Katrin:
>>Alexis, das ist doch nicht ekelig. Du warst verzweifelt. Zuhause hast du es nicht ausgehalten. Zwar war das wirklich ein nicht gerade schlauer weg, aber egal. Ich liebe dich und dumm bist du nicht, wenn ich in der Situation gewesen wäre, würde ich ja auch nach jedem Strohhalm greifen. Sie waren da und du verzweifelt. Niemand kann dir Vorwürfe machen<<, sagte ich und zog sie an mich. >>Du bleibst also bei mir?<<, fragte sie. >>Natürlich, ich liebe dich, deine Vergangenheit, ist Vergangenheit. Ich bin die Gegenwart und hoffentlich auch die Zukunft<<, sagte ich zu ihr und lächelte dabei. Ich stand auf und zog sie hoch. Wir gingen in die Küche und ich öffnete eine Flasche roten Wein. Wir setzten uns.
Alexis machte immer noch einen sehr nachdenklichen Eindruck auf mich. Ihr Gesichtsausdruck machte mich nervös. >>Okay, was ist los?<<, fragte ich.
>>Ich...ich also..<<, stotterte sie. >>Was, was ist los, sag schon<<, kam von mir. >>Das..das war nicht alles<<, senkte Alexis den Blick und schaute auf ihre Finger, welche nervös miteinander spielten. Ich legte eine Hand auf ihre Finger, welche merklich zitterten. >>Hey, egal was es ist, ich werde dich trotzdem lieben, hörst du?<<, sagte ich und sie nickte langsam.
Sie begann zu erzählen und atmete noch einmal tief ein. >>Ich war, also ich war..ich also ich..<<, stotterte sie vor sich hin, brach ab und schloss die Augen. >>Was warst du?<<, fragte ich.
>>Ich war....<<, sagte sie und es folgte eine lange Pause. >>Alexis bitte, ich dreh gleich durch<<, schnaubte ich. >>Okay, ich war depressiv<< , sagte sie zu mir. Also doch, dachte ich und erinnerte mich wieder an die Tabletten im Badezimmer. Ich fragte nicht, wollte ihr die Zeit geben sich zu erklären.
>>Es war in der Zeit wo ich allgemein viel trank und mit den Drogen wurde es schlimmer. Sobald ich nicht high war, war ich down und damit meine ich down. Mir wurde bewusst was ich tat. Mir wurde klar was passiert war und was passieren könnte. Aber am meisten brachte mich etwas ganz anderes aus dem Konzept<<, erklärte sie und tränen drangen in ihre Augen.>>Mein Onkel er hat..hat mich..<<, sie schluckte schwer. Ich verstärkte den Griff um ihre Hände, welche nun kalt waren. Ich hatte Angst, wollte ich es wirklich wissen? >>Er hat mich, nachdem mein Bruder weg war immer..<<, sagte sie und atmete wieder tief ein.
>>Immer angefasst. Er wollte immer, dass ich ihm ein Küsschen gebe und dann hat er mich begrabscht. Meine Brüste, meinen Po, eben alles<<, sie senkte beschämt den Blick. Ich schaute sie nur geschockt an. >>Hat er, also..<<, ich wollte es nicht mal aussprechen. Sie nickte leicht. In mir stieg eine unbändige Wut. >>Er hat es versucht. Aber er wollte nie, dass wir wirklich miteinander, schlafen. Er schien Angst zu haben das ich zur Polizei gehe. Er wollte aber immer, dass ich ihn befriedige. Er wollte mich anfassen und ich sollte dann seine Sehnsucht stillen. Auch ein Grund wieso ich floh und auszog. Doch er schaffte es immer wieder irgendwie in mein Leben zu treten. Ich habe immer noch Angst<<, erklärte sie und blickte mich durch feuchte blaue Augen an.
>>Am meisten Angst habe ich vor seiner Gewalt. Er ist stark, er hat oft die Hand gegen mich erhoben, wenn ich nicht das tat was er wollte. Immer wenn er nach Hause kam versteckte ich mich unter dem Bett. Er zog dann an meinen Beinen. Zog mich raus und lachte. Dann fragte er immer wieso ich es immer wieder versuche. Ich weinte nur, wollte das nicht. Doch tat er es. Wieder und wieder. Du weißt nicht was er alles macht. Ich habe auch Angst das er dir was tut. Ich weiß das klingt bescheuert. Aber wenn wir unterwegs sind, vergesse ich das. Doch meine Angst bleibt. Vor allem weil er Franz an seiner Seite hat. Seine verletzte Eitelkeit ist furchtbar<<, sagte sie und schüttelte kaum merklich den Kopf.
>>Weißt du, als ich abgehauen bin, Drogen nahm habe ich es vergessen. Ich konnte es einfach ausblenden. Aber sobald diese Wirkung nachließ, ging es mir schlecht. Ich hasste meinen Körper, fühlte mich dreckig. Und doch verkaufte ich mich. Und doch ließ ich mich behandeln wie eine *****. Immer im Rausch, anders hätte ich es niemals ertragen<<, erzählte sie mir immer weiter.
>>Du warst noch so jung<<, stellte ich schockiert fest. >>Sie schickten mich in Therapie, gaben mir leichte Antidepressiva. Natürlich mussten sie aufpassen, dass ich nicht in die nächste Sucht rutsche. Mit Alkohol war das nie das Problem, aber Tabletten. Naja heute habe ich zwar welche da, brauche sie aber nicht. Ich bin glücklich<<, sie stoppte in ihrer Erzählung und schaute mich wieder an.
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Die Hochzeitsplanerin
عاطفيةSie liebt es Hochzeiten zu planen und zu organisieren. Dabei hat sie schon viele Paare kennengelernt und schon einiges mit ihnen Erlebt. Doch der neue Auftrag ändert ihr Leben. Es ist eine Drama Love Story mit ungewissen Ausgang - Viel Spaß beim Le...