Die Tage vergingen und mittlerweile hatten wir schon Freitag Nachmittag.
Die letzten Tage hatte ich hauptsächlich in meinem Bett oder vor dem Grab meines Vater verbracht so wie jetzt auch. In der Schule war ich nicht, ich konnte einfach nicht. Ich wollte Vincent nicht sehen, zu verwirrt war ich immer noch von Lucy's Worten die sie mir an den Kopf geknallt hatte.
Etwas in mir hoffte das sie Recht hatte doch etwas anderes in mir hatte die Befürchtung dass sie wollte dass ich es glaube um mich dann am Ende demütigen zu können.
Zwar hatte Vincent in den letzten Tagen bei uns Sturm geklingelt und hatte versucht irgendwie mit mir zu sprechen doch war ich ihm stets ausgewichen und hatte ihn ignoriert.
Es tat weh, aber und es war richtig.
Es würde nur weiter schmerzen ihn an zu sehen und zu wissen, das alles nur eine Wette war.
Seufzend sah ich auf den Grabstein meines Vaters.
Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte aber für mich war klar ab Montag musste ich wieder in die Schule gehen. Ewig konnte ich mich nicht drücken, ich musste mich Vincent stellen.
Am Himmel dämmerte es langsam und ein eisiger Windzug wehte durch die Luft und bescherte mir eine bittere Gänsehaut.
Es war kälter die letzten Tage geworden, viel kälter.
Der Himmel war nur noch trüb und nebelig, die ganze Stadt fror. So kalt war es schon lange nicht mehr gewesen.
Kurz seufzte ich, stand langsam auf und verließ nach einem letzten Blick auf den Grabstein den Friedhof.
Ich wollte hier zwar nicht weg und erst gar nicht nach Hause wo meine Mutter schon auf mich wartete wahrscheinlich mit der nächsten Standpauke aber ich musste es wenn ich nicht erfrieren wollte.
Mein Körper zitterte leicht und kaum spürte ich ihn noch aber war mir das ziemlich gleichgültig. Die Kälte betäubte wenigstens diesen Schmerz und machte ihn auf einer Seite erträglicher.
Abwesend lief ich die Hauptstraße entlang zu mir nach Hause und ignorierte die paar Leute die an mir vorbei liefen und sich lauthals darüber beschwerten wie kalt es war.
Kurz schreckte ich auf als ich mit jemanden zusammen stieß und unmittelbar etwas zurück stolperte.
,,Shit'' das rothaarige Mädchen vor mir fing an zu fluchen und kniete sich runter auf den Boden.
,,Ich, es tut mir leid'' schuldbewusst kniete ich mich ebenfalls auf den Boden und half ihr ihre ganzen Blätter und Mappen wieder auf zu sammeln.
Dabei geriet mir eine Zeichnung zwischen die Hände, die mich stutzen ließ.
Ich kannte doch diesen Jungen. Er sah ihm zum verwechseln ähnlich.
Das Bild wurde mir aus den Händen gerissen und schnell in einer Mappe verstaut. Das unbekannte Mädchen sah mich kurz an und fuhr sich verlegen durch die Haare.
,,Du zeichnest?'' neugierig sah ich sie an und bekam ein kleines Lächeln zurück.
,,Gelegentlich.'' leicht nickte ich und hob zögerlich ein weiteres Blatt vom Boden auf.
Es sah wunderschön aus. Sie zeichnete bestimmt nicht nur gelegentlich. Da steckte mehr hinter.
,,Das ist wunderschön. Wo hast du so zeichnen gelernt?'' Das Mädchen sah mich nur unsicher an, lächelte leicht verlegen und zuckte dann mit den Schulter.
,,Ich kenn jemanden der genauso gerne zeichnet wie du. Es ist einzigartig wie ähnlich eure Zeichnungen sind'' langsam stand ich wieder auf und reichte dem Mädchen die Mappe wieder.
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Schachmatt direkt ins Herz
ChickLit1. Schachmatt direkt ins Herz NOCH NICHT ÜBERARBEITET - lesen auf eigene Gefahr WattpadOscars2017 Gewinner - 1. Platz :) PlatinAward2018 Gewinner - 1. Platz :) -------------------------------------- Aayana Lambert, 16 Jahre, nahezu wie unsichtbar fü...