Wut, Zweifel und Liebe....

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Alexis:


>>Mein Geld? Geh, sofort<<, schrie ich und schubste ihn zurück. >> Hör auf<<, sagte Katrin zu mir. Sie legte den kleinen, der nicht mehr so sehr weinte zurück in den Wagen. Ich ignorierte aber sie. >>Verschwinde, du wolltest doch nur mein Geld, du mieser Verräter. Geh einfach jetzt<<, sagte ich und schubste ihn noch mal. Er taumelte, drehte sich um und ging. >>Pass bloß auf<<, rief er. >>Was sonst?<<, fragte ich. >>Ich werde mit allen Mitteln um meine Liebe kämpfen<<, rief er und verschwand dann um die Ecke. >>Liebe? Ohaar<<, flüsterte ich und stampfte wütend auf den Boden und schnaufte. Tränen stiegen mir in die Augen. Tränen der Wut, Tränen der Trauer. Langsam gaben meine Beine nach. Ich knallte auf den harten Boden. 

Katrin hockte sich neben mich und zog mich zu sich. Ich weinte, bitterlich. Katrin umklammerte mich liebevoll und streichelte meinen Rücken. Irgendwie beruhigte sie mich ungemein. >>Tut mir leid<<, flüsterte ich und meine Tränen hatten mir meine Stimme anscheint weggespült. >>Was tut dir leid?<<, fragte Katrin verwirrt.

>>Du musst doch sonst was denken<<, sagte ich und richtete mich auf. Ich sah sie an. >>Was sollte ich denn denken?<<, fragte sie und lächelte dabei. >>Naja, nicht das du denkst ich weine seinetwegen. Also ja ich weine seinetwegen, aber nicht in dem Sinne. Ich weine weil er mich verarscht hat und mein Geld wollte. Und dann so etwas sagt. Und mir auch noch droht<<, erklärte ich. Ich redete mich um Kopf und Kragen. Wieder stieg Wut in mir auf. Katrin legte ihren Finger auf meine Lippen. >>Hey, ich verstehe dich. Soll ich auch lieber gehen?<<, fragte sie vorsichtig. Ich wusste nur zu gut das sie es nicht wollte. Schon gar nicht ohne zu wissen was mit Flo ist. >>Nein, Nein bitte bleib<<, bat ich sie.

Sie blieb. Zog mich hoch und setzte sich mit mir auf die Sitze zurück. Irgendwann ging dann die Tür auf und Anna trat raus. Sie sah leicht blass aus. Sie kam zu uns und ließ sich schnaufend auf den Sitz fallen. >>Was, was hat sie?<<, fragte ich. Anna blickte mich nicht an. >>Sie hatte hohes Fieber aber das hat sich nun gelegt. Sie vermuten eine Grippe<<, erklärte sie uns beiden. Sie drehte den Kopf und schaute zu Katrin. >>Danke, wirklich, Dank dir ist nichts passiert. Ihre Temperatur war gefährlich hoch. Wirklich Katrin, danke<<, sie stand auf und beugte sich zu ihr rüber und küsste ihre Stirn und zog sie dann in eine Umarmung. >>Da nicht für<<, sagte Katrin nur. >>Alexis, diese Frau ist der Wahnsinn. Ich habe mich versucht raus zu halten. Aber dieser Franz geht eigentlich gar nicht. Also ja er kann nett sein, aber sein Telefonieren das geht ja gar nicht. Und dann noch der Umgang mit den beiden kleinen ist ja auch gleich Null. Wie er dich behandelt, furchtbar und dann noch diese komische Kollegin<<, sagte sie und schüttelte nur den Kopf.

>>Ich weiß, er schläft auch erst mal woanders<<, sagte ich. Anna lächelte. >>Ihr könntet jetzt zu ihr und dann nach Hause, würdet ihr den kleinen dann schon mal mitnehmen?  In der Küche, Zuhause stehen noch zwei Flaschen falls er Hunger bekommt<<, sagte sie zu mir. Ich nahm Katrins Hand und stand auf. Ich zog sie hinter mir her in das Zimmer um nach Flo zu schauen.

Andy saß am Bett und hielt die kleine Hand seiner Tochter. Ich sah genau das er geweint hatte. Katrin ging auf die andere Seite und tätschelte Flo's Stirn. Ich ging hingegen zu meinem Bruder. Legte meine Hand auf seine Schulter. Er zuckte leicht und guckte dann zu mir. Er mühte sich ein Lächeln ab, welches nicht wirklich gelang. >>Hey, wie geht es dir?<<, fragte ich leise. >>Nicht so<<, sagte er leise. Ich nickte verständlich. Er rückte ein Stück und ich setzte mich zu ihm. >>Es wird wieder<<, sagte ich und legte nun meine Hand auf sein Bein. >>Ich weiß, aber sie so zu sehen. Schrecklich, ich war so hilflos<<, sagte er und blickte auf seine kleine Tochter die immer noch seelenruhig schlief. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

>>Ich verstehe das<<, flüsterte Katrin. Wir blickten beide zu ihr. >>Ich habe oder hatte viele Geschwister<<, erklärte sie. Ich nickte wissend und Andy nickte verständnisvoll. So saßen wir noch einige Zeit. Bis wir uns auf den Weg machten. Erst fuhren wir noch kurz bei Katrin vorbei.

Wir holten noch ihren Wagen und sie sich ein paar neue Sachen. Dann parkten wir noch meinen Wagen am Krankenhaus für die anderen drei. Zuhause angekommen erklärte ich ihr das wir uns ja wieder ins Gästezimmer legen könnten, den Rest der Nacht. Im Schlafzimmer wollte ich wirklich nicht schlafen.


Die HochzeitsplanerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt