Act 5.0 Küss mich, tu es

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Alle Betrunkenen konnten sich beinahe nicht auf den Beinen halten.
Eigentlich hätte der Brief mit der neuen Aufgabe heute kommen sollen, aber anscheinend sah sogar der Post Kurier dass dieser Haufen elendig klagender Teenager nicht in der Verfassung dazu war.
Das hiess für mich genervt rum sitzen und zusehen wie die stöhnenden Zombies durch das Haus stolperten und die Schränke nach Tabletten untersuchten.
Ich hätte ihnen sagen können dass Lissa sie alle weg geschüttet hatte, aber ich brachte es nicht über mein hinterlistiges Herz ihnen ihre Hoffnung zu nehmen.
Stattdessen beobachtete ich belustigt die Schatzsuche und hatte es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht.
Irgendwann wurde es dann aber doch langweilig, herum kriechende und stöhnende Jugendliche zu beobachten, also legte ich den Kopf auf die Lehne und genoss die Stille im Haus.
Das war wirklich selten.
Dann plötzlich beugte sich Dean über die Sofa Kante, sodass ich mein Herz festhalten musste damit es vor Schreck nicht aus meiner Brust hüpfte.
"Dean!"
"Gut erkannt Detective."
Er zwinkerte mir zu und schwang sich einfach über die Lehne.
Auf dem Ding war viel Platz, er hätte sich locker einfach neben mich legen können.
Aber nein, natürlich liess er sich auf mich fallen und mir entfuhr ein lautes Uff.
"Man bist du schwer!"
Reklamierte ich und er stützte sich auf den Ellbogen ab.
"Jetzt bin ich aber beleidigt."
Er strich mir eine Strähne zurück und ich wurde sofort von seinen ausdrucksstarken Augen in meinen Bann gezogen.
"Musste dass jetzt sein?"
Murmelte ich und mir war merklich bewusst dass sein Körper vielleicht fünf Zentimeter über meinem schwebte.
Und es machte mich mehr als nervös, dass ich ihm so nahe war.
Er wusste es genau. Dieser Mistkerl hatte das doch mit Absicht gemacht.
Seine Augen wanderten zu meinen Lippen und sein Grinsen wurde schelmischer.
"Jap."
Dann zuckte er die Schultern.
"Du hast jetzt die Möglichkeit mich zu küssen."
Fügte er dann mit glitzernden Augen hinzu, ich sah dass er mit mir spielte.
Aber dann sollte dieses wunderbare spiel nie aufhören.
Ich machte grosse Augen und öffnete leicht die Lippen.
Das war keine schwere Entscheidung, also zögerte ich nur kurz, bevor ich den Kopf etwas hob.
"Zu spät."
Locker und ruhig liess er sich neben mich fallen und ich verharrte so, während ich wirklich sauer wurde.
"Mistkerl."
Murmelte ich und er zog mich grinsend an sich.
"Ich weiss."
Ich seufzte und wusste noch immer nicht genau, was das zwischen uns jetzt war.
Wir waren kein Paar, das war ganz klar.
Aber was waren wir dann? In der Kennenlernphase? Keine Ahnung. Und das stresste mich gerade gewaltig.
Trotzdem getraute ich mich nicht das Thema anzusprechen.
Aus Angst dann alles kaputt zu machen.
Ihn so nahe bei mir zu spüren hatte etwas intimes, es war beinahe unerträglich.
"Der Brief ist da!"
Schrie dann Maddy und kam, einen roten Umschlag schwenkend in den Raum gestürmt.
Ich fuhr hoch und aus welchen Gründen auch immer wollte ich nicht dass Gerüchte über Dean und mich entstanden.
Denn ich wusste ja selbst nicht was da war.
"Schade. Ich hatte mich gerade so entspannt."
Deans Blick lag auf meinen Lippen und nach einigen quälend heissen Augenblicken stand er locker auf.
"Aber die Arbeit wartet."
Ich blieb sitzen und fuhr mir übers Gesicht, bis ich die Kraft fand, mich zu den halb wachen Leuten zu gesellen.
"Also, im Brief steht:"
Setzte Maddy an und obwohl das eigentlich meine Aufgabe war, ging es mir grade am Arsch vorbei.
Denn Dean's Bein berührte meines und das war schon ausschlaggebend für meine Hirnaktivität.

"Eure Aufgabe ist einfach, findet den Club Ghost Dancers und verbringt dort den Abend, nehmt das Boot um wieder zurück zu kommen, bleibt dabei in der Gruppe und habt einfach Spass."

Ich runzelte die Stirn, das war doch zu einfach.
Einfach Spass haben, Dr.Winchester war bestimmt nicht so locker. Er heckte irgendetwas aus, da war ich mir zu hundert Prozent sicher.
"Steht noch irgendetwas?"
Fragte Kyle seine Schwester und nahm ihr ohne zu fragen den Brief aus der Hand.
Wie sie den Kopf schüttelte sah er nicht.
"Nope. Ich würde sagen alle schlafen bis um vier uhr und danach gehts los zur Party."
Ich wusste nicht wieso der Doktor nach einer Party uns schon zur nächsten schickte.
Irgendwas kam mir faul vor, aber da Niemand etwas einzuwenden hatte, schwieg ich einfach.
Einfach aufpassen und in keine Fettnäpfchen treten.
"Also, wir sollten schlafen gehen Jane."
Dean sah mich unschuldig an, doch ich wusste wie grausam er mich gerade lockte.
"J..a, schlafen. Denn ich bin...müde."
Ich konnte nicht verhindern dass allerlei schmutzige Gedanken durch meinen Kopf rauschten.
Alle beinhalteten Dean und mich. Und ein Bett. Oder sowas in der Art.
Schnell blinzelte ich und konnte sehen wie Dean sich zufrieden umdrehte und mich mit zog.
Allein seine Hand hypnotisierte mich.
Dass mich einige der Mädels schief anglotzten juckte mich nicht, ich war einfach darauf konzentriert auf sein breites Kreuz zu starren.
"Die werden jetzt gleich Spass haben, das könnte ich dir auch anbieten."
Hörte ich unten Louis zu Lissa sagen und verschluckte mich beinahe.
Heilige Scheisse Louis hatte ja keine Ahnung.
Unten klatschte es und ich vermutete dass das die Absage gewesen war.
Ob Dean grinste wusste ich nicht, aber ich konnte spüren dass er mich nicht loslassen würde.
Vor seinem Zimmer hielt er an und öffnete mit flackerndem Blick die Tür.
"Mädels first."
Ich schnaubte und verschränkte die Arme.
Sofort vermisste ich seine starke Hand die mir mehr Halt gab als der verdammte Boden.
"Und wieso sollte ich jetzt in diesen Raum gehen?"
Zeit schinden, denn mein Herz drohte schon wieder eine Reise zu unternehmen und ich hatte um ehrlich zu sein, eine heiden Angst mit ihm alleine zu sein.
Einfach weil ich sowas schon lange nicht erlebt hatte.
Entspannt lehnte er sich an den Türrahmen und ich beobachtete seinen perfekten Oberkörper.
Nicht zu viel, trotzdem hätte er mein Superheld sein können.
"Du schuldest mir noch immer den Preis für die Wette."
Ach du Scheisse, das hatte ich ja beinahe vergessen.
Ich hatte ihm versprochen irgendwann in sein Zimmer zu kommen.
Aber ich musste nur rein und konnte ja sogleich wieder raus gehen.
Also nickte ich langsam und fasste mir ein Herz.
Dann trat ich ein, sofort fiel mein Blick auf das Bett indem ich übernachtet hatte.
Eines der schönsten Gefühle seit langem, mit ihm dort gelegen zu haben.
Nur war ich zu schüchtern offen zu sagen was ich wollte.
Ich war nicht immer tough und ab und zu war ich auch nur eines dieser kleinen, verschreckten Mädchen.
Hinter mir schlenderte Dean in den Raum und ich biss mir fest auf die Lippen, als ich seinen warmen Körper hinter mir spürte.
"Wette erfüllt."
Murmelte er und ich spürte wie seine Hand meinen Arm hinunter fuhr und ein Prickeln hinterliess.
Ich schloss kurz die Augen und machte dann einen Rückzug.
Feigling! Das musste ich unbedingt auf meine Ohrfeigenliste setzen!
"Also...dann kann ich ja jetzt wieder raus."
Ich drehte mich abrupt wieder zur Tür und war mit einigen Schritten dort.
Bevor ich sie öffnete hielt ich nochmals Inne.
Ich hatte wirklich gehofft er würde irgendwas sagen um mich aufzuhalten oder so.
Aber ich hörte nichts von ihm und musste mich enorm zusammen reissen.
Ich zögerte weiter.
Ich sollte jetzt einfach durch diese Türe gehen.
Trotzdem gab ich dem Verlangen nach mich umzudrehen und nach ihm zu sehen.
Als ich mich zurück wandte stand er direkt vor mir.
Ich erschrak nicht einmal.
Stattdessen kam er weiter auf mich zu und ich lehnte mich an die Wand.
Ansonsten hätten meine Beine todsicher nachgegeben.
Er folgte mir und hielt erst an als ich seinen Atem an meiner Wange spüren konnte.
Woher wusste er dass das genau die schlimmste Zone war?
Seine Hände lagen an meinen Hüften und ich brachte nicht mal mehr die Kontrolle auf um sie weg zu stossen.
"Du wolltest dass ich dich aufhalte."
Murmelte er und seine Augen wechselten zwischen meinen Augen und Lippen hin und her.
Das war verdammt richtig.
"Das bildest du dir ein."
Flüsterte ich.
Ursprünglich hätte das stark klingen sollen, aber irgendwie kam ich mir eher vor wie ein eingeschüchtertes Reh ohne Fluchtweg.
"Du magst mich Jane."
Er grinste jetzt und seine Augen loderten in einem so intensiven grün dass ich mich fragte ob es noch normal war.
Vielleicht war er ja ein Alien, das würde dann auch die enorme Anziehungskraft auf mich erklären.
"Kein bisschen."
Das war hart gelogen.
"Lüge."
Seine Lippen schwebten dicht vor meinen und seine Worte waren kaum mehr als ein Hauchen.
Er machte mich verrückt.
"Tu es einfach."
Meine Blick rutschte seiner Aufforderung nach zu seinen Lippen hinunter.
Es gab kein Zurück mehr.
Bevor ich weiter nachdenken konnte legte ich einfach meine Lippen auf seine.
Er hatte sich zurück gehalten, er wollte dass ich den ersten Schritt tat.
Aber kaum küsste ich ihn, schlossen sich seine Arme um mich und er drückte mich dominant an die Wand.
Scheisse mein Bauch spielte sowas von verrückt.
Es schmerzte schon fast.
Seine Hände fuhren unter mein Shirt und ich liess es nur all zu gerne zu.
Meine Hände fuhren seine Wangen entlang und fanden sich danach in seinen Haaren wieder.
So weich.
Als ich leicht daran zog brummte er und führte mich blind durch den Raum in Richtung Bett.
Wir lösten uns um nach Atem zu schnappen, kaum eine Sekunde und schon verschmolzen unsere Lippen wieder.
Mein Shirt streifte er mir über den Kopf und zog sich dann auch seines Aus.
Es war mir peinlich dass er mich so sah, aber seine Augen lagen die ganze zeit auf meinem Gesicht.
Sie schienen von innen heraus zu brennen, so eine Leidenschaft war mir noch nie in meinem Leben untergekommen.
"Weisst du noch dass du mich etwas gefragt hattest, als du mich verarztet hast?"
Fragte er ausser Atem, während er an meiner Hose herum nestelte und ich biss mir kräftig auf die Lippen.
Nickend erinnerte ich mich daran, wie sehr es mich aufgeregt hatte dass ich keine Antwort bekommen hatte.
"Die Antwort ist nein.
Ich bin nicht immer so, wenn du da bist habe ich das Gefühl so nicht mehr sein zu müssen.
Mein Leben hat auch noch einen anderen Sinn. Und den zeigst du mir."
Das waren die schönsten Worte die ich jemals von einem Menschen gehört hatte.
Ich hätte heulen können, deshalb küsste ich ihn wieder, bevor das passieren konnte.
Langsam liess er mich nach hinten aufs Bett sinken und zog mir die Jeans aus, dabei fuhren seine Handknöchel über meine Beine und ich atmete langsam aus.
Als er sich dann über mich schob und wieder küsste, wusste ich dass das was ich fühlte echt war.
Und stark. Also war es richtig.
Ich legte die Arme um seine Schultern und erwiderte den Kuss.
So feurig dass ich das Gefühl hatte mich an seinen Lippen zu verbrennen.
Er fuhr meine Kurven nach und als er mich ansah wusste ich dass er mich genauso so sehr wollte wie ich ihn.
Ich legte meine Hände auf seinen Rücken und erschrak, als ich die Narben spürte.
Viele.
Langsam fuhr ich darüber und wusste dass es zu diesem Teil seines Lebens gehörte, den er hasste.
Ich fing seinen Blick auf, doch versank gleich wieder in seinen lodernden Augen.
Er war verdammt sanft, jede seiner Bewegungen war wie der Himmel auf Erden.
Er küsste mich immer weiter, es war als könnten unsere Lippen nicht mehr ohne einander leben.
Seine Hände fuhren meine Arme bis nach vorne, bevor er seine Finger mit meinen verschränkte.
Der Junge machte mich verrückt, hatte ich am Anfang gesagt.
Und es stimmte.
Ich war verrückt.
Verrückt nach ihm.

Jo, ich versuche sowas immer auf dem Mittelweg zu führen, also nicht alles was man nicht wissen will aber auch etwas Gefühle...
Hoffentlich ist es mir einigermassen gelungen und ihr seid gespannt wie es weiter geht^^
Denn diese Party wird einiges bergen...Ideen?
Love you
Tala

Experiment Love *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt