-Böses-

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Katrin:


Zusammen gekauert saß ich auf meinem kleinen Sofa und schnaubte mir gefühlt sekündlich die Nase. Immer wieder hallten mir seine Worte im Gedächtnis nach. >>Pass bloß auf<< oder >>Du kennst mich nicht.<

Mir zerbrach es das Herz. Allein ihr Anruf riss mich wieder runter. Ihre Stimme, ihr Entsetzten und dabei wollte ich es nicht. Ich will sie bei mir haben, will sie küssen, will sie halten. Ich drückte mir ein Kissen aufs Gesicht und schniefte laut. Meine Atmung war schon längst mehr ein Schnappen als irgendein gleichmäßiges Geräusch. Mein Herz fühlte sich an als würde es jeden Moment zerspringen vor großer Trauer. Die Tränen die mir über die Wange rannten hinterließen tiefe Kerben, so fühlte es sich zumindest an. Ich rappelte mich langsam auf und ging ins Badezimmer. Immer noch schluchzte ich. Mein Blick wanderte in den Spiegel, wo mich ein Schatten meiner selbst anschaute. >>Gott. Ahhrr<<, schrie ich und raufte meine Haare.

Hunderte male leuchtete -ALEXIS-, auf dem Display meines Handys auf. Ich darf einfach nicht ran gehen. Ich wusste sie würde traurig sein, weinen, vielleicht gar wütend sein und mich nicht verstehen. >>Gott, was wenn sie wieder Tabletten nimmt?<<, dachte ich und riss die Augen auf. >>Du darfst nicht ran gehen<<, redete ich mir immer und immer wieder ein.

Mittlerweile war der Abend erreicht und es hing die Dunkelheit schon am Himmel. Ich hatte nur Kerzen angezündet. Wieder das Klingeln meines Handys. Ich musste wieder weinen. Meine Beine gaben nach und ich landete auf dem Boden. Ich weinte, tief aus der Seele und war gleichzeitig so verdammt wütend. Ich legte mich einfach auf den Boden, weinte und schlief irgendwann unter Tränen ein.

Ein stürmisches Klingeln riss mich aus diesem mehr als unruhigen Schlaf. In diesem sah ich immer wieder Franz wie er vor mir stand und mich anschrie. Wie in Trance ging ich nun zur Tür und öffnete sie. >> Katrin, du kannst doch nicht einfach so abhauen<<, sagte Andy verzweifelt und aufgebracht. Meine Augen weiteten sich. Ich schaute auf meine Armbanduhr die zeigte das es ein Uhr Nachts war.

>>Andy, was willst du jetzt hier?<<, fragte ich. >>Du kannst doch nicht einfach so gehen. Alexis zerbricht doch. Sie redet schon von Selbstmord. Was um alles in der Welt ist passiert?<<, fragte mich Andy. >>Sie redet was?<<, ich riss meine Augen noch weiter auf. >>Man Alexis ist total am Boden zerstört, du hast ihr einfach so den Boden unter den Füßen weggezogen<<, erzählte er.

>>Man Andy, das tut nichts zur Sache. Ich liebe sie nicht<<, sagte ich. Ein tiefes Schluchzen kam aus dem dunkeln Gang und Alexis trat ins Licht. Sie sah genauso fertig aus wie ich. Andy drehte sich zu ihr. >>Sie hat schon eine Tablette genommen, wird aber nicht ruhiger. Katrin bitte sag was los ist<<, sagte Andy. Alexis schaute mich unter roten Augen an. >>Ich liebe sie nicht<<, sagte ich wieder und schaute dabei auf den Boden. Augenblicklich brach Alexis zusammen. Sie Schlug mit ihren nackten Knien auf die Fiesen. Sie Schrie und weinte. Ich Verzweifelte und schluchzte.

Andy kniete sich zu ihr. Ich konnte und wollte das nicht. >>Alexis, bitte<<, schluchzte ich und kniete mich zu ihr. Sie rutschte weg. Alexis rutschte immer weiter weg von mir, bis ihr Rücken gegen das Treppengeländer knallte. Sie schaute mich Traurig und so Verständnislos an.

>>Alexis<<, hauchte ich. >>Nein<<, schluchzte sie. >>Nein, du meinst das, du meinst... das nicht ernst<<, schluchzte sie. >>Sag es mir...ins Gesicht<<, flehte sie es fast und schien schier zu Verzweifeln. Ich konnte förmlich sehen wie ihre Welt zerbrach. >>Bitte sag es in mein Gesicht und dann geh ich für immer<<, sagte Alexis zu mir. Andy blickte nun angespannt zu mir. >>Katrin, egal was er dir gesagt hat, lass dich nicht erpressen. Schau sie dir an. Sie liebt dich Katrin. Sie will sich umbringen. Egal was sie dir sagt, sie ist nicht mehr Herr ihrer Sinne<<, sagte Andy zu mir und sah dabei so Hilflos aus. Er wollte alles tun um seiner Schwester dieses Leid zu ersparen.

>>>Alexis ich...ich...<<, kam von mir.


Alexis:


Katrin brachte keine Worte weiter raus und starrte mich nur an. Wie ich da zusammengekauert auf dem Boden hocke. Tränen überströmt und kurz vor meinem nervlichen aus. Andy hatte sich neben mich gestellt, schaute sich das in Ruhe an. Ruhe, wie kann man hier ruhig bleiben? Verfolgt von dem Blick von Katrin rappelte ich mich auf. >>Lass es gut sein, ich verstehe schon<<, sagte ich.

Schniefend und schluchzend wollte ich schon gehen, da packte sie mich am Arm und hielt mich fest. >>Nein Alexis, wirklich du verstehst nichts. Gar nichts<<, erklärte eine verzweifelte Katrin mir. >>Dann erkläre es mir doch<<, sagte ich. Sie war nun auch aufgestanden. Ich ging auf sie zu. Dieses Mal ging sie Rückwärts. >>Sag mir, dass du mich nicht liebst. Sag es mir ins Gesicht. Wieder ein Schritt. Sie war stehen geblieben. Ich Stand direkt vor ihr. Ich konnte ihren inneren Kampf geradezu mit ansehen. >>Alexis ich...also ich liebe dich<<, kam von Katrin. >>Nicht?<<, fragte ich. >>Doch, ich liebe dich. Ich habe es dir schon mehrfach gesagt. Aber ich darf nicht<<, erklärte Katrin mir. >>Du darfst nicht?<<, fragte ich und war mehr als verwirrt. >>Franz und dein Onkel<<, sagte Katrin. >>Was ist mit denen?<<, fragte ich und hielt das nicht mehr aus. >>Sie haben mir.<< , senkte sie den Kopf und nuschelte irgendwas. >>Was haben die?<<, fragte ich.

>>Mir und also auch dir und allen deinen Lieben gedroht<<, erzählte Katrin mir. >>Bitte was?<<, fragte ich. Nun war ich mehr als hellhörig. Katrin ihre Tränen wurden aber wieder mehr.

>>Ja, Alexis bitte mach es mir doch nicht so schwer<<, sagte sie. >>Ich mach es dir aber schwer, Katrin. Du sagst auf einmal du liebst mich nicht mehr. Wieso? Was haben sie dir denn gesagt?<<, sagte ich zu ihr.

In mir stieg irgendwie eine unbändige Wut an. Katrin hatte die bitte das wir zu ihr in die Wohnung kommen und nicht alles uns im Hausflur zu erzählen. Sie fing an zu erzählen, >>Sie meinten ich solle dich in Ruhe lassen. Ich bin schlecht für dich.<<

Sie brach, ihre Stimme und sie schluchzte nur so vor sich hin. >>Was denn?<<, fragte nun Andy, sichtlich aufgebracht und wütend. >>Sonst,passiert was<<, fragte ich nochmal. >> Er will meine Existenz als Planerin zerstören und hat schon mit meiner Agentur gesprochen<<, erklärt Katrin wieder mit weinerlicher Stimme.

>>Er will es bei dir wieder tun<<, brach es weiter aus ihr hervor. Sie Schmiss sich um meinen Hals und drückte mich, wie aus dem Nichts.

Wir saßen in ihrer Wohnung auf dem Sofa. Sie hatte sich an mich gekuschelt und schluchzte immer noch. >>Alexis, bitte ich kann das nicht. Gerade weil ich dich liebe<<, sagte sie. >>Aber Katrin, was will er wieder tun?<<, fragte ich sie nun verwirrt. Meine Tränen hatten nachgelassen, ich war einfach nur gespannt und wütend. >>Dein Onkel....<<, fing Katrin an zu erzählen. >>Nein, das wagt er nicht<<, sagte Andy nun wütend. >>Steh ich auf dem Schlauch?<<, fragte ich. Andy schlug auf den Tisch, stand auf, wanderte durchs Zimmer. Er Setzte zum Reden an, brach ab. Katrin weinte nur und strich über meine Hand. >>Andy, bitte<<, bat ich ihn. >>Er will dir wieder weh tun. Dich wieder, anfassen. Was weiß ich. Franz will sicher wieder Drogen ins Spiel bringen und auch meiner Familie weh tun, richtig?<<, fragte er zu Katrin. Diese nickte nur kurz und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. >>Was können wir nur machen?<<, blickte ich fragend zu Andy.


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Die HochzeitsplanerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt