Kapitel 32: 1. Juni

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Ich möchte euch schon mal sagen, dass das hier das letzte Kapitel dieses Buches ist. Das zweite Buch dieser Reihe wird bald raus kommen.

Ich habe nicht viel geschlafen. Ich weiß nicht warum ich so aufgeregt bin, aber es ist so. Es ist ja auch nicht meine erste Ernte. Jedoch ist etwas anders. Mein Trainer hat gesagt, ich wäre bereit und fähig mich für die Spiele zu melden. Ich hatte auch vor mich zu melden. Von dem, was mein Trainer mir gesagt hat, habe ich Cato nichts gesagt. Er würde durchdrehen und mich versuchen davon abzuhalten. Seit dem Vorfall vor ein paar Tagen haben wir nicht mehr gesprochen. Er hat es zwar versucht, aber ich hab immer eine Ausrede gefunden um ganz schnell wegzumüssen.

Ich steige aus meinem Bett und gehe ins Bad. Dort putze ich Zähne und schminke mich. Ich weiß schon was ich anziehe, also habe ich gleich das passende Make-up zusammengelegt. Erstmal fange ich an wie immer. Eine Pflegecreme, Foundation und Puder. Dann fange ich an mein Gesicht zu highlighten und zu konkurrieren. Ebenfalls trage ich einen blass roten Lidschatten und einen leichten Eyeliner auf. Maskara und leichte rosa Wangen und dann bin ich fast fertig. Als letztes trage ich einen stechenden roten Lippenstift auf, der mich etwas strenger wirken lässt. Dann bin ich fertig. Ich gehe aus dem Bad und öffne meinen Schrank. Ich habe nicht viele Kleider, doch das, dass ich heute anziehe ist mir sehr wichtig. Zu meinem zehnten Geburtstag habe ich es von meinen Eltern geschenkt bekommen. Es war für mich schon von Anfang an etwas besonderes, doch jetzt wo sie und meine Geschwister tot sind, ist es noch ein klein bisschen wichtiger geworden. Es hat an den Schultern und an den Armen einen leicht roten durchsichtigen Stoff, der an den Schultern bis hin zur Brust mit roten Palietten und Glitzer bedeckt ist. Dieser dünne Stoff hält das Kleid oben, denn es besitzt keine Träger. Über der Brust beginnt ein undurchsichtiger roter Seidenstoff. Es hat einen leichten V-Ausschnitt und geht bis zu den Knien. Bis zur Taille ist es eng geschnitten und fällt dann leicht nach unten. Dazu schlüpfe ich in rote offene Highheels, die von vielen Schnüren gehalten werden und mit ihnen verziert sind. Meine Haare locke ich noch schnell und stecke sie zu einem Dutt. Links und rechts lasse ich jedoch zwei kleine Strähnen raushängen. Ich stecke mir die kleine Brosche ein, die mir mein Bruder letztes Weihnachten geschenkt hat und gehe dann nach unten in die Küche, wo meine Tante und mein Onkel auf mich warten. Ich setze mich an die Theke und schweige. Es dauert kurz bis mich meine Tante bemerkt. Sie ist ziemlich beschäftigt damit das Frühstück zuzubereiten und wuselt hektisch durch die Küche, während sie irgendwas unverständliches vor sich hin murmelt. Als sie sich endlich mal zu mir umdreht erschrickt sie leicht und sieht mich dann mit großen Augen an. Langsam kommt sie zu mir und reicht mir ihre Hände. Dann zieht sie mich von dem Hocker und betrachtet mich staunend. "Lass dich ansehen, mein Mädchen", sagt sie lächelnd. Dann nimmt sie mich in den Arm und drückt mich ganz fest. "Du bist wunderschön, in dem Kleid deiner Mutter", nuschelt sie in meine Schulter. "Meiner Mutter?.. ", frage ich verwundert. "Ja, dieses Kleid hat mal deiner Mutter gehört. Sie hatte es an ihrem ersten Date mit deinem Vater an. Sie wollte, dass du es heute trägst. Ich weiß nicht wieso genau heute", lächelt sie. "Wieso hat mir das nie jemand gesagt?", sage ich etwas sauer. Doch in dem Moment öffnet sich die Tür und mein Onkel kommt von draußen rein. Auch er sieht erstaunt zu mir hinüber. Er nickt und lächelt, dann kommt er zu uns und stellt das Frühstück auf den Tisch. Sagen tut er dabei jedoch nichts. Er war noch nie sehr gesprächig, sondern hat immer nur mit Mimik und Gestik gearbeitet und sich verständigt.

Tante Claire versteht warum ich nichts essen möchte und sie lässt mich auch. Für mich war es schon immer schwer was zu essen wenn ich aufgeregt bin. Dann bekomme ich nie was runter. Mein Onkel guckt auf die Uhr und genau in dem Moment, als wäre es abgestimmt, ertönt der Gong des Marktplatzes. Es ist soweit, das letzte mal, dass ich dieses Haus sehe, bevor ich in die Arena gehe. Auch Acira ist da und wird uns begleiten. Wir laufen zum Marktplatz, da er nicht weit weg ist. Dort verabschiede ich mich von Meiner Tante und meinem Onkel und drücke ihnen Aciras Leine in die Hand. Doch ohne einen Kuss auf die Stirn lasse ich sie nicht hier zurück. Sie ist ebenfalls einer der wichtigsten Gründe wieso ich auf jeden Fall zurück kommen muss. Ich habe ihr erzählt was ich vorhabe und sie verstand mich, da bin ich mir sehr sicher. Denn sie hat mich angesehen und leise geweint. Genau wie sie es jetzt tut. Es schmerzt sie hier zurückzulassen aber ich komme ja zurück. Hoffe ich. Ich gehe zur Anmelde wo mir in den Finger gepickst wird. In der Schlange drehe ich mich noch mal um und lächle sie an. Acira bellt mir zu und tappst änglich und aufgeregt auf ihren Pfoten hin und her. Ich mags nich sie so zusehen und es treibt mir Tränen und die Augen. Ich schicke ihr einen Luftkuss und drehe mich dann schnell weg, um nicht anzufangen zu weinen. Das darf hier keiner sehen, denn die Kameras sind bereits eingeschaltet und schweifen über den Platz. Nach dem OK der Frau am Tisch stelle ich mich in meine Reihe und sehe mir die männliche Seite an. Alle könnten meine Gegner sein. Doch dann sehe ich ihn. Er blickt mir direkt in die Augen und sucht eine Antwort auf seine Fragen. Jedoch kann er nichts finden, denn ich bin zurück in meiner Hülle, die niemand durchschaut.

Clato - Strong love Part I (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt