Als ich aber am nächsten Morgen aufwachte, war ich dann trotzdem nicht allzu ausgeschlafen, weil Giraffen mit Kaninchenköpfen in meinen Gedanken herumkreisten. Und Pudding. Und Roy.
Als mir aber der Name meines Freundes durch den Kopf schoss, suchten meine Augen schon bedeutend wacher nach etwas Passendem zum Anziehen. In abgeschnittenen kurzen Jeanshosen, weißem Top, lockerem Hemd darüber und weißen Turnschuhen klopfte ich an die Wand, die an Nicks Zimmer grenzte, um ihn zu wecken.
Keine Viertelstunde später kletterte er schon auf den Beifahrersitz des Pick-Ups und klatschte erwartungsvoll in die Hände.
„Mach schon, Sum!"
Ich rollte mit den Augen. „Wer musste denn noch unbedingt das T-Shirt mit dem Darth-Vader-Aufdruck suchen?"
„Na und? Wetten es gefällt Roy besser als dein Weißes?"
„Nick", mahnte ich und es klang eher nach Niihiick.
Ohne weiter zu diskutieren beugte Nick sich zum Armaturenbrett vor und drehte das Radio höher; Country Music, wie er sie liebte- und ich sie nicht ausstehen konnte.
Ich parkte wieder auf dem Parkplatz unterhalb der Kirche. Bevor ich auch nur den
Motor zum Stillstand bringen konnte, war Nick schon rausgesprungen und auf den Platz vor der Kirche gerannt.
Als ich zum Brunnen kam, wo wir uns treffen sollten, standen Roy und Nick schon da- und Nick beugte sich vor Lachen.
Ich musste grinsen. „Was hast du ihm denn gesagt?"
Roy grinste zurück, antwortete aber nicht. Stattdessen drückte er mich an sich. „Also, wo geht's jetzt hin?"
„Ich weiß, wo die Eisdiele ist. Ich will vorgehen!", krähte Nick dazwischen und ging schon los. „Eis zum Frühstück! Das ist endcool!"
Roy nahm meine Hand und schlenderte mit mir durch die Fußgängerzone bis hin zur Eisdiele mit den fünf Tischlein aber fünfhundert Sorten.
„Was-?" Roy stockte kurz der Atem, als er auf all die verrückten Eissorten blickte. Nick begann ihm ganz konsequent die Vor- und Nachteile jeder einzelnen Sorte zu nennen.
Bevor die Eisverkäuferin allerdings die Geduld verlor, hielt Nick sein Donat-Eis in den Händen, ich wie immer mein Ananaseis und Roy ging Nicks Empfehlung nach und kaufte sich ein Apfelmus-Pfannkuchen-Eis.
„Schade, dass du dich nicht doch für das Eis mit Pizzageschmack entschieden hast" Nick hockte sich auf eine Steinmauer in der Nähe der Eisdiele. Die Morgensonne schien sanft auf uns. Roy lehnte sich gegen die Mauer und ich mich gegen ihn, um die Sonnenstrahlen in mich aufzusaugen.
„Oder das Bubblegum-Eis. Oder das Popcorn-Eis!", schwärmte Nick weiter.
Roy lachte und wagte mutig seine exotische Sorte. Er schien, wie nicht anders zu erwarten, positiv überrascht zu sein. „Wow! Ich hätte nie gedacht, dass der Geschmack so nah an Apfelmus-Pfannkuchen herankommt!"
Ich musste grinsen. „Ja- was man mit Geschmacksverstärkern und Aromen nicht alles hinkriegen kann"
Nick verdrehte die Augen. „Jetzt klingt sie schon wie Mom! Von mir aus können sie ruhig auch ein Star-Wars-Eis machen. Oder ein Transformers-Eis"
„Ja klar, Nick- mit Motoröl oder?"
Er streckte mir die Zunge raus.
„Wie wär's mit einem Clowns-Eis?" Roy zwinkerte uns zu.
„Das gibt es aber!", platzen Nick und ich beinahe gleichzeitig heraus.
Roy lachte nur, aber Nick bestand drauf, ihm das Foto vom Clowns-Eisbecher zu zeigen.
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Die Kunst des Clowns
Novela JuvenilKinder lachen 500 Mal am Tag. Erwachsene nur knapp 15 Mal. Summer nie. Die siebzehnjährige Tochter eines Orangenplantagenbesitzers und einer ehemaligen Geschichtslehrerin fürchtet, ihr Lachen verloren zu haben. Seit Jahren leidet sie unter einer An...