Teil 16 Konzentrationsprobleme

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"Vielleicht sollten sie mir erklären wie das zustande kam?", seine Stimme war sanft und er schaute mich halb flehend an.
"Ich wüsste nicht, was ich ihnen erklären sollte.", ich zwang mich meinen Rücken durchzustrecken und meinen Kopf in die Höhe zu recken.
"Wie sie meinen, Miss", eine leichte Enttäuschung und anschließende Kühle waren in seiner Stimme zu vernehmen.
Ich fing mit dem Trank an und er gab mir ab und an hilfreiche Kommemtare.
Nach einer Weile hoffte ich endlich einmal einen Trank perfekt zu schaffen und dazu noch einen so schweren aber meine Konzentration nahm nach und nach wieder ab, nachdem Snape eine ganze Zeit ruhig direkt neben mir gestanden hatte und zugeschaut hatte. Meine Hände fingen wieder an zu zittern und ich tat prompt eine falsche Menge der Schrumpelfeige in den Trank, sofort verfärbte er sich in ein träge blubberndes Grün und meine gesamte Körperhaltung änderte sich von aufrecht zu 'so klein machen wie möglich', mein Gesicht wollte ich mir gar nicht erst vorstellen und erst recht traute ich mich nicht in die Richtung des Professors zu schauen.
"Sie können gehen, ich räume auf.", ohne ein Wort zu dem miserablen Trank aufzubringen wandte er sich von mir ab. Ich flüchtete zu meiner Schultasche und der Liste und verließ den Raum schneller als man 'Quidditch' hätte sagen könne.

Tränen der Scham flossen meine Wangen hinab, als ich den Gemeinschaftsraum betrat. Ich bekam wegen meiner verschleierten Sicht auch nicht mit wie Draco sich mir näherte und bemerkte ihn erst, als er mich fest umarmte und dann zu meinem Zimmer brachte. Dort setzten wir uns auf das Bett und er wartete ab, bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte.
"Was ist passiert?", fragte er ruhig und ohne Umschweife.
"Ich hab schon wieder einen Trank vermasselt. Ich hab dieses Schuljahr erst einen einzigen Trank geschafft und das War ein Trank den drittklässler schaffen sollten. Ich werde das niemals schaffen und Snape vergeudet seine Zeit mit mir,was ist wenn er bald die Schnauze auch voll hat von meinen miserablen Leistungen und mir die Hilfe verweigert? Ich könnte es ihn nicht verübeln. Was soll er bloß von mir denken?", bei jedem Satz zitterte meine Stimme mehr, die Worte purzelte einfach unkontrolliert aus meinem Mund heraus und abschließend vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen.
"Dafür hast du andere Talente. Außerdem halten unsere Eltern das Zaubertrank brauen für ein zweitklassiges Fach! Und was dieser alte, hässliche Kauz von dir denkt, das braucht nicht dein Problem zu sein. Wenn er Probleme macht kümmer ich mich darum und sonst deine Eltern. Dann wird er noch früh genug sehen, wer das letzte Wort hat.", Draco plusterte sich bei jedem Wort noch ein Stückchen mehr auf und schaute arrogant drein.
Ich wusste nicht genau was ich darauf antworten sollte, aber das war auch gar nicht nötig, denn Draco beugte sich zu mir und küsste mich mitten auf den Mund. Es war ein harter, drängender Kuss, dem ich schutzlos ausgeliefert war.
Nach einigen Sekunden löste ich mich von ihm und guckte ihn verwirrt an.
"Draco, ich dachte... also ich hatte dir doch gesagt... also, dass... ich liebe dich nicht....", stammelte ich und brachte ein wenig mehr Abstand zwischen uns.
"Und ich dachte, dass du so schlau wärst zu verstehen, dass das nichts ändert. Wir werden Ende des Jahres heiraten! Es ist mir egal ob du mich liebst, aber du bist mir versprochen, also gib lieber nach!", mit den aggressiven Worten stand er auf und verließ mein Zimmer.
Fassungslos versuchte ich zu verstehen, wie es möglich war,dass er heute morgen so sanft und jetzt grade wieder so grob sein konnte.
Versteh einer die Männer....
Gefrustet schlug ich mein "Zaubertränke für Fortgeschrittene" auf und versuchte das Wissen in mir aufzunehmen. Das Problem war, wenn ich lernte, dann verstand ich alles und konnte es mir auch sehr gut merken aber sobald ich das ganze umsetzen sollte und das, in Snapes Anwesenheit, dann hatte mein Hirn große Aussetzer und generell handelte ich ohne zu denken.
Den Aufsatz über Veritaserum schaffte ich ohne große Probleme in einer halben Stunde und schrieb sogar einen Fuß Pergament mehr als gefordert. Danach legte ich mich in mein Bett und versuchte einzuschlafen. Die Betonung lag auf 'Versuchen' denn eine Stunde später war ich immer noch hellwach. Meine Gedanken schienen mich förmlich anzubringen und die zusätzliche Stille in meinem Zimmer erdrückte mich. Ich brauchte jetzt dringend frische Luft. Ich zog mir über meine Jogginghose und mein Tshirt meinen Umhang an und macht mich auf den Weg so leise, wie nur irgendwie möglich mich die Gänge entlang nach draußen zu schleichen. Gefühlte Stunden später sah ich die ersten Sterne und den schwarzen Himmel, die weiten des Geländes, zog meine Schuhe aus und schlenderte ruhig durch das Gras. Die Halme kitzelte angenehm an meinen Fußsohlen und ich spürte wie sich auf meiner ganzen Haut eine Gänsehaut ausbreitete.
Ich blieb vorsichtig stehen und beobachtete den schwarzen See der im dunklen verlockend glitzerte.
"Was zum Teufel machen sie um die Uhrzeit hier draußen und warum haben sie keine Schuhe an?", eine laute Stimme durchbrach die herrliche Stille und ich drehte mich um hundertachzig Grad, so schnell das ich fast hingefallen wäre, wenn er mich nicht aufgefangen hätte.

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Ich finde die Nacht einfach super faszinierend XD
Ich hab heute eine Religionsklausur hinter mich gebracht und naja war gar nicht mal schlecht:)

Sometimes it's different *Snape FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt