♡Scab & Plaster.♡ 12

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Ich erwachte und wünschte ich wäre es nicht. Hausarrest. Puppen. War der Albtraum den ich hatte schlimmer, oder mein echtes Leben?

Ich hatte geträumt in einem komplett dunklen Haus zu sein. Überall schick gekleidete Mannequins. Allerdings waren diese mit Kratzern übersehen, welche deutlich zu sehen waren.

Im Traum war mir kalt und egal wo ich im Haus auch hinlief. Einen Ausgang gab es nicht. Andere Menschen gab es auch nicht. Nur die Mannequins und ich. Mich überkam ein Schauer und ich stieg aus dem Bett.

Ich drehte die Heizung auf und zug mir eine kuschelige rosa Jacke an. Mir war so kalt. Huch, wo waren denn meine Röcke? Etwa alle in der Wäsche? Das hatte ich gar nicht mitbekommen. Ich hätte schwören können, dass ich den pastellblauen noch übrig hatte. Naja, egal.

Was sollte ich heute machen? Ich hatte nichts vor. Hausaufgaben hatte ich in meinen Freistunden erledigt.

Ich sah Marilyn ratlos an und spielte an dem silbernen Herzanhänger meiner Kette. Wie es wohl wäre mit ihr zu reden? Ihr damaliger Tod beschäftigte mich sehr.

Sie war bewundernswert. Nicht weil sie ein Star gewesen war, sondern weil sie immer eine Traurigkeit mit sich trug, die neben ihrer Fröhlichkeit zum Vorschein kam.

Ob sie wirklich Selbstmord begangen hatte? Schmunzelnd schweiften meine Gedanken wieder zum heutigen Tagesablauf.

Das Internet. Mein Internet war in letzter Zeit mein einziges Hobby. Mein einziger Freund, der mich unterhielt und ablenkte von meiner Langeweile. Hunger hatte ich, aber keinen Appetit. Außerdem wollte ich meine Eltern nicht sehen.

Ich empfand es als Demütigung während ich Hausarrest hatte sie zu sehen. Besonders meinen Vater. Ich fühlte mich dann so kontrolliert. Er gab mir dann dieses Gefühl, nicht die Oberhand in meinem Leben zu haben. Ich würde warten, bis meine Mum weg und mein Dad bei der Arbeit war.

Ich ging auf meinen Schreibtisch zu, um an meinen Laptop zu gehen. Weg. Panisch sah ich mich um. Was? Oh, nein. War das sein ernst?

Genervt schnalzte ich mit der Zunge und schloss die Augen. Ich atmete tief durch und bereitete mich auf die Diskussion mit ihm vor.

Drei. Zwei. Eins. "DAD!" Von draußen hörte ich gedämpft: "Ja, was ist denn? Valeria wenn du etwas willst komm her." Ich wollte mein Eigentum wieder. Es war so kindisch von ihm. Dabei war alles nicht einmal meine Schuld.

Ich ging raus und rannte dabei fast meinen Bruder um. "Pass doch auf, du doofe Trulla!" Ich rollte mit den Augen und schob den Nervenzwerg beiseite.

Ich ging in das Arbeitszimmer meines Dads und erblickte meinen Laptop. Daneben auf einem Stuhl einen Haufen pastellfarbener Klamotten. Nein, oder? "DAD WARUM HAST DU MEINE KLAMOTTEN!?"

Er senkte die Zeitung und nahm die Brille ab. Jetzt ging es los. "Ich habe dir gesagt, dass ich deinen Klamottenstil akzeptiere, wenn notentechnisch alles beim alten bleibt und du eine gute Schülerin bleibst, was enttäuschenderweise nicht der Fall ist. Das ist nämlich nicht so geblieben. Das ist zu deinem Schutz. Und die Einziehung deines Laptops gehört zum Hausarrest."

Wut stieg in mir auf. Das Internet war das Einzige, dass mir Spaß machte. Es lenkte mich ab, ich konnte mal lachen und abschalten. Er konnte mich doch nicht meinen Gedanken überlassen!

"Dad, dass ist unfair. Du verstehst doch nicht einm-" Ich wurde unterbrochen: "Oh, Valeria ich brauche nichts zu verstehen. Ich sehe doch was mit dir passiert. Du stürzt langsam ab. Ich brauche mir nichts erklären zu lassen. Weißt du wie alt ich bin, wieviel mehr ich gesehen und erlebt habe als du? Ich weiß was gut für dich ist. Mehr als du."

Teen IdleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt