Act 4.6 Meditation und Erdbeertage

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Es war atemberauschend.
Nicht wie bei Kyle das angenehme Gefühl von Zuneigung.
Es war brennende Liebe, so heiss dass ich das Gefühl hatte mich jeden Moment daran verbrennen zu können.
Und zusätzlich konnte ich nicht fassen dass er das gerade tat.
"Ich kann nicht glauben dass ich das grad wirklich tue."
Murmelte er gegen meine Lippen und ich musste leise lachen, er sprach mir wortwörtlich aus dem Mund.
Mein Kichern veranlasste ihn dazu mich erneut zu küssen, worauf ich natürlich sofort das Lachen vergass und mich völlig auf ihn konzentrierte.
Wie er seine Arme um meine Taille schlang und wie er mich so nahe zu sich zog dass ich das Gefühl hatte dass ich unter seinen wilden Küssen ertrank.
Aber wenn ich dafür noch mehr bekam, war ich gerne bereit das in Kauf zu nehmen.
"Ruhig Prinzessin, du musst mich nicht gleich auffressen."
Murmelte er gegen meine Lippen und ich konnte sein Grinsen spüren.
"Vielleicht ja schon..."
Nuschelte ich, ich hatte schliesslich schon oft genug Jungs getroffen die auf einmalige Dinge standen.
Deshalb musste ich mich etwas zurück halten.
"Keine Sorge Prinzessin."
Seine Finger fuhren über meine Lippen bevor er sich löste.
Unwillig und so langsam dass ich zu verbrennen schien.
Dann standen wir einfach da, vor dem Meer welches tosend an den Strand rauschte und vor dem Sternenhimmel, der so klar war als stände ich selbst darin.
Die Sterne spiegelten sich im Wasser, es war schön zu sehen wie der Himmel sich mit der Erde vereinigte.
Und kalt war es auch, doch ich spürte nichts, nur die Hitze seiner kleinen Berührungen die jede Zelle in meinem Innern erwärmte.
"Und was jetzt?"
Fragte ich leise.
Ich war nicht gut darin Momente schön und kitschig ausklingen zu lassen.
Ich hatte ein Talent sie dezent zunichte zu machen.
Das merkte nun auch Dean. Tschuldige.
"Du bist so ungeduldig Prinzessin."
Merkte er an und grinste breiter, während ich unbehaglich umher schwankte.
"Naja ich dachte wenn du aufhörst mich zu küssen herrscht dann so betretenes Schweigen und so..."
Stotterte ich und mir war klar dass ich es gerade noch schlimmer gemacht hatte.
"Ah und du denkst jetzt ist es besser?"
Ich sah das amüsierte Blitzen in seinen Augen, während ich einfach nur gerne im Boden versunken wäre.
Ich meine Jeder machte sich doch Gedanken wie er nach einem Kuss reagieren sollte.
Lachen, schweigen, betreten weg sehen.
Aber Niemand hatte wirklich eine Ahnung was man danach sagen konnte.
Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich ohnehin nur Jahrhundertelang da gestanden und hätte gehofft das mich irgendetwas aus dieser Situation gerettet hätte.
Aber nein, ich hatte es mal wieder versaut.
"Nein."
Murmelte ich betreten und er hob grinsend mein Kinn an.
"Naja ich freue mich darauf es erneut zu Versuchen."
Er zwinkerte mir zu und hielt mir die Hand hin.
"Ein Hoch auf den zweiten Eindruck."
Ich musste grinsen und er nickte zustimmend.
"Lass uns zurück zu den Anderen gehen, ich glaube das Fest ist so ziemlich vorbei."
Ich musste glucksen als ich hinter ihm eine Gestalt einer Katze nachjagen sah.
"Nein, ich glaube Liam hat da noch seine ganz eigene Party."
Dean musste ein Prusten unterdrücken, bevor er sich einfach meine Hand nahm und mich mit sich zog, in die Richtung der Zelte.
Das Feuer war beinahe erloschen und auch die Musik war abgestellt worden.
Währne Liam noch mit seine Katze in den Monduntergang rannte hatten sich die anderen mehr oder weniger bei Sinnen langsam schlafen gelegt.
Während wir leise durch die Zelte schlichen, bemerkte ich dass die Meisten es gar nicht bis hinein geschafft hatten.
Sie lagen einfach auf dem Sand, mehr oder weniger zugedeckt und zum Teil aufeinander.
Ich musste leise glucksen als ich Kyle begraben unter zwei Skatern sehen konnte, als würden sie selbst im Schlaf noch kämpfen.
Dean grinste mir zu und zog mich hinter sich her auf das grösste Zelt zu, das der Skater.
Es würde ziemlich unbesetzt sein, die Meisten hatten es sich ja anscheinend eh unter dem Sternenhimmel bequem gemacht.
Er grinste und legte einen Finger an die Lippen, bevor er mir über die Körper am Boden zu steigen half.
Lustig wie wir uns durch den Sand schlichen.
Irgendwo in der Abenstille war das panische Miauen der Katze zu hören, dieses Arme Ding wurde noch immer von Liam geherzt.
Es war wirklich lustig zu sehen wie die Leute verrenkt schliefen.
Einige Nippel Blitzer konnte ich entdecken, aber höchst wahrscheinlich erinnerte sich morgen ohnehin Niemand daran.
Und Dean hatte nicht hin gesehen, was mich irgendwie befriedigte.
"Sicher dass ich hier willkommen bin?"
Fragte ich flüsternd während er mir die Plane aufhielt.
Aus dem Zelt strahlte noch schwaches Licht von Taschenlampen, aber alles andere draussen war stockdunkel.
Richtig angenehm.
"Sicher. Wahrscheinlich wird das eh Niemand mehr bemerken, die sind alle draussen."
Ich grinste.
Das war wahr.
Und mir gefiel der Gedanke mit Dean alleine zu sein irgendwie.
aber als ich eintrat erkannte ich schnell dass das nicht der Falls sein würde.
Der Teil der Gruppe der anscheinend nichts davon hielt sich zu betrinken hatte sich hier drinnen wortwörtlich versammelt.
Dena kam grinsend hinter mir rein und wollte mir einen Arm um die Taille schlingen, liess ihn dann aber sinken.
"Abend."
Begrüsste uns Alexander mit einem majestätischen Kopfnicken.
Dabei hatte er die Augen geschlossen und sich im Schneidersitz hin gesetzt.
Die Arme locker auf die Knie gelegt und die Finger zu einem dieser Zeichen verrenkt, die ich machte wenn ich zeigen wollte das etwas fabelhaft war.
Dean fuhr sich durch die Haare und mein Blick wanderte durch den Raum.
Lissa sass an einer Ecke und wiegte sich vor und zurück, als würde sie sich so selbst einschläfern.
War ja nicht so dass es genug Platz gehabt hatte.
"Was zum Teufel macht er da?"
Er wies auf Alex, der reglos da sass und ein tiefes Summen ausstiess, das wirklich nervtötend war.
Unterdessen zog er mich mit sich, und da ich sowieso nicht viel anhatte war auch kein Pyjama nötig, als ich mich auf den Schlafsack neben ihn sinken liess.
"Er meditiert. Aber wenn ihr mich fragt, dass sieht eher nach Teufelsanbetung aus."
Ich hob beide Brauen. Am besten frage ich einfach nicht nach.
"Eh..ja."
Das a zog ich in die Länge während ich mich umsah.
Aisha lag ordentlich zugedeckt und selbst schlafend noch mit gerader Haltung da und schlummerte wie ein Baby, während Alexander anscheinend die Anderen auf Trab hielt.
Ich verstand das nicht, ich musste immer eines meiner Beine anziehen und das Zweite strecken, durfte ich das nicht war ich am Arsch.
Nach meinem Beinbruch als Kind zum Beispiel, ich hatte auf dem Rücken schlafen müssen und dann hatte ich ausgesehen wie Frankensteins Monster auf Schlafentzug.
Liebevolle Worte meiner Grundschullehrerin.
Max lag ebenfalls da, jedoch neben Alexander und tippte ihn die ganze Zeit an.
Als wäre er fasziniert von seiner Reaktion. Denn es gab keine darauf. Ja das musste sehr spannend sein.
"Hat er.."
Lissa unterbrach mich.
"Getrunken? Nein wie kommst du bloss darauf?"
Dean zog mich zu sich und ich legte den Kopf auf seine Brust.
Meine Hemmungen waren einfach weg und das war gut so, ansonsten wäre ich längst vor Zweifel erstickt
Mein Blick wanderte zu der leeren Flasche in der offenbar mehr als nur Wein gesteckt hatte und dann zu Max.
"Er hat das alles alleine getrunken? Ich bin beeindruckt."
Dean hob eine Braue und ich schnaubte.
War ja klar gewesen.
"Jep. Aisha hat versucht ihm klar zu machen wie er sich kaputt machte und was das für eine Schande sei. Aber irgendwann hat auch sie kapiert dass er geschlafen hat."
Ich stiess langsam die Luft ein.
Ordnung oder Logik gab es hier wohl einfach nie.
"Naja gut...Ich würde für meinen Teil gerne schlafen gehen."
Meinte ich und hoffte dass das irgend eine Wirkung zeigte.
Nicht im Geringsten.
Lissa wippte weiter und spielte die Puppe 2.0 und Alexander brummte weiter wie eine Biene mit Gedächtnisverlust. Und zwar eine die vergass dass sie gerade erst gesummt hatte und einfach nicht mehr aufhörte.
"Alexander. Wann genau hast du das hinter dir?"
Erkundigte sich Dean. Aus seiner Stimme konnte ich herauslesen dass er sich köstlich amüsierte.
"Kommt drauf an."
"Auf was?"
Alexander seufzte und öffnete die Augen noch immer nicht.
"Darauf dass Max die Finger von mir lässt und versteht dass mein Bein menschlich ist und es blaue Flecken bekommen wird."
Teilte er uns mit und ich massierte meine Schläfen.
War hier Niemand normal genug um zu schlafen?
Und nein Aisha mit ihrer komischen Haltung gilt nicht.
Und die Besoffenen draussen auch nicht.
"Wer hat ihm das Zeug überhaupt gegeben?"
Fragte ich und erschnüffelte selbst in der stockigen Luft hier noch Alkoholgeschmack.
"Max durfte nicht ins Zelt als die Anderen noch drin waren. Da hat er sich eben selbstständig gemacht und irgendwann sind sie dann raus und wir rein."
Ich sah Lissa vorwurfsvoll an, auch wenn ich die Letzte war die sich das erlauben durfte.
"Und du hast nicht daran gedacht ihm die Flasche weg zu nehmen?"
Sie blinzelte zweimal als sei der Gedanke ganz neu für sie.
"Also doch...eigentlich schon aber dann.."
Versuchte sie sich zu retten, aber irgendwie wirkte sie heute weniger überzeugend als bisher immer.
"Aber dann?"
Fragte Dean nach und ich konnte das Vibrieren seiner Stimme spüren, was mir eindeutig nicht missfiel.
"Dann hat er sich hin gelegt.
Und weil er die Flasche nicht mehr halten konnte hat sie sie ihm in den Mund geschüttet.
Alles davon."
Merkte Alex trocken an und zwar so als wäre es total irrelevant.
Mein Mundwinkel zuckte. Das durfte ja nicht wahr sein.
"Hey! Ich habe auch mütterliche Gefühle wenn ich meine Erdbeertage habe."
Rechtfertigte sich das Mädchen in der Ecke und Dean verzog das Gesicht.
Was mich mehr verstörte war nicht die Tatsache dass sie abgesehen von Fridolin auch andere bemuttern wollte. Naja gut das auch ein wenig.
Aber vor allem dass sie so ein Wort benutzte dass ja beinahe traumatisierend war.
Ich meine Kartoffel war ja eine Sache.
Aber Erdbeeren? Das war etwas ganz anderes.
Ganz klar.
"Okay ich schlage vor dass wir jetzt mal nicht weiter nachfragen..."
Murmelte ich und Lissa nickte nur mit Tränen in den Augen.
Diese Welt spielte doch einfach verrückt.
Draussen hörte ich einen wilden Gesang der ab und zu von gequältem Miauen unterbrochen wurde und von Flüchen, wieso sie den armen Tropf nicht so sehr liebte wie er sie. Eine traurige Liebesgeschichte.
Aber Max hatte sich mit dem Vodka getränkten Shirt aufgerichtet und hatte aufmerksam zugehört.
Dann begann er auch zu singen.

Joa ich musste ab und zu grinsen, vlt musstet ihr das auch, aber mir kam grade eine Idee ab der ich Minuten lang lachen musste, aber wahrscheinlich gar nicht so funny ist..naja egal, ihr seht sie im nächsten Kapitel^^
Und zwar wenn Max sein Können beweist
Love you
Tala

Experiment Love *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt