Teen Idle

♡Lonely Hearts Club.♡ 09

Ich knallte meine Spindtür zu und blickte unerwarteterweise in Hayleys Gesicht. "Huch, hi, Hayley! Du hast auf meine Nachricht letztens gar nicht geant..." "DU HURE!" Zischte sie mich an.

Ich verstand die Welt nicht mehr. "Du hast dich an Dean rangemacht!" Ich zog die Augenbrauen zusammen: "Ehm... ja da war was, aber woher weißt du das?"

Sie keifte: "Was spielt das jetzt für eine Rolle!? Von derselben Quelle, die mir gesagt hat dass er seine Wette Dank dir gewonnen hat."

Was? Dean war Hayleys Ex? Ich hätte sie echt wenigstens nach dem Namen von ihm fragen sollen. Dann wäre nicht so ein dämliches Missverständnis entstanden.

Ich begann: "Hör zu, ich wusste nicht dass er dein Ex ist! Hätte ich das gewusst, wäre vieles anders gelaufen und es wäre gar nicht erst so weit gekommen."

Hayley sah mich noch erboster als vorher an und sagte: "Wie? Jetzt ist es auch noch meine Schuld, oder was?" Naja, theorethisch gesehen hatte ich ja nichts in böser Absicht getan, sondern war lediglich das Opfer eines Missverständnisses, genau wie sie.

Ich antwortete: "Ich habe es doch nicht absichtlich gemacht und das weißt du! Hätte ich das gewusst dann-" Sie unterbrach mich: "ICH KRIEGE ALSO KEINE ENTSCHULDIGUNG?"

Das war ihr Problem? Nur eine Entschuldigung? "Eine Entschuldigung?" Hakte ich nach. Hayley nickte mit einem gekünstelten Lächeln und tippte wartend, mit ihren Jimmy Choos von letzter Saison, auf dem Boden des Schulgangs herum.

Sie war rachsüchtig, größenwahnsinnig und nicht zu vergessen besessen von ihrem Ex.

Wieso hatte ich mich mit ihr angefreundet? Ich war inzwischen doch eine viel größere Nummer als sie. Ich brauchte sie eigentlich gar nicht mehr. Ich brauchte niemanden.

Wut und Empörung stiegen in mir auf. Sie würde mir also verzeihen, nur weil ich mich entschuldigen würde? Dieses kleine Wort bedeutete ihr mehr als unsere ganze Freundschaft? Ich würde vor niemandem im Staub herum kriechen!

So wichtig konnte ihr Dean nicht sein, wenn sie das alles aufgrund einer winzigen Entschuldigung gleich wieder vergeben würde. Was für eine lächerliche Person!

Ich zischte wütend: "Steh da nicht so rum, als würde ich dir noch verdammte Miete vom letzten Monat zahlen müssen!"

Ich blickte sie hasserfüllt an und flüsterte: "Ich lasse mich von niemandem bestimmen. Schon gar nicht, wenn ich nichts falsch gemacht habe. Ich denke hier trennen sich unsere Wege. Achja und übrigens: Dean habe ich abserviert. Ich wollte ihn nicht. Er wollte mich. Mach dir mal Gedanken darüber!"

Hayley musterte mich abschätzig und machte auf dem Absatz kehrt. Ich hoffte, dass sie heute auf diesem Absatz umknicken würde! Ich hasste es, wenn sich Leute über mich stellen wollten. Das ging mal so gar nicht. Naja, egal. Ich hatte mich, meine Gedanken und das Wissen dass ich hübsch war.

Mehr brauchte ich nicht. Nicht in dieser Welt. Mir standen nun ja alle Türen offen. Dumm war ich auch nicht. Energisch nahm ich meine Handtasche und ging auf den Ausgang zu.

Am Ausgang um die Ecke lehnte Cooper und zog an einer Zigarette. Er hatte das Blau seiner Haare nachgefärbt. Als er mich erblickte lächelte er schief: "Und wie geht's uns heute?"

Ich blinzelte ein paar mal mit meinen Wimpern, atmete tief durch und säuselte: "Immer noch alles bestens, der Herr. Danke, der Nachfrage!" Was hatte der eigentlich für einen Auftrag? Meine persönliche Nanny? Für wen hielt er sich? Er führte sich auf wie ein verdammter Babysitter.

Damit machte ich mich auf den Nachhauseweg. Was sollte ich heute tun? Ich wusste es nicht. Von Tag zu Tag wusste ich immer weniger was ich machen sollte. Mir war langweilig. Die Jungs wollte ich auch nicht kontaktieren.