Comic Con Part 2

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Tims POV

Zusammen mit Michelle musste ich noch gut eine Stunde warten, ehe wir in den Backstage Bereich konnten.
Ich war schon nervös.
Immerhin würde ich Bob Morley gleich wiedersehen.
Ja, er war mein Nachbar im Hotel und ich hatte bereits ein Autogramm von ihm und ein Foto mit ihm, aber es war einfach nicht das Gleiche, als mit ihm persönlich reden zu können.
Das war einfach etwas ganz anderes.
„Wartet hier, sie kommen gleich" Michelle und ich nickten kurz, ehe wir uns an einen Tisch setzten.
Wir waren hier die Einzigen.
Waren wir wirklich die Einzigen, die einen Pass hatten?
Das konnte doch gar nicht sein.
Gerade wollte ich Michelle etwas fragen, da klingelte ihr Handy.
Leise seufzte sie, ehe sie ran ging.
„Ja?" fragte sie ruhig, während sie mit ihrem Edding spielte, den sie immer dabei hatte.
Das war einfach so Michelle.
Hin und wieder kam sie auf die Idee, auch wenn sie 25 war, irgendwo etwas hin zu malen.
„Hey mein Kleiner" lächelte sie nun und ich wusste sofort, mit wem sie sprach.
David.
Ihrem kleinen Sohn und meinem Patenkind.
Er war letzte Woche drei geworden.
Zwar war er 'nur' mein Patenkind, aber oft bezeichnete ich ihn auch einfach als meinen Neffen.
Ich verstand mich sehr gut mit ihm.
Oft holte ich ihn auch vom Kindergarten ab, oder brachte ihn dort hin, wenn Michelle noch arbeiten war.
Sie arbeitete in der Uniklinik in Münster.
Auf der Kinderkrankenstation.
Sie war dort eine der der Besten auf der Station.
Sie war keine Assistenzärztin mehr sondern mittlerweile schon Ärztin.
Mit 25 und mit Kind, hatte sie es doch sehr weit gebracht.
Da konnte jeder andere sagen was er wollte.
Bald sollte sie sogar die Leitung der Station übernehmen.
„Ja Tim ist auch ihr" lächelte sie und blickte zu mir.
„Willst du mit ihm reden?" und nur eine Sekunde später hielt sie mir ihr Handy hin.
„Hey Kumpel" lächelte ich, als ich das Handy am Ohr hatte.
„Onkel Tim?"
„Ja?" fragte ich und lachte leise.
„Wann seit ihr wieder da?" ich wusste genau, dass er schmollte.
Ich kannte ihn gut genug.
„Morgen Abend, aber da bist du vielleicht schon im Bett, wir müssen schauen wie gut wir durch kommen" erklärte ich ihm, als ich sah, dass Bob und die anderen drei gerade kamen.
„Du, ich muss auflegen ja? Wir sehen uns morgen, sonst Montag Kleiner"
„Okay" kicherte er, bevor ich auflegte und Michelle das Handy wieder gab.
„Hey ihr beiden" hörte ich Bob, der sich mit Lindsey und den anderen beiden zu uns setzte.
„Hey" lächelte ich und sah den größeren einfach an.
„Wer war das gerade am Telefon?" fragte er, als er sich zurück lehnte.
„Mein 'Neffe'" lächelte ich und verstehend nickte er, ehe er zu Michelle blickte.
Diese nickte nur kurz, bevor ihr Blick zu Lindsey viel.
Diese sah meine beste Freundin einfach nur an.
Ich wusste genau, was zwischen den beiden letzte Nacht passiert war.
Sagen, würde ich dazu einfach nichts.
Nach wenigen Minuten setzten sich die beiden Frauen auf die Couch und unterhielten sich.
Ty und Richard spielten Tischfußball.
Was anderes hatte ich mir auch nicht denken können, bei dem was ich heute schon für Bilder auf Twitter und Instagram gesehen hatte.
„Ich hab mir was überlegt" riss mich die Stimme von Bob aus meinen Gedanken und verwirrt sah ich ihn an.
„Und was?" fragte ich ihn und lehnte mich zurück.
„Ihr habt ja bald Sommerferien" kurz nickte ich, wusste aber nicht so recht, was er von mir wollte.
„Wie wäre es, wenn du dann zu mir nach LA kommst?" okay, nun war ich wirklich verwirrt.
Wieso wollte er, dass ich nach LA kam?
Und vor allem wie sollte ich das bezahlen?
„Und wieso?"
„Weil ich dich echt nett finde. Ich weiß, wir kennen uns so gut wie gar nicht, aber ich mag die Gespräche mit dir und ich will dich besser kennenlernen" erklärte er ruhig, als er sich durch seine schwarzen Locken fuhr.
Diese Haare erinnerten mich irgendwie an die von David, doch schüttelte ich kurz meinen Kopf.
Das war gerade nicht wichtig.
„Und wie soll ich mir einen Flug nach LA leisten?" lachte ich nun leicht, da ich nicht gerade viel Geld hatte.
Ich musste ja immerhin Kellnern um noch was zum Leben zu haben.
Klar brachte Michelle viel Geld durch ihre Arbeit in der Uniklinik ein, aber das brauchte sie selbst zum Leben und für ihren Sohn.
„Ich bezahl in dir" nun verschluckte ich mich an meinem Wasser.
Bob schien es wirklich ernst zu meinen damit.
„Du willst wirklich, dass ich nach LA komme oder?" fragte ich und er nickte bestätigend.
„Geplant habe ich noch nichts für den Sommer, also eigentlich könnte ich" lächelte ich und auch Bob lächelte nun.
Breit.
Über beide Ohren.
Dieses typische Lächeln von ihm.
„Dann schreib mir einfach ab wann du kommen willst und ich buche dir den Flug" lächelte er, bevor er sich mein Handy schnappte, welches auf dem Tisch lag.
Schnell tippte er seine Nummer ein und speicherte diese.
Nicht unter Bob, nein.
Unter Bobby.
Innerlich grinste ich.
Wenn er wüsste, dass ich ihn immer so nannte, wenn ich mit Michelle über ihn redete.
„Ich werde dir schreiben, versprochen" lächelte ich und sah weiter zu ihm.
Bob lächelte zufrieden und lehnte sich zurück.
„Und was machst du heute noch so?"
„Wir gehen nachher zum Tätowierer. Ich bekomme ein neues. Er ist der Tätowierer von Michelle, da hat er mir einen Sonderpreis gemacht" lächelte ich, bevor ich ihm die Vorlage zeigte.
„Das ist aus 'The 100'" stellte er fest und kurz nickte ich.
„Mit den Anfangsbuchstaben meiner verstorbenen Großeltern" Bob nickte kurz, bevor er mir mein Handy wieder gab.
„Find ich cool" grinste er, was mich wieder lachen ließ.
Kurz blickte ich zu Michelle, die immer noch mit Lindsey auf der Couch saß.
Die beiden unterhielten sich ausgiebig.
Anscheinend hatte ihnen die letzte Nacht wohl doch nicht sonderlich geschadet.
„Aber sag mal, kann es sein, dass wir die Einzigen mit einem Pass sind?"
„Nein, die anderen waren schon bei uns, wir wollten euch alleine sehen" lächelte Bob und ich merkte, wie ich leicht rot wurde.
So etwas war mir noch nie passiert.
Aber es machte mich auch glücklich.
„Wieso?"
„Weil ich dich besser kennenlernen wollte und Lindsey noch einmal mit Michelle reden wollte" verstehend nickte ich und blickte erneut zu ihr.
Sie und Lindsey machten ein paar Fotos, was ich mit einem Kopfschütteln abtat.
Ich war mehr als nur froh darüber gerade hier sein zu dürfen.
Bob wollte alleine mit mir sein.
Nur mit mir.
Ohne die ganzen anderen Fans um uns herum.
Und dann lud er mich auch noch zu sich nach LA ein.
Besser konnte mein Leben doch gerade nicht laufen.

Take A Life With MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt