Kapitel 15: Eine Freundin aus vergangenen Zeiten

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Es brauchte eine ganze Zeit, bis sie das Schiff tatsächlich an eine ungefährliche Stelle Richtung Festland lenken konnten. Danach manövrierte Yamato das Schiff vorsichtig in eine kleine Bucht hinein. Eigentlich wollten sie bei einer kleinen Stadt anlegen, aber bei diesem Unwetter war es einfach zu gefährlich mit dem Schiff weiter zu fahren.
"Wir werden uns an Land einen Unterschlupf suchen und warten bis das Gewitter vorbei gezogen ist." erklärte er, als alle wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Kurz darauf sahen sie sich auch schon nach einen geeigneten Platz um. In der felsigen Umgebung gab es viele Höhlen und tatsächlich ließ sich eine finden, die relativ groß und windstill war. Dort wollten sie unterkommen.
"Ist unser Weg noch weit?" fragte Fuyumi nach einiger Zeit. Sie konnte die Stille zwischen den anderen einfach nicht mehr aushalten. Außerdem versuchte sie sich vom Gewitter abzulenken. Nicht das sie Angst vor soetwas hatte.. aber diese Blitze verursachten in ihr ein ungutes Gefühl.
"Wir wären noch ungefähr einen halben Tag mit dem Schiff unterwegs gewesen." erklärte der Teamleiter während sein Blick am Himmel hing und die Wolken beobachtete.
"Wir sollten diese Zeit nutzen um uns etwas auszuruhen." sprach er weiter. Fuyumi nickte und setzte sich etwas weiter in die Höhle hinein.
"Durch das Gewitter ist die Luft ganz schön abgekühlt, was?" hörte sie Sakura sagen. Die Rosahaarige hatte sich neben Fuyumi gesetzt.
"Ein wenig, ja.." antwortete die Braunhaarige nur nachdenklich und ihr Blick wanderte immer wieder zum Höhleneingang, durch den man immernoch die hellen Blitze sehen konnte.
"Du siehst so nachdenklich aus Fuyumi, ist alles in Ordnung?" fragte Sakura nach einiger Zeit. Erstaund sah Fuyumi zu ihrer Freundin.
"E-es ist alles in Ordnung." lächelte die Kunoichi. "Diese Blitze haben mich nur ein wenig an früher erinnert." Kurz schloss das Fuchsmädchen die Augen und sah den Tag vor ihren Augen, an dem sie ihr Dorf verlassen hatte. Den Tag, an dem ihr Vater durch eben solche Blitze ums Leben kam.

Ein lautes Donnern, weckte Fuyumi auf. Sie hatte gar nicht gemerkt, das sie eingeschlafen war. Sie rieb sich die Augen und sah sich um. Ihr gegenüber hatten Sai und Teamleiter Yamato an die Wand gelehnt und schienen sich auch etwas auszuruhen. Neben sich hörte sie das ruhige Atmen ihrer Freundin Sakura. Offensichtlich schlief sie tief und fest. Ohne jemanden der anwesenden wecken zu wollen, stand die Braunhaarige auf und ging zum Höhleneingang. Es gewitterte immernoch. Naruto saß am Eingang und beobachtete die Umgebung.
"Ist irgendwas vorgefallen in der Zwischenzeit?" fragte Fuyumi und ließ sich neben ihm auf den Boden nieder.
"Nichts. Mal abgesehen davon, das dieses Wetter einfach nicht besser zu werden scheint." meinte er. Wieder durchzog ein Blitz den Himmel, gefolgt von einem lauten Donnergrollen. Wie schon am Nachmittag auf dem Schiff hatte Fuyumi das Gefühl eine Stimme dort rauszuhören.
"Hast du das auch gehört, Naruto?" fragte sie deshalb vorsichtig. Er drehte sich zu ihr.
"Was gehört?"
"Hörte sich das Donnern nicht irgendwie nach einer Stimme an?" Naruto sah sie ein wenig irritiert an, bevor er antwortete.
"Vielleicht bist du noch nicht ganz wach, Fuyumi?!" Also hatte er das nicht gehört. Innerlich seufzte das Mädchen, ging aber nicht weiter darauf ein. So breitete sich wieder eine unangenehme Stille zwischen den beiden aus. Während Narutos Blick auf der Umgebung lag, betrachtete sie weiter den Himmel. Aus dem Inneren der Höhle konnte Fuyumi den ruhigen Atem der anderen hören.
"Ich habe gehört, du bist in den letzten drei Jahren ziemlich stark geworden." fing Fuyumi nach einiger Zeit an, als sie die Stille nicht mehr aushielt.
"Ich habe ja auch viel dafür trainiert." antwortete Naruto darauf und sie konnte den Stolz in seiner Stimme hören.
"Vielleicht bist du sogar etwas erwachsener geworden als damals." merkte die Braunhaarige an.
"Was heißt hier 'vielleicht'?" rief der Blondschof leicht empört und sie kicherte nur. Als der nächste Blitz durch den Himmel zuckte, erstarb ihr Kichern allerdings wieder.
"Es ist so viel passiert in der kurzen Zeit.." Naruto sagte darauf nichts, sondern starrte nur weiter auf die Umgebung vor dem Eingang. Fuyumi tat es ihm gleich. Sie war wirklich froh das sie nun ganz normal in Konoha leben durfte. Immerhin hatte sie sich soetwas immer gewünscht, vor allem nachdem sie das Leben außerhalb bei den Chunin-Prüfungen kennengelernt hatte. Doch der Preis den sie dafür bezahlt hatte, war einfach zu hoch gewesen. Familie und Freunde.. das halbe Dorf.. sie alle waren nicht mehr und würden auch nie mehr sein.
Ein erneuter Blitz durchschnitt den Himmel und wieder folgte ein Donnern. Bildete sich Fuyumi das ein oder wurde der Abstand zwischen den Blitzen kleiner?! Ihre Augen huschten von den Felsen vor ihr wieder hoch zum Himmel. Die Wolken am Himmel waren fast pechschwarz. Fast wie, an jenem Tag.. dachte Fuyumi und sie zuckte zusammen als ein Blitz in einen der wenigen Bäume vor der Höhle einschlug. Auch das Donnern war wieder zu hören und.. diese Stimme. Das konnte sie sich nicht einbilden, da war doch wirklich etwas.
Entschlossen sprang die Braunhaarige auf die Füße.
"Ich geh etwas frische Luft schnappen." sagte sie nur. Doch Naruto versuchte sie aufzuhalten.
"Ich glaube, das ist keine gute Idee. Du solltest hier bleiben, Fuyumi." Doch sie schüttelte nur den Kopf.
"Jetzt mach dir mal keine Gedanken, ich bin ja sofort wieder da."
"Wir sollten zusammenbleiben. Das hatte Yamato am Anfang der Mission doch extra betont. Was ist, wenn die Leute dort draußen sind, die unser Team überfallen haben." sprach er weiter. Doch sie wollte sich nicht aufhalten lassen.
"Mir wird schon nichts passieren. Ich will mich ja nur kurz umsehen."
"Gut, dann komme ich eben mit." Der blonde Junge stand auf.
"Eh?" Überrascht sah Fuyumi ihn an und schüttelte dann den Kopf.
"Das musst du nicht. Außerdem bekommst du dann genau so einen Ärger wie ich." Doch Naruto war ein Dickkopf, wahrscheinlich ein genauso schlimmer wie sie selbst. So ließ er sich davon nicht überzeugen hier zu bleiben.
"Und wenn ich dich gehen lasse und dir etwas passiert, dann würde ich mich schuldig fühlen." erklärte er ihr. Sie nickte nur.
"Gut, dann komm halt mit."

Fuchsschweif [Das Dorf der Götter] - PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt