen gingen wir wieder zum Fahrstuhl.
„Aber komm gleich nicht auf die Idee mich in irgendeiner weise zu stören. Ich will schlafen“ leicht lachte ich und nickte.
„Keine Angst, diesen Fehler habe ich einmal gemacht, den mache ich nicht noch einmal“ lachte ich weiter, ehe ich mich von der Wand abstieß und wir den Fahrstuhl verließen.
„Dann Schlaf mal gut und viel Glück“ grinste ich, bevor ich auch schon in mein Zimmer ging.

Meine Tasche hatte ich schon ausgepackt, doch sortierte ich die Sachen noch einmal richtig.
Mir gefiel es so wie es war noch nicht wirklich.
Ich konnte mir vorstellen, dass Michelle ihre Sachen einfach nur rein geschmissen hatte.
Wie Zuhause auch.
Aber dies sollte nun eher weniger mein Problem sein.
Ich hatte nicht genügend Kleiderbügel.
Leise seufzte ich, ehe ich auch schon aus mein Zimmer ging.
Gerade wollte ich bei Michelle klopfen, da sah ich aber das 'Bitte nicht stören' Schild vor der Türe.
Breit musste ich grinsen, als ich dies sah.
Ich wusste genau, dass sie gerade bestimmt nicht am schlafen war.
Also musste ich bei Bob Morley klopfen.
Vor der Türe atmete ich tief durch, ehe ich auch schon klopfte.
Es dauerte auch nicht lange, da ging die Türe auf.
„Ja?“ fragend und leicht verwirrt sah er mich an.
„Ähm“ gab ich von mir, a ich gerade keinen Ton hinaus bekam.
„Was kann ich für Sie tun Sir?“ lächelte Bob und fuhr sich durch die Haare.
„Hätten Sie eventuell noch einen Kleiderbügel, ich habe nicht genügend und meine beste Freundin schläft schon und wenn ich sie störe bin ich tot“ lachte ich leicht nervös und auch Bob Morley musste lachen.
„Dann kommen Sie kurz mit ins Zimmer, ich müsste noch ein oder zwei über haben“ lächelte er, als er einen Schritt zur Seite ging.
Langsam betrat ich sein Zimmer und sah mich um.
Es war genauso groß wie meines.
Nur war alles Spiegelverkehrt aufgebaut.
Während mein Bett an der rechten Wand stand, wenn man ins Zimmer kam, stand seines an der linken Wand.
Das Gleiche galt auch für das Bad und alles andere im Zimmer.
„Hier Sir“ lächelte er, als er mir die Bügel hinhielt.
„Danke“ lächelt eich und nahm diese entgegen.
„Was machen Sie hier in Stuttgart?“ fragte er, als er sich etwas zu trinken nahm.
„Ich gehe mit meiner besten Freundin morgen auf die ComicCon“ Bob Morley blickte wieder zu mir und sah mich lächelnd an.
„Wegen welcher Serie?“
„The 100“ gab ich zu und nun lachte er leicht.
„Dann muss es für euch beide wohl ein kleiner Schock sein uns hier zu sehen oder?“ ich nickte kurz und fuhr mir durch die Haare.
„Warte, ist deine beste Freundin, etwa die, die versehentlich mit bei Lindsey aufs Zimmer gekommen ist?“ überrascht sah ich ihn nun an.
„Ja, dass ist sie“ Lindsey musste es ihnen wohl schon erzählt haben.
„Sie tut mir jetzt schon leid“ lachte Bob, als er auf den Balkon ging.
Kurz zögerte ich, ehe ich ihm folgte.
„Wieso?“
„Lindsey ist ein Morgenmuffel, zudem beansprucht sie das gesamte Bett für sich. Marie und sie haben sich einmal in Vancouver ein Zimmer geteilt. Marie hat später auf der Couch geschlafen“ nun musste auch ich lachen und fuhr mir kurz durch die Haare.
„Michelle ist es gewohnt, wenn ihr jemand Platz im Bett weg nimmt“ ich zündete mir eine Zigarette an, nachdem ich Bob gefragt hatte, ob dies in Ordnung sei.
„Aber ich werde auch nicht lange bleiben, ich muss auch früh ins Bett, wir wollen morgen früh raus“ sprach ich ruhig, als ich mich gegen das Geländer lehnte.
Bob stand mit seiner Flasche Wasser in der Terrassentüre und beobachtete mich einfach.
Es machte mich nervös, seinen Blick die gesamte Zeit auf mir zu spüren.
Er sollte damit aufhören.
Sonst würde ich gleich ganz durchdrehen.
Das der morgige Tag aber noch 'schlimmer'  werden würde, ahnte ich jetzt noch nicht.

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