Teil 11 | Jahre später

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Nach 5 1/2 Jahren mit Abraxas Malfoy und seinen eigensinnigen Erziehungsmethoden war ich zu einem Reinblut erzogen, auf dass jede Reinblutfamilie stolz wäre.
Ich hatte einen Hass auf nicht-reinblütige Zauberer entwickelt, Tänze aller Art konnte ich, zwischenzeitlich hatte ich zusätzlich zur Muttersprache noch Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch gelernt und konnte alle vier Sprachen fließend sprechen und auch schreiben. Zusätzlich konnte ich alle Ahnen bis hin zum 10 Grad auswendig und hatte dermaßen viel Stoff durchgenommen, dass ich eigentlich meine UTZ Prüfungen sofort mit Bravour abschließen könnte. Meine Eltern wollten aber lieber, dass ich das letzte Jahr normal in Hogwarts verbringen sollte um dort zu zeigen, dass ich die beste war. Ich hatte dem natürlich nicht widersprochen und würde ein allerletztes Jahr dort verbringen um anschließend mit Draco vermählt zu werden. Unsere Eltern hatten beschlossen, dass wir vom Blut und der Erziehung her perfekt harmonierten und arrangierten dies natürlich sofort.
Draco und ich hatten uns mit den Jahren angefreundet aber mehr war da nicht zwischen uns und wir waren beide nicht besonders glücklich mit der ganzen Sache. Draco tat seinen Eltern zuliebe allerdings alles um mich anzuwerben und ich musste sagen, er gab sich wirklich Mühe damit. Draco wusste um meine Zwiespalt und dass ich ihn eher als Bruder sah und akzeptierte das auch. Für den letzten Abend vor Schulbeginn hatten wir, sprich die Malfoys und meine Familie einen Gast, genauer gesagt Professor Snape.
Ich war ein wenig gespannt ob er so war wie er in meinen Erinnerungen war oder ob es doch nur kindliche Fantasien waren. Für diesen Abend machte ich mich besonders zurecht ein smaragdgrünes schimmerndes und schillerndes Ballkleid mit tieferen Ausschnitt und Korsett betonte meine mittlerweile reifere Figur perfekt und meine kunstvoll gelockten Haare die halb offen waren passten perfekt dazu.
Draco und ich saßen plaudern im Salon, als unser Gast eintraf und eintrat. Ich spürte einen leichten kühlen Windzug und drehte mich zum Eingang. Dort stand er genau wie er in meinen Erinnerungen ausgesehen hatte, mit seinem schwarzen Umhang und der schwarzen Weste mit den vielen Knöpfen, welche bis zum Kinn geschlossen waren, seine schwarzen Haare und die unvergesslichen Schwarzfarbenen Augen. Ich merkte erst, dass ich ihn anstarrte als Draco sich räusperte und die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Ich bemühte mich um meinen kühlen Gesichtsausdruck und stand genau wie Draco auf, um ihn zu begrüßen. Als wir uns die Hände gaben schaute er mich komplett kühl und neutral an, so als hätte er mich noch in seinem Leben erblickt und gab mir durch seinen Blick den Eindruck eine willenlose Puppe zu sein. Er musterte mich kurz und hatte nur einen Blick voller Abscheu für mich übrig.
Also war es doch nur eine Fantasie gewesen. Ich wusste beim besten willen nicht, wie ich mit ihm so falsch liegen konnte. Aber Irrtümer gab es halt immer wieder. Und als wir im Unterricht die Lehrer analysiert hatten war zum Vorschein gekommen, dass er Halbblut war, nicht so schlimm wie ein muggelstämmiger aber auch nicht meiner ebenbürtig.

Und in diesem Jahr würde ich jedem einzelnen Ravenclaw zeigen, dass sie nicht schlau genug waren, ebenso wie ich Hermine Granger in die Schranken weisen würde. Aber zuerst galt es diesen Abend zu vollenden und ich beteiligte mich lebhaft am Gespräch um die Zeiten und was alles so passiert war in letzter Zeit. Irgendwann bekam ich ein flüchtiges Nicken von Abraxas, was so viel bedeutete, dass ich und Draco den restlichen Abend für uns hatten. Ich nickte leicht zurück und verließ den Tisch Hand in Hand mit Draco.

Wir setzten uns in mein Zimmer und schauten uns ein paar Filme an. Nach 'Der Club der toten Dichter' machten wir den Fernseher aus und schauten uns an.
"Na, schon aufgeregt das Schloß nach all den Jahren endlich wieder zu sehen?", fragte Draco.
"Naja schon ein bisschen. Ich bin generell auf alles gespannt auf den unterricht, die Lehrer und die anderen. Ich meine wahrscheinlich wird alles anders sein, ich hatte sogar Professor Snape anders in Erinnerung.", gab ich nachdenklich von mir.
"Er mag das Reinblüter verhalten an sich nicht so besonders gerne glaube ich, vielleicht liegt es daran, dass du dich total geändert hast. Er hat das sicher direkt bemerkt vor Jahren hättest du niemals derartige Kleidung getragen, deine Haare hochgesteckt, solange Augenkontakt gehalten oder dich gar lebhaft an einem Gespräch beteiligigt!", stellte er mir die Tatsachen vor Auge.
"Ja,stimmt schon aber jeder verändert sich irgendwann. Ich hoffe nur, dass er nicht immer so streng und unfreundlich ist. Schließlich haben meine Eltern ihn überredet mir in Zaubertränke Nachhilfe zu geben, da ich während der Zeit hier alles nur theoretisch gelernt habe.", gab ich sorgenvoll zurück. Zaubertränke war mein Schwachpunkt in dem Plan, besser als alle zu sein. Wenn ich nicht alles verstehen würde oder Snape keine Lust hätte, mir dies bei zu bringen, dann wäre ich komplett aufgeschmissen und meine Eltern hatten hohe Erwartungen. Sie erwarteten in jedem Fach ein Ohnegleichen in meinen UTZ Prüfungen. Das Jahr würde hart werden, war aber zu schaffen, da Abraxas mir den Stoff ja schon beigebracht hatte und ich ihn nur aufzufrischen brauchte.

Mit Erwartungen wie es wohl sein würde wieder im Schloß zu sein schlief ich schließlich später am abend ein.

Sometimes it's different *Snape FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt