"Naruto, tu mir einen Gefallen und geh zu den anderen zurück!" Fuyumi trat vorsichtig ein paar Schritte zurück um Abstand zwischen sich und Naomi zu bekommen. Das blonde Mädchen fuhr sich durchs Haar und auf ihrem Kopf waren nun zwei flauschig runde Öhrchen zu sehen. Sie wollte also wirklich ernst machen?! Mit einem Seitenblick auf Naruto merkte sie, das ihr Kollege sich immernoch nicht bewegt hatte.
"Naruto! Du musst hier weg, sofort!" Doch er schüttelte nur den Kopf.
"Ich kann dich doch jetzt nicht.." fing er an doch die Braunhaarige unterbrach ihn.
"Geh zu den anderen und dann geht so weit weg von hier wie möglich. Ich komm schon klar! Es ist nicht das erste Mal, das ich gegen Naomi antrete." Das war zwar keine wirkliche Lüge aber so ganz die Wahrheit war es auch nicht. Früher waren es immer nur Probekämpfe gewesen und als ihr Vater starb war sie eher davon gelaufen als das sie gekämpft hatte. Das Ausmaß von Naomis voller Kraft hatte selbst Fuyumi noch nie zu spühren bekommen. Aber wenn sie das Naruto sagte, dann würde er erst Recht nicht gehen.
"Ich kann dir helfen." Da war er wieder, der Dickkopf des blonden Jungen. Fuyumi schüttelte den Kopf.
"Deine Aufgabe ist es nun, die anderen zu warnen. Mit Naomi ist nicht zu spaßen. Sie ist kein normaler Mensch Naruto und gerade du solltest verstehen was das bedeutet." Es dauerte eine Weile bis er den Mund aufmachte um etwas zu erwiedern.
"Wie lange wollt ihr noch da rumstehen und quatschen. Ich hätte erwartet das du schon lange auf mich los gegangen wärst Fuyu. Du hast dich erstaunlich gut unter Kontrolle." unterbrach Naomis Gekicher die Unterhaltung.
"Hör zu Naruto, so schnell sterbe ich schon nicht. Aber wenn Naomi auf die anderen trifft, könnte ihnen etwas Ernsthaftes passieren. Verstehst du, das du der Einzige bist, der sie im Moment warnen kann?" Er nickte. Er nickte wirklich. Fuyumi war sich nicht sicher ob es ihre Worte waren oder der leichte Anflug an Panik in ihrer Stimme, aber sie war froh das sie es ihm verständlich machen konnte.
"Pass auf dich auf.." murmelte er, ehe er losrannte.
"Hey, du kannst doch unsere Party nicht schon verlassen." Trozig wie ein Kind erhob Naomi ihren Bogen. Mittlerweile war ihr blondes Haar eher golden und auch der Schweif eines Geparden war schon zu sehen. Die Verwandlung in ihre göttliche Gestalt war somit fast abgeschlossen und damit würde auch ihre Kraft ins Unermessliche steigen. Fuyumi griff nach ihrem Speer und schleuderte ihn auf ihre ehemalie Freundin.
"Hier spielt die Musik, Naomi." Natürlich verfehlte der Speer sein Ziel. Es war auch gar nicht Fuyumis Absicht gewesen, sie zu treffen. Sie wollte nur die Aufmerksamkeit wieder auf sich lenken. Ihr Speer drehte eine Runde und landete wie ein Bumerang wieder in ihrer Hand.
"Bist du jetzt endlich bereit zu kämpfen?" rief Naomi amüsiert. Der goldene Gepard an ihrer Seite war mittlerweile verschwunden.
"Bleibt mir denn eine andere Wahl?" flüsterte das braunhaarige Mädchen zurück und langsam färbten die Spitzen ihrer Haare weiß. Es würde wohl nichts bringen, hier nur die halbe Kraft zu geben.
"Wenn ich dich besiege, wirst du mir dann auf ewig dienen, Tochter von Eun?" rief Naomi erneut und ihr nun goldenes Haar glänzte in den tanzenden Blitzen des Gewitters.
"Da würde ich eher den Tod vorziehen." zischte Fuyumi ihre Antwort. Das Gesicht ihrer alten Freundin verfinsterte sich.
"Wenn das dein Wunsch ist." Schon donnerten Blitze auf die braunhaarige Kunoichi herab. Hier im Gewitter war das Geopardenmädchen deutlich im Vorteil. Fuyumi konnte nur hoffen, das sie schnell genug war, den Blitzen auszuweichen. Als sie erneut einen Blitz durch einen Sprung entwichen war, sah sie aus den Augenwinkeln wie Naomi ihren Bogen spannte. Das war ein Problem, denn ihre Pfeile waren so schnell, das man ihn mit dem normalen Auge nicht folgen konnte. In letzter Sekunde schaltete sich der Instinkt des Fuchsmädchens ein und sie konnte den Pfeil mit ihrem Speer umlenken. Sanft landete sie mit beiden Füßen auf den Boden und schon konnte sie spühren wie auf ihrem Kopf nun auch zwei flauschige Ohren waren. Sie musste nun mal alles geben.
"Mit einer halbherzigen Gotteskraft wirst du mich nicht besiegen können Fuyu. Sieh es ein, du konntest meinem Pfeil doch kaum ausweichen." spottete Naomi während sie erneut die Sehne ihres Bogens spannte.
"Ich habe nichts anderes erwartet." Fuyumi schloss die Augen. Mittlerweile kribbelte ihr ganzer Körper und ihr Blut kochte. Ihre Fuchsohren nahmen das Surren des Pfeiles auf und so hatte sie keine Probleme diesem nun auszuweichen. Danach öffnete sie ihre Augen wieder und diesmal waren sie bestienrot. Goldene Strahlen, die Aura der Götter umgab sie leicht und so blieb es nicht nur bei dem weißen Haaren und den Fuchsohren. Auch die Schweife der Fuchsgöttin ließen nicht auf sich warten, ebenso wie das Gewand der Götter. Ein Kleidungsstück was die Kraft einer Göttin representiert und nur in göttlicher Gestalt zu sehen ist. In Fuyumis Fall war dies ein weiß-rotes Tempeldiener-Gewand.
"Da habe ich wohl deine volle Aufmerksamkeit geweckt, was? Das freut mich aber, immerhin schafft das nicht jeder wie ich hörte." Naomi hatte Recht. Fuyumi hasste nichts mehr als diese Gestalt. In ihren Augen war sie nur ein hässliches und grauenhaftes Monster. Doch in diesem Moment war es egal. In diesem Moment zählte es nur Naomi aufzuhalten. Es war wichtig das sie Naruto und den anderen die nötige Zeit gab um zu verschwinden. Niemand von ihnen hatte gegen die aufgedrehte Naomi eine Chance. Sie glaubte sogar, das sie selbst kaum eine Chance hatte. Sie war nicht hier um Naomi das Leben zu nehmen und das würde sie auch nie tun. Die Blondine jedoch hatte wahrscheinlich genau das vor. Diese Entschlossenheit könnte dem Fuchsmädchen durchaus zum Verhängnis werden.
"Was ist Fuyu. Lass uns endlich die Waffen kreuzen?" Sie hob erneut ihren Bogen und Fuyumi konnte das Donnern vom Himmel nicht überhören. Das Gewitter hitzte sich durch Naomis Kräfte auf und die Blitze verstärkten die Kräfte des Gepardenmädchens. Ein erneuter Pfeil flog auf Fuyumi zu und nur knapp entkam sie diesem. In der Entfernung war die Donnergöttin ein Ass und die Braunhaarige hatte echt Schwirigkeiten damit. Natürlich könnte sie ihren Speer werfen, aber würde dieser sein Ziel verfehlen, wäre sie Naomis Angriffen schutzlos ausgeliefert. Also musste sie sich etwas anderes überlegen. Es war vielleicht nicht die beste Wahl aber im Moment blieb dem Fuchsmädchen wohl nichts anderes übrig als ein Frontalangriff. Schnell stämpte sie ihre Füße in den Boden und stieß sich mit aller Kraft ab. Wenn Fuyumi in eines Vertrauen hatte, dann in ihrer Geschwindigkeit.
"Wie langweilig, Fuyu. Das funktioniert bei mir nicht." hörte sie plötzlich die Stimme von Naomi hinter sich.
Hinter sich? War sie nicht gerade...?
Erschrocken stopte das Mädchen und drehte sich um. Gerade noch rechtzeitig um einen weiteren Pfeil mit ihrem Speer abzublocken.
"Du bist zwar schnell, aber ich besitze die Kräfte des Donners. Ich bin so schnell wie ein Blitz und dagegen kommst nicht mal du an. Verstehst du Fuyu?" kicherte Naomi und schon stand sie plötzlich rechts von Fuyumi. Wütend biss diese sich auf ihre Unterlippe. Natürlich, wie hatte sie nur so dumm sein können?!
"Nimms nicht so schwer, du bist nun mal nicht so stark wie ich. Aber.. für die Tochter der Kriegsgöttin Eun hätte ich mehr erwartet.."
"Hör auf die Leute nur auf ihre Herkunft zu minimieren. Du bist nichts besser als die Dorfältesten." zischte Fuyumi wütend. Doch ihre ehemalige Freundin lachte nur.
"Auf was soll ich sie den sonst minimieren? Dies ist nun mal unser einziger Existenzgrund." Doch die braunhaarige Kunoichi schüttelte nur den Kopf. Dies war nichts weiter als das engstirnige Denken der Ältesten gewesen. Offensichtlich hatte Naomi das alles ein bisschen zu oft gehört und sich etwas darauf eingebildet.
"An meiner Seite könntest du wahrlich noch stärker werden Fuyumi."
"Danke, ich verzichte." Sie musste sich etwas einfallen lassen um die Bewegungsfreiheit von Naomi einzuschränken. Dann würde sie vielleicht eine Chance haben. Fuyumi schloss die Augen. Wieder vernahmen ihre Ohren das Surren eines Pfeils im Wind. Wie von selbst bewegte sich ihr Körper um diesem Pfeil zu entkommen. Als ihre Füße wieder auf dem Boden aufkam, öffente sie ihre Augen wieder. Sie hatte eine Idee. Ihren Speer warf sie in die Luft und formte kurz darauf ein paar Fingerzeichen.
"Jutsu der Lotusblütenfessel." flüsterte sie und fing ihren Speer wieder auf, den sie kurz darauf in den Boden rammte. Wurzeln einer Lotusblume durchstießen die Erde genau dort wo Naomi stand und schlangen sich im ihre Beine. Jetzt hatte sie keine Chance mehr zum Weglaufen. Schnell zog Fuyumi ihren Speer aus der Hand und wirbelte ihn umher. Sie würde Naomi nicht töten können.. immerhin waren sie im selben Dorf aufgewachsen, zur selben Zeit.. waren Freunde gewesen. Aber wenn das Gepardenmädchen ihr Bewusstsein verlor, könnte Fuyumi ihr den Bogen wegnehmen und somit ihre Kraft verringern. Danach könnte sie dieses Mädchen zum Hokage bringen und ihm würde vielleicht einfallen was man in Naomis Fall tun könnte. Jedenfalls hoffte Fuyumi das. Sie hatte schon so viele ihrer Kameraden sterben sehen in dem Bürgerkrieg, der ihr Dorf vernichtete.. sie wollte jetzt nicht auch noch mit eigenen Händen jemanden ihrer Freunde töten. Auch wenn diese den Verstand verloren hatte.
Mit steigender Geschwindigkeit lief Fuyumi nun auf die gefesselte Naomi zu und schwang ihren Speer durch die Luft. Gleich war alles vorbei.
"Du bist viel zu weich." Ihr Speer traf auf den Bogen von Naomi. Die Fesseln zersprangen unter dem Druck und Fuyumi sprang instinktiv ein paar Schritte nach hinten. Die Blondine hatte ihren Angriff abgewehrt trotz der Lotusfesseln? Fuyumis Blick fiel auf den Bogen in Naomis Hand und sie bemerkte wie Blut von der glänzenden Waffe trofpte. Durch das Aufeinandertreffen der zwei besonderen Waffen war so viel Energie entstanden das die Lotusfesseln zerbrochen sind und Naomis Hand verletzt wurde. Die Braunhaarige betrachtete ihre eigenen Hände doch dort war nichts zu sehen. Wahrscheinlich hatte sie einfach nur Glück gehabt, aber immerhin war dies ein kleiner Erfolg. Eine Bogenschützin mit einer verletzten Hand war nicht mehr so gut wie vorher.
"Es schmerzt mich zu sehen, wie du deine Kraft und Potential der falschen Seite zur Verfügung stellst, Fuyu." flüsterte die Blondine und ging mit langsamen Schritten auf sie zu. Fuyumis Instinkt schrie sie an, sie solle weglaufen doch entschlossen stemmte sie sich dagegen. Lediglich zwei Schritte wich sie zurück als Naomi ihr zu nah war. Die Blitze zuckten nun immer wilder über den Himmel und Fuyumis Nackenhaare stellten sich auf. Sie wollte hier nicht sein, aber wenn sie nun davon lief dann würde Naomi...
Ihren Gedanken konnte das Fuchsmädchen nicht mehr zuende führen, denn eben diese Person stand nun so nah vor ihr das sich die Nasenspitzen der beiden fast berühren konnten.
"Du wirst mit den Menschen untergehen Fuyu. Das ist ein Versprechen." Reflexartig zog diese ihr Knie nach oben, welches mit voller Kraft in Naomis Magen landete. Als sich diese vor Schmerz krümmte, sprang Fuyumi einen Satz nach hinten. Sie konnte einen wütenden Schrei mit ihren weißen Fuchsohren wahrnehmen und sah wie sich die schwarzen Wolken am Himmel weiter zusammenzogen. Schnell krammte die braunhaarige Kunoichi drei Shuriken aus ihrer Tasche und klemmte sich diese Zwischen die Zähne. Dann formten ihre Hande blitzschnell einige Fingerzeigen und sie nahm die Shuriken wieder in die Hände um die sich nun Flammen in verschiedenen Farben bildete.
"Jutsu des Fuchsfeuers!" Schnell warf sie die kleinen Flammen-Shuriken auf Naomi zu, die sich schon von ihrem Schmerz erholt hatte und ihren Bogen auf sie.. nein auf den Himmel richtete. Noch bevor die Shuriken sie erreichen konnte, schoss sie einen hellen Pfeil in die Wolken ab. Fuyumi konnte gerade noch sehen wie ihre Angriffe sich in Naomis Arme und Beine bohrten, als ein großer, heller Blitz vom Himmel direkt auf sie einschlug. Stärker und größer als bisher alle anderen Angriffe. Schmerz durchzog sich durch ihren ganzen Körper und ihre Sicht verschwand. Wo war Naomi jetzt? Hatte Fuyumi es geschaft die anderen zu beschützen oder war das Gepardenmädchen noch stark genug um weiterzukämpfen? Sie vermochte es nicht zu sagen, das einzige was sie spührte war der Schmerz in ihrem Körper und wie dieser auf den harten Boden aufschlug. Keinen Millimeter konnte sie sich mehr bewegen. Egal wie sehr sie es auch versuchte, ihr Körper gehorchte ihr nicht. Eine kleine Träne verirrte sich in ihr linkes Auge und fand ihren Weg über Fuyumis Wangen zum Boden. Dann tauchte ihr Bewusstsein ab, in tiefe schwarze Dunkelheit.________________________________________________
Und schon ist auch dieses Kapitel zuende. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Ich weiß nicht ob mir das mit der Beschreibung eines Kampfes so gut gelungen ist, aber ich habe mein Bestes gegeben.
Hier ist übrigens noch ein Bild von Fuyumi in ihrer Göttergestalt. Ja, es sieht aus wie Ara aus Elsword für alle die diesen Charakter kennen. Aber immerhin ist sie auch erst Schuld an dieser Idee gewesen, weshalb ich Fuyumi nach ihrem Abbild kreiert habe.Einen großen Dank dabei an RedLittleKitsune die für mich dieses Bild gezeichnet hat. Danke Soulsister.
Also dann, bis zum nächsten Mal,
eure Asura
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Fuchsschweif [Das Dorf der Götter] - Pausiert
FanfictionEigentlich war Fuyumi Yagari überhaupt nicht das, was ihr Vater immer von ihr erwartete. Dennoch versuchte sie schon seit sie denken kann, den Ansprüchen ihrer Familie und ihres Dorfes gerecht zu werden. Ihr Dorf an sich ist etwas ganz Besonderes. S...