Kapitel 18

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Luna POV

Aufgeregt zog ich meinen Koffer hinter mir her und stapfte über den Flur. Bestimmt würden Claire und ich gute Freundinnen werden! Na ja, oder zumindest wäre sie eine bessere Mitbewohnerin als Lou...

Während ich durch das komplette Gebäude streifte, suchte ich gespannt nach der richtigen Zimmernummer. Als ich endlich vor der richtigen Tür stand, klopfte ich zögerlich an und trat dann schließlich ein.
Dies hätte ich jedoch am liebsten soeben rückgängig gemacht, denn sofort sprang Claire um mich herum und sprühte mich mit einem widerlich süßen Parfum ein. Was sollte denn das bitte? Wollte sie, dass ich ihr auf den Teppichboden kotzte?! So etwas war mir das letzte Mal passiert, als Louisa mir zu meinem achten Geburtstag einen Schokoladenkuchen mit Käsefüllung gebacken hatte...

"Waaah, Claire, was machst du denn da?", jammerte ich und wedelte angewidert mit den Armen.

"Dich mit Parfum einsprühen, denn alles muss in diesem Zimmer gut riechen. Zieh dir am besten auch noch die Schuhe aus und wisch die Türklinke mit Desinfektionsmittel ab, nachdem du sie benutzt hast."
Ach du Schande... Und was folgte als nächstes? Sollte ich vielleicht noch ein Haarnetz tragen und die erste Nacht in Quarantäne verbringen?

Ich seufzte und stellte meinen Koffer in die Ecke: "Also, Hygiene ist ja gut, aber hältst du das nicht für etwas übertrieben?"

"Definitiv nein! Und übrigens: Lauf doch nicht immer in diesen schlabbrigen Hoodies und in Turnschuhen herum, all das lässt dich wie einen Jungen aussehen." Claire deutete auf meinen hellblauen, kuschligen Kapuzenpulli und auf meine blauen Chucks.

"Ähm", murmelte ich, "kann ich denn nicht tragen, was ich will?"

"Wenn du für immer Single bleiben möchtest, dann mach genau so weiter, wie bisher."
Das hatte sie jetzt nicht ernsthaft gesagt, oder?

"Was soll denn das jetzt wieder heißen? Die Jungs sollen mich entweder so mögen, wie ich bin, oder eben nicht!", rief ich wütend. "Und wenn ich die Hoodie-Queen und Turnschuh-Trulla bleiben will, ist das nunmal so!"

"Und das Make-up und du, ihr seht euch auch nicht so oft, oder?"

"Du machst mit dem Niveau aber auch nur selten Bekanntschaft! Verzeih, dass ich für dich das modische No-Go des Jahrhunderts bin, meine Gäste nicht in Parfum ersticke und keinen Freund habe!" Gereizt schmiss ich mich aufs Bett und stützte meinen Kopf mit den Händen ab.

"Ja ja, nun spiel dich mal nicht so auf. Ich gehe jetzt noch mit Nick in die Stadt, du kannst währenddessen ja dein jämmerliches Streber-Single-Dasein beklagen und heulen. Bis heute Nacht um 1:00 Uhr!" Mit diesen Worten stolzierte Claire samt Handtasche aus dem Zimmer, wischte natürlich noch mit einem Putztuch über die Türklinke und ließ mich endlich allein.
Wo war ich hier nur gelandet...?

Liebe Hoch 2- Zwillingschaos Am InternatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt