Act 4.0 Camping am Strand

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Als ich am nächsten Morgen gerädert und totmüde aufwachte, war ich enttäuscht dass Dean nicht neben mir lag. Natürlich hätte ich niemals zugegeben dass ich mich gefreut hatte sein ebenmässiges Gesicht dicht bei mir zu sehen, aber es war nunmal so.
Ächzend richtete ich mich auf, meine Glieder waren steif und so schüttelte ich mich ersmals so gründlich wie ein Hund der seine Wassertröpfchen im Fell loswerden wollte.
Danach war mir etwas wärmer, im Gegensatz zu der Umgebung war es im Haus ziemlich kalt, was aber einen schönen Kontrast zu der Hitze bildete, die mir entgegen schlug als ich das Fenster öffnete um die stickige Luft raus zu lassen.
Dann stellte ich fest dass ich nur in diesem Hemd von ihm angekleidet da stand und es wurde mir sofort peinlich.
Gestern Abend hatte ich diese Hemmungen irgendwie nicht gehabt, doch jetzt fuhr es mir wie ein Blitz ein, dass das Ganze mit dem
Psychologen kein Traum gewesen war.
Ich schlug mir die Hand ins Gesicht und betet dass er diese Studie niemals mit Namen veröffentlichen würde.
Dean war nirgends zu entdecken, also beschloss ich mich jetzt schnell umzuziehen und die Kleidung einzusammeln.
Ich fühlt mich wie nach einem One Night Stand, bei dem man den Anderen so möglichst gar nicht sehen wollte.
Mit dem einen Unterschied dass zwischen uns wirklich nichts, rein gar nichts passiert war.
Dann hörte ich ein Räuspern hinter mir und erstarrte inmitten der Bewegung.
Verdammte Scheisse, es war doch erst Morgen! Ich hatte noch den ganzen Tag Zeit mich zu blamieren!
Aber gut, wieso fing ich nicht jetzt schon an indem ich mit einer halben Hose an den Beinen und einem völlig verrutschten Shirt verrenkt vor dem heissesten Jungen auf Erden da stand und zudem noch so verharrte.
"Eine interessante Methode sich anzuziehen."
Wie von der Nadel gepikst schoss ich hoch und wurde knallrot, falls man es sah. Ja man sah es sicherlich.
In seinen Augen blitzte Schalk und er lehnte locker am Türrahmen, während er mich ungeniert musterte, ich hoffte er sah die Gänsehaut nicht, die sich dadurch ausbreitete.
Ich schnappte beinahe nach Luft als ich redete.
"Wie lange stehst du schon da?"
Er stiess sich ab und kam auf mich zu, zog ganz langsam und gemütlich meinen Ärmel gerade und liess mich mit einigen flüchtigen Bewegungen leiden.
"Seit du diese Bewegung mit den Armen gemacht has, warte wie ging die noch gleich?"
Er versuchte seine Arme so zu verrenken wie ich, doch es gelang ihm nicht mal da schlecht auszusehen.
Etwas frustriert aber lachend schlug ich ihm auf den Arm.
Wenigstens war er galant damit umgegangen, was er vielleicht oder vielleicht auch nicht gesehen hatte.
Leicht grinsend rieb er sich den Arm, natürlich wusste ich dass ich ihn keineswegs verletzt hatte.
"So Schlafmütze, wir sollten jetzt runter gehen, ansonsten verpassen wir noch den Brief."
Ich stöhnte leise.
Den Brief, noch eine total verrückte Woche wie die letzte konnte ich nicht gebrauchen.
Also bitte lass es etwas normales sein wie einen Tag im Museum lieber Gott.
Ich hoffte sehr dass er meine Gebete ausnahmsweise nicht an den Teufel abschob der sich gerne einige Scherze damit erlaubte und mir zur Seite Stand.
Sehr bemüht nicht gleichzeitig wie Dean aus seinem Zimmer zu kommen um keine falschen Gerüchte zu wecken, betrat ich den Gang und sah mich um wie James Bond.
Ich wäre ein hervorragender Geheimagent gewesen.
"Naja etwas zu tollpatschig vielleicht."
Dean hatte sich wieder neben mich gestellt und lief nun etwas vor mir mit lockeren und koordinierten Schritten die Treppe hinunter.
