Liebe Hoch 2- Zwillingschaos Am Internat

Kapitel 13

Louisa PoV:

"Aus dem Weeeeg, ich kommeeee!!!"
Tja, das war mal wieder typisch ich... Pünktlichkeit stand noch nie auf der Liste meiner Charaktereigenschaften. Schade eigentlich, sie wäre durch diese bestimmt wunderschön ergänzt worden!

Wieso mussten eigentlich alle Internatsbewohner gleichzeitig aus ihren vermieften Zimmern kommen und sich mir in den Weg stellen? Hoffentlich würde ich es noch pünktlich zu ihm schaffen... Es sollte schließlich einer der schönsten Abende in meinem bisherigen Leben werden. Wie lange hatte ich bisher schon auf sowas gewartet?
Auf jeden Fall zu lange... Ich verlangsamte mein Lauftempo und fuhr mir durch meine zerstrubbelten Haare. Schließlich hatte Jo nicht einen Pudel zum Date eingeladen...

"Hey Süße! Komm, setz dich zur mir!"
Jo saß schon im Gras, als ich ankam. Aber ich war anscheinend noch pünktlich!
Verlegen setzte ich mich zu ihm und lächelte.

Über was sollte ich bloß nun mit dem Jungen meiner Träume quatschen? 'Hey, Jo, Alter was geht ab?', war wohl eher nicht das Richtige... Innerlich verpasste ich mir eine Ohrfeige und fluchte. Warum hatte ich mir auch keine Notizen über mögliche Gesprächsthemen gemacht? Verflixt und zugenäht!

"Ä-ähm, hey...", stotterte ich schüchtern, und gab mir dafür sofort die nächste imaginäre Ohrfeige. Es konnte doch nicht so schwer sein, ein ganz normales Gespräch zu führen?! Sonst war ich ja auch nicht auf den Mund gefallen, das wusste bereits das ganze Internat!

Irgendwann hatten wir die erste peinliche Anti-Gesprächsstoff-Phase überwunden und schwatzen über alles Mögliche. Über die Schule, über unsere Hobbys, unsere Familien, Musik und noch vieles mehr.

Plötzlich nahm Jo meine Hand und zog mich mit ihm.

"Hey, warte mal was hast du vor?", lachte ich. Noch lachte ich...
Denn im nächsten Moment wurde über die Schulter geworfen und spürte nur noch, wie ich ins Wasser des Sees eintauchte. Ich hatte ja nichts gegen eine kleine Abkühlung, doch so plötzlich musste das auch nicht sein! Prustend tauchte ich wieder auf und kraulte zu Jo. "Na warte!", rief ich lachend und versuchte, ihn unterzutauchen. Dieses Spiel spielten wir  noch eine ganze Weile, bis mir schließlich kalt wurde.

"Ich muss raus...", bibberte ich und kraulte zum Ufer. Mit letzter Kraft legte ich mich auf den Rasen und betrachtete die Sterne, die mittlerweile schon vereinzelt am Himmel prangten. Und plötzlich legte Jo seinen Arm um mich, woraufhin mein Herz sofort anfing, zu rasen.
Hatte ich ein Glück...

Wir lagen noch eine ganze Weile so da, bis wir schließlich die Heimreise antraten. Ich fühlte mich wie das glücklichste Mädchen auf Erden, und am liebsten hätte ich die soeben vergangenen Momente immer wieder erlebt. Was Lu wohl dazu sagen würde... Nun ja, vermutlich nicht viel, oder zumindest wäre sie nicht wahnsinnig erfreut - so, wie sie sich im Moment aufführte...

"Ich muss noch mal kurz ins Sekretariat, hab etwas vergessen. Gute Nacht, meine Süße, wir sehen uns morgen...", flüsterte Jo mir noch zu, bevor sich dann schließlich unsere Wege auf dem Schulhof trennten.