Als ich am nächsten Morgen aufwachte spürte ich Sonnenstrahlen mein Gesicht kitzeln. Erschrocken richtete ich mich auf, so früh ging die Sonne doch noch gar nicht auf. Ich schaute durch das Zimmer, die zwei anderen Betten waren leer.
Dann sah ich auf die Uhr, es war halb zehn. Mit einem Fluchen sprang ich auf, zog mich in Windeseile an und sprintete los, auf direktem Weg zu Verwandlung, als sich die Tür von Professor Snapes Privaträumen öffnete und er selbst heraustrat. Ich rannte trotzdem weiter. Ich sah das erstaunen auf seinem Gesicht, das pure Erstaunen. Dann streckte er seinen Arm aus und hielt mich fest. Ich versuchte ihn abzuschütteln. "Lassen sie mich los, Professor. Ich muss zum Unterricht.", hektisch stammelte ich herum. Der Professor sagte nichts dazu sondern zog mich unbeirrt in seine Privatgemächer. "Was machen Sie um diese Zeit noch hier? Sie sollten im Unterricht sein.", stellte er nüchtern Fragen. "Ich habe wohl verschlafen und wenn ich mich beeile verpasse ich Verwandlung nicht komplett.", flehend schaute ich ihn bei diesen Worten an.
"McGonnagal wird sie jetzt eh nicht mehr rein lassen. Warum haben Sie verschlafen? Habe ich sie zu spät entlassen?", fragte er und schaute mich ernst an. "Nein, Sir, haben sie nicht, ich hatte noch Aufgaben zu erledigen, von denen ich vorher nichts wusste.", nach diesem Satz hätte ich mich am liebsten selbst geschlagen.
Hätte ich ihm nicht noch deutlicher einen Tipp geben können. Ich verfluchte mein Hirn innerlich. Ich versuchte wieder einen ruhigen Gesichtsausdruck aufzusetzen aber Snapes Mine nach zu urteilen, hatte er meinen innerlichen Kampf durchaus mitbekommen.
"Was denn für Aufgaben?", fragte er ehrlich interessiert. "Ääähm.... Schuhe putzen und Zimmer aufräumen?", log ich ziemlich unglaubwürdig und es klang auch viel mehr nach einer Frage, als einer Aussage. Mein Gesicht brannte vor Scham und ich schaffte es nicht ihn anzuschauen. Er sagte eine Weile nichts. "Ich bin ihr Hauslehrer, ich hoffe sie wissen, dass sie sich mir jederzeit anvertrauen können. Wenn sie etwas jedoch nicht sagen wollen oder können, dann kann ich ihnen leider nur bedingt helfen.", diese Sätze kamen so sanft und mitfühlend, dass ich mich fragte ob das der gleiche Professor Snape war oder ein Double.
"Ich... ich weiß. Aber es geht nicht.", brachte ich leise hervor. Er schaute mich mit seinem durchdringenden schwarzen Augen an und nickte dann verstehend. Er griff nach einem Pergament und schrieb etwas darauf.
"Hier damit sollten sie jetzt losgehen, damit sie es am Ende der Stunde Professor McGonnagal geben können. Damit sind sie für die Stunde entschuldigt. Falls Sie sich irgendwann anvertrauen wollen, sie können jederzeit kommen.", er reichte mir das Pergament welches ich leicht lächelnd annahm. Ich bedankte mich und verließ den Raum.
Ich machte mich ohne Umschweife auf den Weg und dachte Währenddessen darüber nach, dass Professor Snape eine sehr vielschichtige Persönlichkeit hatte und ich nicht wusste, ob ich Angst vor ihm hatte oder ihn bewunderte. Beim Verwandlungsraum angekommen strömten mir schon meine Klassenkameraden entgegen. Ich ging in den Raum herein und sah direkt in das strenge Gesicht meiner Lehrerin. "Entschuldigen sie meine Abwesenheit von heute.", sage ich vorsichtig und hielt ihr den Entschuldigungsschrieb von Professor Snape hin. Sie las ihn aufmerksam durch und nickte dann. "Nun gut. Wir haben heute nichts neues gemacht sondern nur wieder Streichhölzer in Nadeln verwandelt. Da sie das eh schon können ist das in ordnung.", bestätigte sie mir das ganze. Ich verließ eilig den Raum um nicht auch noch den nachfolgenden Unterricht zu spät zu erreichen.Der restliche Unterricht verging relativ schnell. Nach Zaubertränke wurde ich von Professor Snape zurück gehalten.
"Miss Greengrass auf ein Wort." Ich erstarrte. Was hatte ich jetzt schon wieder falsch gemacht. Ich ging langsam nach vorne und wir warteten darauf, dass der Raum leer wurde. Dann sah Snape mich Durchdringend an.
"Interessante Aufsätze über den Mondstein. Sie haben sich wie immer übertroffen.", er machte eine abwartende Pause.
"Danke, sir?", ich wusste nicht worauf er hinaus wollte.
"Ich fand es sehr interessant zu sehen, dass sie und Malfoy die gleiche Schrift und sehr ähnliche Formulierungen haben.", wieder guckte er erwartungsvoll.Verdammt.
Wieso war ich bloß so blöd und hatte den Zaubertrank Aufsatz als letztes gemacht?
Ich War so müde geweden, dass ich tatsächlich nicht mehr auf meine Schrift geachtet hatte. Ich hatte nicht den Mut meinen Lehrer anzuschauen, weshalb ich den Boden anstarrte und mir ein Loch zum versinken herbeiwünschte.
"Wieso machen sie die Hausaufgaben von Malfoy?", fragte er nun etwas bestimmter," Waren das etwa die Aufgaben, von denen sie vorher nichts wussten?" Beharrlich guckte ich den Boden an.
Dann wurde mit einem Mal mein Kinn nach oben gedrückt und ich starrte gegen meinen Willen in seine Kohlrabenschwarzen Augen. "Reden Sie mit mir!"
"Sie haben das Gespräch mit meinen Eltern doch mitbekommen.", War mein einziger Kommentar dazu.
"Ja das habe ich in der Tat. Aber ich glaube, ich habe wohl den Teil verpasst, in dem sie dich verpflichtet haben seine Hausaufgaben zu erledigen!", gab er forsch zurück.
"Ich muss ihm gehorchen. Wenn ich das nicht mache gibt es Ärger. Meine Eltern glauben ihm mehr als mir. Also mache ich seine Arbeiten manchmal, damit er mich in Ruhe lässt.", gab ich widerwillig zu. "Was würden ihre Eltern dazu wohl sagen.", kam es nachdenklich von ihm.
Ich riss mich los. "Gar nichts. Sie würden lachen und sagen, dass ich das eh verdient hätte und es ja nichts schaden könnte. Ich bin ja eh zu schlecht in der Schule.", hysterisch sprudelten die Worte aus mir ehe ich sie hätte aufhalten können.Ohne ein Wort zu sagen kam er ein paar Schritte näher und nahm mich, kurz, als wäre er sowas nicht gewohnt, in den Arm. Unter anderen Umständen hätte ich ihn längst von mir weg geschoben aber für heute war ich einfach nur fertig und ließ den Tränen, zum ersten mal seit einer Ewigkeit, freien Lauf. Irgendwann spürte ich meine stärker werdende Müdigkeit, kurz darauf wurde mir schwarz vor Augen und meine Bein gaben nach.
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Was sagt man dazu, Snape wird gesprächig xD
Hinterlasst mir pls Feedback ich freue mich da immer drüber und es hilft mir auch das ganze zu verbessern :)
Freitag kommt das nächste Kapitelchen xD
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Sometimes it's different *Snape FF*
FanfictionDies ist die Geschichte von Reign Grizelda Greengrass und ihrer Zeit auf Hogwarts. Wie lebt es sich mit Eltern, die mit den Malfoys dicke befreundet sind? Und wenn man ihre Ansichten nicht vertritt? Welche Rolle spielt Professor Snape in dem ganze...