"Was? Habe ich das gerade laut gesagt?"
Total verlegen fuhr ich mir durch die zerzausten Haare, um wenigstens ein klein wenig Ordnung da rein zu bringen.
Als Antwort sah er jedoch nur kurz schief zu mir hoch.
Das deutete ich als ja. Peinlich.
Ich hoffte sehr dass sich dieses Mal nicht alle laut redend um den Kühlschrank drängten um den Brief zu lesen, der immer irgendwie dort hin kam ohne dass auch nur Jemand das merkte. Ich musste mal heraus finden wie dem Professor oder seinen Gehilfen das gelang.
Und tatsächlich, sie standen wirklich nicht vor dem Kühlschrank.
Nein.
Sie rannten.
Sie rannten in einer Art aneinander gedrängten Kugel an der vorderen Seite der langen Tafel im Wohnzimmer hin und her, auf der hinteren Seite schwenkte Anaconda triumphierend als hätte sie einen Wettbewerb gewonnen, den Brief im roten Umschlag.
Wann immer sie den Umschlag nach links schwenkte, hörte ich Fuss Getrampel und die Masse bewege sich wie Schafe in die Richtung.
So ging das einige Male und mein Blick wanderte von Links nach Rechts, während Dean stehen geblieben war.
Mein Mund war aufgeklappt und mein Blick machte wahrscheinlich deutlich genug klar was ich von dieser universellen Dummheit dachte, die gerade in diesem Haus herrschte.
Wann immer Jemand über den Tisch klettern wollte oder Anstalten machte um den Tisch herum zu gehen, drohte die Schlange mit den langen Extensions den Brief zu zerreissen.
In diesem Moment hätte es nur eines zu tun gegeben.
Ich hätte ungefähr so reagieren sollen;
"Hell no!"
Rufen, eine Handbewegung machen und damit klar stellen dass ich raus war, wieder in mein Zimmer gehen und einfach in mein Bett schlüpfen.
Was ich aber leider stattdessen tat, war ganz anders.
Ich konnte den Brief nicht in den Fängen dieses Schminke Monsters lassen, dass liess mein Mitgefühl für das Stück Papier nicht zu.
Also ging ich auf die Masse zu, bevor der arme Brief noch abgefackelt wurde oder weiss ich was.
Dean beobachtete mich amüsiert, er hatte die intelligentere Idee gewählt.
Einfach abwarten. Aber so wie ich die Leute kannte, würde das jetzt noch locker ein halbe Stunde so weiter gehen.
Als ich Anstalten machte um den Tisch herum zu gehen, vor dem sich alle zusammen drängten, hob Anaconda zischend den Zettel hoch.
Jede Schlange wäre stolz auf dieses Geräusch gewesen.
Trotzdem verstand ich die Logik hinter ihrem Handeln nicht ganz. Wollte sie mit dem roten Brief eine Alleinherrschaft aufbauen oder erinnerte er sie einfach an den Roten Apfel, den sie Eva damals gegeben hatte?
"Keinen Schritt weiter oder ich zerreisse den Brief!"
Hörbares Einatmen.
Diese überflüssige Dramatik liess mich verzweifeln, ein Wunder wenn ich diesen Act hier heil überstehen würde, denn er fing ja schon mal gut an.
"Jaja und jetzt gib mir den Brief bevor die uns noch umrennen."
Anaconda schmollte da ich ihr schönes Spiel kaputt gemacht hatte und hob den Kopf.
"Dann sei es so."
Dramatisch riss sie den Brief entzwei, das Geräusch ging durch Mark und Bein, aber ich bezweifelte stark dass sie den Satz aus ihrem Kopf und nicht aus einem Film hatte.
Sofort prasselten Flüche auf sie nieder und was für ein unnötiges Drama sie daraus machte, doch si wedelte sich selbst nur Luft zu.
Entnervt und wirklich nicht so gut gelaunt riss ich ihr blitzschnell die eine Hälfte aus der Hand.
Ich war sonst nicht so geschickt.
Aber ich war müde und mies drauf, das änderte einiges.
"Man Jaaanee!"
Quengelte sie und hielt ihre Hälfte nun mit beiden Händen fest an ihre Brüste gedrückt.
War ja nicht so als würden die Jungs sich davon jetzt abschrecken lassen...
Schnell, um das hinter mir zu haben, öffnete ich den halben Umschlag und es wurde ganz ruhig.
Wie gespannt alle waren, ich verstand es nicht, es bedeutete nur noch eine durchgeknallte Woche für uns.
Als ich das Blatt auffaltete, dessen unregelmässiges Ende mir prompt in die Finger schnitt, stand da kein Text oder sonst was.
Nur ein Wort.
"Strand."
Las ich vor.
Alle warteten auf mehr.
"Das wars Leute, mehr steht da nicht drauf."
Als Beweis hielt ich den Zettel in die Runde.
Natürlich musste mir ihn jeder aus der Hand reissen und ihn antatschen, um zu sehen dass es wirklich nur ein weisses Papier war.
Vielleicht hatte ich ja wirklich Glück und dieses Mal mussten wir nicht wirklich etwas gemeinsam machen.
"Anaconda jetzt liess du mal vor, was steht bei dir?"
Lilly drehte wich zu dem Mädchen dass den Zettel in der Hand drehte.
"Camping."
Meine heile Welt brach zusammen während alle Anderen sofort aufgeregt und erfreut zu tuscheln begannen.
"Zelte vor der Tür."
Las sie noch fertig und warf den Zettel dann weg.
Wir gingen also zelten.
Am Strand. Eine schlimmere Aufgabe hätte er uns echt nicht antun können, jetzt musste ich mich mit zehn oder was weiss ich wie vielen Leuten in ein Zelt quetschen, wenn ich nicht von räuberischen Moskitos gefressen werden wollte.
"Das ist ja mal geil!"
War der meist gehörte Kommentar den meine armen Ohren erleiden mussten.
Dann versuchten sie aber wenigstens sich etwas zu arrangieren, auch wenn es etwas nach hinten los ging.
Kyle stellte sich auf einen Stuhl, die Zwillinge sahen
Zu ihm hoch als wäre er ihr Kaiser und auch Max konnte sich einige Blicke nicht verkneifen während Alexander seine Brille putzte als wollte er ihn nicht ansehen. Manchmal feierte ich diesen Jungen.
Die Skater Gang zog sich sofort zu Dean zurück, einige der Mädels folgten wie brave Hündchen.
"Also, es ist jetzt Elf Uhr, es wird genau in..."
Kyle brauchte eine kurze Weile um es auszudenken, aber ehrlich gesagt machte ich mich nicht darüber lustig.
Ich war selbst kaputt und wollte eigentlich nur noch schlafen.
"Es wird genau in acht stunden, nämlich um Sieben Uhr dunkel! Bis dahin machen wir es folgendermassen."
Nun hörten ihm alle zu.
Es war wohl jeder zu müde um zu widersprechen und nicht mal Alexander machte sich die Mühe etwas Ordnung rein zu bringen
"Zuerst bauen wir die Zelte auf!
Danach kommen die Schlafsäcke.
Danach holen wir das essen und den Alkohol, Jemand besorgt noch Musik und Fleisch um es zu braten."
Es war kein Schlechter Plan.
Eigentlich. Aber der Teil mit dem Alkohol, da war ich mir irgendwie nicht ganz sicher, ob das gut kam.
Als keiner wirklich reagierte klatschte Maddy in die Hände.
Wie die Assistentin ihres Bruders machte sie sich eilig daran alle dazu zu bringen sich zu bewegen und ich traf langsam Deans Blick.
Grinsend drehte er sich um und ich hörte bereits die Ersten ausrufen, dass da wirklich Zelte war.
Keine Ahnung wieso sie dass jetzt so erstaunte aber die Vorfreude auf einen tollen Abend und eine spannende Nacht war gross.
Bei wirklich allen.
Ausser Alexander und mir.
Sein Grund war dieser, dass seine schönen Anzüge schmutzig werden würden, wenn er sie mit dem schädlichen Sand in Verbindung brachte.
Meiner war da viel simpler.
Es gab genau einen Grund wieso ich nicht gehen wollte, und dieser würde ganz sicher Probleme bringen.
Betrunkene Menschen.

Also, in diesem Act habe ich bereits sehr viele Spassige Elemente geplant, ich hoffe ihr werdet die kommende Nacht genauso feiern wie ich und seid gespannt, was da so alles geschehen kann... hehe
Love
Tala

Experiment Love *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt