Durch die Trauerfeier für den Hokage verzögerte sich ihre Abreise um einige Tage. Shiro meinte, er wolle nicht unhöflich sein. Deswegen verbrachten sie nun doch noch einige Tage in Konoha. Fyumi war das nur ganz Recht. Sie wollte sowieso noch nicht so schnell wieder nach Hause. Zuhause wäre es wieder dasselbe öde Leben gewesen wie immer. Das Dorf durfte nicht verlassen werden und eigentlich tat Tag ein Tag aus niemand etwas. Überhaupt fragte sich die Braunhaarige oft, wieso es eigentlich existierte, wenn sowieso nichts geschah. War es, damit die Geheimnise um die Götter dieser Welt nicht an die Außenwelt gelangten?! Oder weil die Ältesten und Mächtigsten einfach nur ihre Macht beweisen wollten?! Ehrlich gesagt, war es ihr egal, aber das sich etwas ändern musste, das wusste sie genau. Sie wollte bestimmt nicht ihr ganzes Leben lang in so einem Loch versauern. Vor allem nicht, da sie jetzt einige Wochen die andere Seite des Lebens gekostet hatte. Konoha war ein wirklich schöner Ort verglichen mit ihrer Heimat. Nach dem zerstörerischen Angriff sah man das nur noch genauer. Die Menschen gingen sich zur Hand und es dauerte nicht lange bis das Meiste wieder aufgebaut war. So wäre das bei ihr zuhause besimmt nicht abgelaufen. Jeder kümmerte sich dort eigentlich nur um seine eigenen Probleme.
"Fuyumi!" hörte sie jemanden rufen, als das Mädchen weiter gedankenverloren durch die Straßen des großen Dorfes schlenderte. Sie drehte sich um und sah wie Naruto auf sie zu lief.
"Ich habe gehört, ihr reist bald ab?" fragte er, was sie mit einem Nicken bestätigte.
"Morgen früh werden wir uns wohl auf den Weg machen müssen." beantwortete sie die Frage genauer und konnte dabei den traurigen Unterton in ihrer Stimme nicht ganz unterdrücken. Eigentlich wollte sie hier nicht weg.
"Aber ihr kommt uns doch sicher nochmal besuchen oder?" grinste Naruto. Sie konnte nur mit dem Kopf schütteln. Wie gerne wäre sie Konoha besuchen gekommen, doch es stand nicht im Bereich des Möglichen. Naruto und seine Teamkollegen waren im Grunde recht gute Freunde geworden und verdammt gerade zum Ende hin hatten sie ziemlich viel durchmachen müssen.
"Ich glaube kaum, uns ist es eigentlich nicht erlaubt in andere Dörfer zu reisen." meinte Fuyumi langsam und erntete dafür einen überaus verwirrten Blick des blonden Jungen. Damit hatte sie gerechnet. Aber wie sollte sie ihm das erklären? Sie durfte die Geheimnise des Dorfes, welches hier als Tsubaki bekannt war, nicht preisgeben.
"Aber du bist doch jetzt auch hier." meinte er schließlich.
"Nur weil die Chunin-Auswahlprüfungen waren. Allerdings werden nach dem Chaos, was passiert ist, unsere Dorfältesten wohl wieder verhindern das wir irgendwo hingehen." Er nickte. Natürlich war das, was in den letzten Tagen passiert war, nicht gerade normal. Mit diesem Angriff hatte keiner gerechnet. Trozdem, wenn die Ältesten davon erfuhren, war das für sie nur die Bestätigung, das sie immer recht hatten.
"Trozdem, wir haben das Ganze etwas besser überstanden, als ich erwartet habe." sagte sie nachdem sie mit Naruto einige Zeit schweigend durch die Straßen geschlendert war. Hier und da konnte man langsam wieder Kinder auf den Straßen spielen sehen. Das war die letzten Tage nicht so gewesen. Aber man merkte immernoch die Trauer, die der Tod vom Hokage und den vielen Konoha-Ninjas mit sich gebracht hatte.
"Ich hatte gedacht, wir müssten uns schon Sorgen machen, das Konoha es nicht schaffen wird." erklärte sie ehrlich.
"Ihr habt uns ja auch tatkräftig geholfen." bemerkte Naruto. Sie nickte.
"Wir waren Gäste hier und wurden wunderbar hier aufgenommen. Es wäre nicht fair, wenn wir uns da einfach in den Schatten vor sowas verstecken würden." war dazu ihre ehrliche Meinung. Naruto sah so aus, als ob er verstand worauf sie hinaus wollte.
"Trozdem habt ihr mehr getan, als ihr hättet tun müssen." antwortete er. Sie sah auf.
"Naja, so eine große Hilfe waren wir jetzt auch nicht. Mal abgesehen davon, das wir auch nur vier Leute waren." merkte sie an.
"Du hast diesen Jungen dafür fast ganz im Alleingang erledigt. Ich gebe zu, ich war überrascht wie stark du bist." Das sagte Fuyumi nicht nur so, sondern meinte es tatsächlich ehrlich. Der Kampf hatte viele Überraschungen für sie bereit gehalten. Allein diese.. nun ja Monster. Gerade als sie genau an diesen Kampf dachte, fiel ihr ein, was sie Naruto noch fragen könnte.
"Sag mal, was ich eigentlich schon die ganze Zeit wissen wollte. Wieso hast du dich mit diesem riesigen Frosch in einen Fuchs mit neun Schwänzen verwandelt?"
"Naja er sagte, er müsste zu etwas werden, was Klauen und Zähne hatte. Da kam mir halt der Neunschwänzige in den Sinn."
"Ich habe keine Ahnung wovon du redest." gestand sie. "Ist das ein Wesen aus euren Sagen?" Verdattert sah der Junge sie an. Danach wurde sein Gesichtsausdruck jedoch undeutbar für sie. Wenn sie es nicht besser wüsste, war da etwas, das er nicht erzählen wollte.
"Nun.. ich denke so kann man das vielleicht nennen.." versuchte er auszuweichen und mit der nächsten Frage wechselte er das Thema.
"Aber wo wir dabei sind, deine Haare sind ja wieder braun. Ich war erst total verwirrt als ich dich mit weißen Haaren gesehen hatte. Brauchte einen Moment um zu verstehen das du das warst." Erst da bemerkte sie ihren großen Fehler beim letzten Kampf. Sie hatte nicht aufgepasst. Sie hatte überhaupt nicht aufgepasst und ein paar Kräfte ihres Familienerbes verwendet. Wie sollte sie ihm das am Besten erklären?!
"Ähm.. naja..." fing sie an, brach aber gleich wieder ab. Sie konnte ja schlecht sagen: 'Ach weißt du, ich bin eigentlich die Nachfahrin einer Kriegsgöttin und habe im Kampf die Hälfte meiner Kräfte verwendet wodurch sich meine Haare weiß färbten.' ...oder?
"Das ist etwas kompliziert.." meinte sie ehrlich doch offensichtlich reichte das dem neugierigen Jungen nicht als Antwort.
"Komm schon, mir kannst du es doch sagen!" drängte er. Sie schüttelte den Kopf.
"So einfach ist das nicht. Ich bekomm riesen Ärger wenn das jemand mitbekommt." versuchte sie sich aus der Sache rauszureden. Mittlerweile waren die beiden an einem Stand für Onigiri vorbeigelaufen. Fuyumi merkte, das sie Hunger hatte, doch das war nun wirklich ihr geringstes Problem. Sie beide bogen in eine Seitenstraße ein. Hier war nicht so viel los wie auf den Hauptwegen. Eine alte Frau versuchte ihre Fenster zu putzen während eine Katze um ihre Beine strich. Weiter hinten konnte man ein Ehepaar streiten sehen. Sonst war hier niemand.
"Ich werde das schon niemand verraten. Ehrenwort!" meinte Naruto nach einiger Zeit. Sie glaubte ihm und doch war das nicht so einfach.
"Es ist ein großes Geheimnis in unserem Dorf.. wenn jemand bemerkt das ich darüber geredet habe... könnte das naja.. Probleme geben.. für mich.." flüsterte sie und sah sich um. Hier war wirklich niemand außer die alte Frau und das streitende Ehepaar. Selbst ihre gute Nase konnte keine weiteren Gerüche festlegen.
"..sag mal Naruto, glaubst du an Götter?"
"Was ist das jetzt für ne komische Frage?" war nur seine Antwort darauf.
"Nun.. in unserem Dorf gibt es eine Sage.. oder auch Legende.. die besagt das vor vielen Jahren, bevor unsere Zeitrechnung anfing, Götter menschliche Gestalt annahmen um zwischen den Menschen zu leben. Dabei kam es vor, das sich ein Gott oder eine Göttin in einen Menschen verliebte. Dadurch entstanden ganz besondere Familien. Familien die in unserem Dorf Tsubaki leben. So heißt es jedenfalls." erklärte sie leise. Naruto schien das ganze eher weniger zu verstehen. Natürlich, das war nicht ganz einfach wenn man noch nie davon gehört hatte und nun ja.. sie hatte irgendwie auch nicht damit gerechnet das der blonde Junge das auf Anhieb verstehen würde. Nachdem sie an dem streitenden Ehepaar vorbei waren, bogen sie um eine weitere Ecke und standen vor dem Haus in dem Naruto wohnte. Der Junge ging vor, doch anstatt zu seiner Wohnung, schlug er den Weg aufs Dach ein. So saßen sie nun beide auf dem Gebäude und sahen über die Stadt.
"Was haben denn jetzt diese Götter-Legenden mit deinen Haaren zu tun?" fragte Naruto nach einiger Zeit, wahrscheinlich weil sie nichts mehr gesagt hatte. Sie sah ihn nicht an sondern beobachtete die Menschen von oben. Wie eine Frau viele Äpfel einkaufte und wie zwei Kinder fangen spielten. Es sah hier wieder so wundervoll friedlich aus, wie in den ersten Tagen, in denen sie hier war.
"Nun.. was wäre denn, wenn die Legende wahr wäre?"
"Ist sie das?" war nur seine Gegenfrage. Sie nickte leicht.
"Im Grunde weiß das niemand wirklich, aber alle Anzeichen deuten darauf hin. Gerade wenn Kinder geboren werden, die dieses Erbe in sich tragen könnten." antwortete sie langsam.
"Und... du bist so ein Kind?"
"Scheint wohl so." war ihre einzige Antwort. Sie wollte ihm nicht noch mehr erzählen. Wahrscheinlich würde er das sowieso nicht verstehen.
"Dann musst du ja super stark sein." war seine einzige Antwort darauf.
"Eh?"
"Naja, wenn du so Kräfte von einem Gott hast, musst du ja echt stark sein." Seine Stimme klang so begeistert. Leider konnte sie diese Begeisterung nicht wirklich mit ihm teilen. Sie hatte ihre Familie zwar nie für ihre Kräfte gehasst, aber einfacher hat es ihr Leben auch nicht gerade gemacht.
"Naja, so stark bin ich nun auch wieder nicht. Vor allem, da ich noch nicht wirklich damit umgehen kann, wie du gemerkt hast." winkte sie ab, aber sie schien seine Begeisterung nicht bremsen zu können. Dieses naive Denken des Jungen hatte irgendwie etwas Beruhigendes. Es machte die ganze Sache nicht mehr so schlimm.
"Trozdem würde ich gerne mal gegen dich Kämpfen um zu sehen was du kannst." bemerkte er. Sie konnte gar nicht anders als zu lachen. Dieser Junge war schon echt eigenartig.
"Du würdest bestimmt gewinnen. Bei all dem, was ich die letzten Tage gesehen habe. Nicht zuletzt weil mir irgendwann das Chakra ausgehen würde. Davon scheinst du ja fast unendlich viel von zu besitzen."
"Dafür kann ich nicht mal was." sagte er. Sie sah ihn an und hoffte das er ihr erklären würde, was er damit meinte. Aber leider schien er kein Wort darüber verlieren zu wollen. Dabei hatte sie ihm doch auch gerade Teile ihres großen Geheimnisses verraten. Gut, sie hatte einige wichtige Detais weggelassen, aber das konnte der Junge ja sowieso nicht wissen.
"Wie genau meinst du das, Naruto?" fragte sie daher nach.
"Naja, kannst du dich an Gaara erinnern?"
"Du meinst den rothaarigen Jungen, richtig? Der sich in ein Monster verwandelt hat?" fragte sie, weil sie sich nicht sicher war, ob sie den Namen richtig in Erinnerung hatte. Er nickte.
"Was wäre... naja, wenn so ein Monster.. auch in mir versiegelt wäre..?" sagte er langsam und fasste sich dabei auf den Bauch. Leicht überrascht sah Fuyumi auf. Sie hatte ja mit vielen gerechnet, aber nicht mit sowas. Was sollte sie dazu sagen? Bis vor einigen Tagen hatte sie ja noch nicht mal gewusst, das es auf dieser Welt solche furchterregenden Monster gegeben hat. Geschweige den, das man die in kleine Kinder versiegelt hatte.
"Naja, und?" sagte sie daher nur.
"Das macht dich doch nicht weniger zu dem was du bist. Es gibt nun mal gewisse Dinge, die können wir uns nicht aussuchen. Wie der Ort an dem wir geboren werden. Welche Eltern wir haben, in was für ner Familie wir leben. Aber dafür gibt es andere Dinge die du beeinflussen kannst. Wer du bist, das kann dir niemand vorschreiben. Das entscheidest ganz allein du." Er sah sie an und sie merkte, das ihre Worte die Wirkung hatten, die sie erziehlen wollte.
"Und wer sagt denn, das es etwas schlimmes ist. Vielleicht brauchst du ja genau diese Kräfte irgendwann um Menschen zu beschützen, die du liebst." sagte sie mit einem leichten Lächeln. Ein Grinsen huschte wieder auf das Gesicht des Blonden.
"Ja, ich glaube da hast du Recht Fuyumi. Danke!" grinste er.
"Ich bin froh, dir das erzählt zu haben."
"Naja, ich hab dir auch ziemlich viele geheime Sachen gesagt. Ich würde sagen, damit wären wir quitt." bemerkte sie mit einem Lächeln und stand auf. Der Wind war heute wirklich angenehm und wehte leicht durch ihr braunes Haar. Ihr geflochtener Zopf schien durch die Luftströme schon fast zu tanzen.
"Ist das Monster, dieser Fuchs in das du die Kröte verwandelt hast?" fragte sie und Naruto nickte. Daher kannte er also diese Gestalt.
"Nun, Füchse sind was tolles. Sie können zu ziemlich guten Freunden werden." lächelte sie und dachte dabei an ihre Vertrauten Geister. Naruto sah noch nicht wirklich überzeugt aus, aber Fuyumi wusste nicht was sie hätte sonst sagen sollen. Immerhin war sie ihr ganzes Leben lang mit diesen Tieren aufgewachsen. Mal abgesehen davon, das der Fuchs sowieso die wahrhafte Gestald der Kriegsgöttin Eun war. Vielleicht wäre es besser, die Sacher erstmal dabei zu belassen und nicht weiter darüber zu reden.
"Irgendwie habe ich echt Hunger jetzt." merkte Fuyumi an. Dieser Satz veranlasste wohl auch Naruto zum Aufstehen.
"Ich kenn da ein super Nudelsuppen-Restaurant." bemerkte er und grinste. Fuyumi lachte.
"Damit du dich wieder darüber lustig machen kannst, das ich nicht mit Stäbchen umgehen kann?" fragte sie und erinnerte sich an ihren ersten Tag in Konoha. Damals hätte sie nicht gedacht das die Auswahlprüfungen so abenteuerlich enden würden.
"Ach was, ich werde einfach weiter mit dir üben. Bald bist du ein Profi darin."
"Das hast du das letzte Mal auch gesagt." lachte sie und sprang mit Naruto vom Dach. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, das dies ihr letzter Tag in Konoha war, machte sie sich mit Naruto auf den Weg zu Ichirakus-Nudelsuppenrestaurant.Niemals hätte Fuyumi erwartet, das sie dieses Dorf jemals wiedersehen würde. Doch die Zeit ändert vieles und die Unruhen in Tsubaki wurden nach der Chunin-Auswahlprüfungen nur immer schlimmer. Im Dorf der Götter schien sich niemand mehr zu vertrauen und letzten Endes brach ein Dorf-Krieg aus, bei dem keiner gewinnen konnte.
Mit letzter Kraft versuchte Fuyumi zu fliehen. Egal wohin ihre Füße sie trugen, hauptsache weg von dort. Bis sie wieder vor den Pforten von Konohagakure stand...__________________________________________________
Ich bin so froh entlich mal wieder ein Kapitel geschaft zu haben. Vor allem da hier auch so ein paar Sachen erklärt werden. Natürlich noch nicht alles, das wäre ja auch langweilig. Aber für den Anfang schon mal ein paar wichtige Sachen.
~Asura
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Fuchsschweif [Das Dorf der Götter] - Pausiert
FanfictionEigentlich war Fuyumi Yagari überhaupt nicht das, was ihr Vater immer von ihr erwartete. Dennoch versuchte sie schon seit sie denken kann, den Ansprüchen ihrer Familie und ihres Dorfes gerecht zu werden. Ihr Dorf an sich ist etwas ganz Besonderes. S...