Teil 5 Nachsitzen und Aufsätze

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Die Zeit bis zum Oktober verging schnell, da ich vor lauter lernen keine Freizeit mehr hatte. Ich War kein einziges Mal mehr auf den Ländereien gewesen, um dort meine Ruhe zu finden. Stattdessen stand ich morgens nun noch früher auf um vor dem Frühstück in der großen Halle noch zu lernen. Nach dem Unterricht hastete ich tagtäglich in die Bibliothek, erledigte meine Berge an Hausaufgaben und lernte bis es halb sieben war. Dann sprintete ich stets in die Halle um noch ein paar Bissen zu mir zu nehmen und dann zum Nachsitzen zu Professor Snape zu marschieren. Zum nachsitzen kann ich nicht viel gutes sagen. Bevor meine Eltern alles ruiniert hatten, hatte das nachsitzen fast schon Spaß gemacht. Jetzt jedoch nicht mehr, da er mich Aufsätze abschreiben ließ, in Schönschrift wohl bemerkt, verrostete und somit unbrauchbare Zutaten aussortieren ließ, die gammeligsten von Schimmel schon ganz weiß gewordenen Kessel schrubben ließ, natürlich ohne Handschuhe oder mir alte Zaubertrank Bücher gab, in denen ich Randbemerkungen ausradieren und nach Rechtschreibfehlern suchen sollte. Kurz gesagt jeder Abend War sehr mühsam und wortkarg. Meine Lieblingsbeschäftigung waren noch Zaubertrank Bücher korrigieren, da ich in den Büchern der höheren Klassen sehr interessante Tränke kennenlernte, dessen Namen ich mir immer zu merken versuchte und dann in der Bibliothek danach suchte. Das war der einzige Punkt in dem ich etwas lernen konnte und dennoch durfte ich diese Aktivität am seltensten machen. Ich klopfte wie jeden Abend um Punkt sieben an die eiserne Tür und trat ohne auf eine Antwort zu warten ein. Ich legte meine Tasche und den Stapel Bücher an der Seite ab und ging auf den Professor zu. "Guten Abend, Sir.", begrüßte ich ihn höflich. "Heute Abend werden sie mir hilfreich beim Trank brauen zur Seite stehen. Ich habe mehrere Tränke die ich zeitgleich braue und sie werden mir helfen.", gab er mir heute mal eine konplett andere Aufgabe. Ich nickte ihm erfreut zu und er bedeutete mir, ihn zu folgen. "Der erste Trank ist Veritaserum, ein Trank der jede Wahrheit aus dir herauslockt sobald du nur einen Tropfen zu dir nimmst. Der zweite Trank ist ein Vielsafttrank, ein sogenannter Verwandlungstrank und der dritte Trank ist das Gegengift zum Sud des Todes.", zählte er mir die einzelnen Tränke auf. Die nachfolgenden Stunden vergingen so unglaublich schnell, da der Professor heute mal nicht so streng war und mir die Tränke ein bisschen genauer erklärte. Als zwei der Tränke vollendet waren, entließ mich der Professor mit den worten:" Ich denke das reicht für heute. Sie sollten schlafen gehen." Dankbar verabschiedete ich mich und schulterte meine Tasche und den riesigen Stapel an Büchern. Ich schaffte es bis zum Schlafsaal, ohne das mir eines herunterfiel. Als ich durch den Eingang des Gemeinschaftsraums trat, wäre ich am liebsten wieder sofort weggerannt. Der Raum War komplett leer, bis auf eine hellblondhaarige Ausnahme, die mir das Leben schwer machte wo es nur ging. Er hatte die Geräusche meiner Schuhe wohl schon vernommen, denn er drehte dich um, stand auf und kam auf mich zu. "Na kleines, wie War das nachsitzen bei Snape? Und hast du heute überhaupt gelernt? Ich hab davon heute nichts gesehen.", es machte ihm richtig Spaß seine von meinen Eltern verliehene Macht bis in den letzten Rest auszukosten. "Ich hab gelernt! Wie jeden tag. Ich War in der Bibliothek und danach bei Professor Snape.", beteuerte ich sogleich meine Unschuld. "Wie auch immer, davon habe ich nichts gesehen, vielleicht sollte ich das mal deinen Eltern erzählen.", mit gleichgültiger Mine setzte er zum gehen an. "Bitte!!! Bitte nicht!!! Draco bitte!!! Was soll ich machen?", ich flehte ihn regelrecht an. "Meine Hausaufgaben für morgen liegen dort auf dem Tisch. Erledige sie. Wenn ich für jeden Aufsatz ein 'O' bekomme, dann überlege ich mir das vielleicht nochmal.", er drehte sich höhnisch grinsend um und ging in Richtung der Schlafsääle davon. Ich wusste, dass sowas wieder kommen würde. Fast jede Woche kam er mit soetwas. Mal hatte er Hausaufgaben nicht, dann wollte er Notizen haben und und und.... Beim ersten Mal hatte ich seine Worte nicht für ernst genommen, da ich ja gelernt hatte und er mir eigentlich nichts anhaben konnte. Jedoch hatten meine Eltern lieber ihm geglaubt, als sich auch nur einmal meine Version des ganzen anzuhören. Seitdem trug mein linker Unterarm eine lange Narbe, welche mich mein Leben dran erinnern würde, mich nicht mit Draco anzulegen. Ich schaute auf die Uhr und erschrak. Es War schon fast zehn und da lagen vier Bücher mit jeweils einer Rolle Pergament. Daran würde ich die komplette Nacht sitzen. Mit Tränen in den Augen setzte ich mich hin und fing die Aufsätze an. Um drei Uhr morgens hatte ich auch den letzten Aufsatz fertig und ließ mich in voller Montur in mein Bett fallen. Ich schlief fast sofort ein so erschöpft war ich und morgen, sprich heute wäre schule, der letzte Tag vor den herbstferien, welche ich bei Abraxas Malfoy verbringen würde.

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Tja wie wird wohl dieser Tag?
Und wie erst die Ferien?

Sometimes it's different *Snape FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt