Kapitel 30: Das Geschenk

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Die Schule läuft ab wie immer, außer das ich von meinen Freunden Grückwünsche bekomme. Nach den quälenden neun Stunden kann ich endlich nachhause. Vor dem Ausgang der Schule wartet jedoch Cato auf mich, nimmt meine Hand und führt mich in eine ganz andere Richtung. "Cato, wo gehen wir denn hin?", frage ich ihn mehrmals, aber natürlich bekomme ich keine Antwort. An der Ecke sehe ich dann sein Auto stehen, auf das wir direkt drauf zu laufen. Wieder frage ich ihn wo er mit mir hin will, aber er grinst mich nur blöd an, lässt mich einsteigen, schließt meine Tür und setzt sich ans Steuer.

Er startet den Motor und fährt mit mir in eine unbekannte Richtung. Nach etwa 15 Minuten stellt er das Auto am Straßenrand ab. Nach ein paar Metern endet die Straße und ein Stück Wiese beginnt. Dahinter fällt der Weg ab. Das heißt dahinter ist eine große und tiefe Schlucht. Links davon steht ein Mann, der irgendwelche Gurte vorbereitet. Als er uns bemerkt, lächelt er uns an und kommt auf uns zu.

"Hi Dean. Super das es geklappt hat. Das is echt ne super Überraschung", begrüßt Cato den Mann, der anscheinend Dean heißt. "Ähmm, Moment. Was is ne super Überraschung?", frage ich verwirrt. Und malwieder lächelt Cato nur und gibt natürlich keine Antwort. Genervt verdrehe ich die Augen während sie weiter reden. "Und das is sie also? Is ja schon süß", sagt Dean und grinst mich an. "Tja ich weiß. Aber sie gehört mir. Also kannst du deine Kommentare gerne stecken lassen. Wo müssen wir hin?", fragt Cato. Dean deutet auf eine sehr hohe Brücke in der Nähe.

Ich bin wirklich froh, dass ich keine Höhenangst habe, aber bei der Höhe bekomme selbst ich ein Kribbeln ich Bauch. Mit einem Gurt und einem Seil geschützt stehe ich auf der Plattform und schaue in die Tiefe. Bungijumpen wollte ich eigentlich immer schon machen. Ich hab einmal zugeguckt und es sah sehr cool aus.
Plötzlich spüre ich einen Körper hinter mir, der meine Taille umfasst und mir sanft ins Ohr flüstert. "Das schaffst du. Ich bin hier und achte darauf, dass nichts passiert. Ok?" Ich sehe ihn beleidigt an. Er behandelt mich wie ein kleines Kind, dass sich nich traut vom 5 Meter-Brett im Schwimmbad zu springen. Cato grinst mich jedoch nur an, packt mich leicht an der Taille und sag dann: "Guten Flug"
Sofort spüre ich, wie das Adrenalin durch meinen gesamten Körper schießt. Für eine kurze Zeit fühle ich mich, als würde ich fliegen. Endlich das Gefühl frei zu sein, losgelassen von all dem Schmerz, der mich in der letzten Zeit begleitet hat, frei von dem Hass der Feinde und frei von dem Druck zu versuchen alles richtig zu machen. Doch dann kommt der Ruck, der mir sagt, dass der Flug vorbei ist. Ich dachte, dass jetzt alles wieder zurück kommt, doch das tut es nicht. Ich fühle mich frei und unverletzt.

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl dort unter der Brücke in den Seilen zu hängen, die Sonne scheint in mein Gesicht und ich genieße die Aussicht. Langsam, Stück für Stück werde ich wieder nach oben gezogen. Oben angekommen falle ich Cato in die Arme, da ich den Halt noch nicht gefunden habe, doch nach einigen Sekunden schaffe ich es gerade zu gehen.

Nach mir ist er dran. In seinem Blick sehe ich die Freude und Lust sich gleich in die Tiefe zu stürzen und den Kick im ganzen Körper zu spüren. Doch was er macht wäre mir zu viel gewesen. Er nimmt Anlauf, rennt aus die Kante zu, springt im hohen Bogen ab und breitet seine Arme aus als wären es Flügel. Ich vernehme ein lautes 'Whoohoho!', was mir automatisch ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Am Geländer festhaltend lehne ich mich über die Schlucht um ihn zu sehen. Als er unten angekommen ist und wieder herauf gezogen wird rufe ich ihm zu: "Und? Wie wars?" "Hammermegaextremstgeil!!", schreit er voller Begeisterung in der Stimme und ich sehe das Strahlen in seinen wundervollen, eisblauen Augen, wie das eines Kindes.

Freudig warte ich oben auf ihn und als er die Sicherungsgurte los ist und wir von der Absprungsform weg sind umarme ich ihn so fest und schmiege meinen Kopf in seine Brust. Er gibt mir einen liebevollen Kuss auf den Kopf und drückt mich sanft. Dann sehe ich ihn wieder an und sage: "Danke, das war der absolute Hammer."
Er strahlt mir entgegen und antwortet stolz: "Natürlich war es das. Ich wusste, dass dir so was gefällt. Das war aber noch nich alles. Da gibt's noch was kleines." Verwundert sehe ich ihn an. Was denn noch? Ich mein, er hat nir schon die Kette und dieses geile Erlebnis geschenkt.
Er führt mich zu einer freien großen Wiese, nicht weit. Auf ihr steht ein eingedeckter Tisch mit eine Kerze und Stühlen. Ein paar Meter daneben stehen kleine Koffer und ein Zelt. "Ich dachte mir, jetzt wo die Sonne genau dort hinter dem Berg unter geht, könnten wir den Sonnenuntergang hier genießen und dann auch gleich hier übernachten", sagt er und blickt dabei der Sonne entgegen.

Mit halb offenem Mund sehe ich über die ganze Wiese, bis hin zu den hohen Bergen von Distrikt 2, welche uns komplett umschließen.
Cato nimmt meine Hand und führt mich zu dem kleinen Tisch. Er zieht meinen Stuhl vor und ich setze mich. Er setzt sich mir gegenüber und sieht mir tief in die Augen. "Gefällt dir dein Geburtstag?", fragt er lächelnd. Was für eine Frage. Natürlich. "Es ist wunderschönen, Cato. Danke", antworte ich und sehe ihn an. Er lächelt und wünscht mir einen guten Appetit. Nachdem wir gegessen haben, nehmen wir uns ein Glas Sekt, setzen uns ins weiche Gras und sehen uns den Sonnenuntergang an.

An Cato gelehnt, sehe ich zu, wie sie langsam hinter den Bergen verschwindet, bis sie unser Land nicht mehr beleuchtet. Dann schließe ich meine Augen und genieße es einfach mit ihm hier zu sein. Er nimmt mich in den Arm und zieht mich leicht zu sich ran. Wir sagen nichts sondern lauschen einfach nur den Geräuschen und als wir unsere Gläser leer getrunken haben, gehen wir in unser Zelt. Cato hat dafür gesorgt, dass ich Schlafklamotten habe, also ziehe ich mich schnell im Zelt um. Dann legen wir uns hin. Ich sehe ihm liebevoll in die Augen und als er es bemerkt küsse ich ihn sanft aus die Lippen.

Cato hat mich verändert. In seiner Gegenwart bin ich nicht mehr das starke unbeschädigte Mädchen, dass ich war bevor ich hier her gekommen bin. In seiner Gegenwart bin ich verletzlich und zerbrechlich. Doch meine Fassade bleibt gegenüber anderen. Nur nicht ihm gegenüber. Ich vertraue ihm und das wichtigste: Ich liebe ihn. Er gibt mir Schutz und Liebe. Früher hätte ich gesagt, dass ich sowas nicht brauche und das würde ich zu anderen heute immer noch sagen. Aber es ist nicht wahr. Ich brauche IHN um zu überleben. Er gibt mir Kraft, die ich ohne ihn schon gar nicht mehr hätte. Ich will ihn niemals verlieren. Und wenn er stirbt, dann nur wir zusammen.

Hallöle! Wollte nur schnell sagen, dass ich einen Buchvorschlag für alle Clatofans habe. Nämlich das Buch "Born to die × The hunger games [1] von TheDarkFlame" Könnt gerne mal rein gucken. Is wirklich schön.
Bis dann, eure hopeful-heart

Clato - Strong love Part I (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt