Teil 12 Erster Abend wieder in Hogwarts

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Am nächsten morgen wachte ich auf und gähnte erstmal ausgelassen. Ich hatte diese Nacht nicht besonders gut geschlafen, da ich vor lauter Gedanken nicht zur Ruhe gekommen war. Nun aber ließ ich die Fragen und die sich in mir aufgestaute Aufregung hinter mir und zog mir einen Smaragdgrünen Rock zu einer schwarzen Spitzenbluse an, schminkte mich und steckte meine Haare wieder hoch. Anschließend ließ ich Bibbel die Koffer runter schleppen und begrüßte Draco freundlich. Meine Eltern waren auch erschienen um sich kurz zu verabschieden und nochmal zu predigen was ich zu erreichen hatte. Mir und Draco gelang es sie zu beruhigen, sodass wir sie bald loswurden und uns in den Zug setzen konnten. Draco zog mich in ein Abteil und stellte mir seine Freunde vor. "Leute, kennt ihr noch Reign aus der ersten Klasse? Wir sind mittlerweile verlobt!", er grinste fröhlich und angeberisch in die Runde und wand sich dann an mich," Um deine Erinnerungen ein wenig aufzufrischen, dies sind Blaise, Pansy, Theodore, Crabbe und Goyle." Ich nickte ihnen neutral kühl zu und setzte mich neben Draco. Den Rest der Fahrt verbrachte wir alle quatschend und mir gelang es mich in die Gruppe zu etablieren.

Am Schloß angekommen wollten wir uns gerade in eine Kutsche setzen, als Professor Snape aus dem dunklen neben uns erschien. "Miss Greengrass folgen Sie mir!", sagte er mit unterkühlter Stimme.
Ich gab Draco kurz zu verstehen, dass alles ok War und folgte dem Professor den ganzen Weg zum Schloß zu Fuß, in einem Tempo, dass meine Füße nach ein paar wenigen Minuten in den Absatzschuhen zu brennen anfingen und als ich einmal umknickte konnte ich ein Geräusch des Schmerzes nur knapp unterdrücken. In Gedanken Fluchend gab ich mir Mühe den Anschluss nicht zu verlieren und doch blieb der Professor irgendwann stehen um auf mich zu warten.
"Scheint, als hätten sie nicht das passende Schuhwerk, Greengrass!", sagte er höhnisch grinsend und es schien mir, als ob er sich prächtig auf meine Kosten amüsieren würde. Mein Ego hatte auf dem Weg ein wenig gelitten und doch schaffte ich es irgendwie ein bisschen Würde aufzubringen und ihn mit Abscheu anzuschauen. Eben hatte ich kurz überlegt die Schuhe auszuziehen und in die Hand zu nehmen, doch jetzt würde ich mir aufkeinenfall mehr die Blöße geben vor ihm barfuß den Weg entlang zu laufen. Also folgte ich ihm wohl oder übel mit großem Schmerz. Als wir endlich am Schloss ankamen seufzte ich erleichtert. Snape führte mich direkt in den Kerker in sein Büro, ich freute mich die Wege und Gänge wiederzuerkennen und das heimelige altehrwürdige Gemäuer wieder zu sehen.
Im Büro angekommen setzte sich der Professor hinter seinen Schreibtisch und ich mich ihm gegenüber. Kalt musterte ich ihn und bemerkt voller Verachtung, dass ich mit 11 Jahren anscheinend wirklich eine blühende Fantasie hatte. Er hatte nichts von Flair oder Sanftheit oder generell auch nur einen Funken von Freundlichkeit in sich.
"Wenn sie dann mit starren fertig wären, können wir dann jetzt die Details besprechen. Sie haben nun ein Einzelzimmer, was ich ihnen gleich auch noch zeigen werde. Die Nachhilfe bei mir wird jeden Abend um 19 Uhr in meinem Büro hier stattfinden und zwei Stunden dauern. Und nun folgen Sie mir zu ihrem Raum!", er setzte aus und marschierte zum Gemeinschaftsraum. Meine Füße brachten mich mittlerweile fast schon um und ich freute mich immer mehr auf mein Zimmer. Er zeigte mir ein sehr kleines Zimmer, welches mit Bett, Schrank und Schreibtisch schon leicht überfüllt wirkte. An meinem Bettende war eine Tür, die mich zu einem schmalen Bad führte.

"So, da es sich jetzt auch nicht mehr lohnt in die große Halle zu gehen, schlage ich vor uns etwas zu Essen bringen zu lassen.", kam es von ihm. Ich nickte zustimmend und ein paar Minuten später erschienen große Teller mit Kartoffelgratin und Würstchen. Ich setzte mich auf mein Bett, der Professor neben mich, meine Schuhe hatte ich längst von den Füßen gestreift und wäre fast in alte Gewohnheiten zurückgefallen, stattdessen schnitt ich mein Essen jedoch penibel in gleich große Stücke und aß langsam. Die Stimmung war relativ entspannt und das trotz des Daseins meines Lehrers. Als wir beide geendet hatten, erschienen Hauselfen um die Teller mitzunehmen und wir blieben noch einige Momente sitzen, dann stand der Professor auf. "Das war lecker. Ich wünsche ihnen eine angenehme Nachtruhe und einen guten ersten Schultag, Miss Greengrass!", sprach er ruhig und guckte mich eindringlich an. Ich stammelte ein Dankeschön und wünschte ihm dasselbe und schon im nächsten Moment war er aus meinem Zimmer und somit aus meinem Blickfeld verschwunden.

Sometimes it's different *Snape FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt