Zusammen

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Becca:

Ich habe keine Ahnung, was ich von Gage halten soll. Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass er mit mir schläft. Aber offensichtlich hat er keinen Bock auf mich. Vielleicht bin ich wirklich so hässlich, wie Tyler behauptet. Ich hebe die Bettdecke von mir und betrachte im Liegen meinen Körper. Er hat schon Recht, meine Brust ist nicht gerade groß und auch sonst habe ich keine wirklichen Reize zu bieten. Ich sehe langweilig und gewöhnlich aus. So gewöhnlich, dass mich Gage noch nicht mal will. Und der lässt eigentlich nichts anbrennen. Vermutlich wird er mich in Zukunft nicht mehr anbaggern, da er weiß, dass bei mir wirklich nichts vorhanden ist. Frustriert stehe ich auf und suche meine Klamotten. Ich komme an dem großen Spiegelschrank vorbei und betrachte mich darin. Ich sehe nicht nur langweilig aus. Nein, ich sehe scheiße aus. Viel zu mager und blaß. Meine Figur gleicht die eines vierzehnjährigen Jungen. Daran muss ich dringend etwas ändern. Ich erkenne durch den Spiegel, das Gage nun nicht mehr unter der Dusche steht, sondern mich von der Badzimmertüre aus, beobachtet. Er hat ein Handtuch um die Hüften geschlungen und ich finde, dass er einen tollen Körper hat. Gage ist noch trainierter, als ich eigentlich vermutete. Es ist mir plötzlich wieder unangenehm, dass er mich nackt sieht und ich wende verlegen meinen Blick ab um mich wieder im Spiegel zu betrachten. „Du bist wunderschön", sagt Gage als er bemerkt, dass mir Tränen über das Gesicht laufen. Dann tappt er mit nackten Füßen über den Teppichboden und schlingt von Hinten seine Arme um mich. Sein Mund ist gefährlich nahe an meinem Ohr und seine tiefe Stimme lässt mich erschauern. „Warum wolltest du mich dann nicht", frage ich leise und lege meine Arme auf seine. Gage küsst meine Schläfe und fixiert meine Augen durch den Spiegel. „ Es fühlt sich heute falsch an. Ich möchte nicht, dass du dich mit Sex bei mir bedankst. Das machen nur Schlampen und du bist ganz sicher keine". Er dreht mich zu sich herum und nimmt meine Hände in seine, nur um sie dann über meinen Kopf gegen den Spiegel zu pressen. „Glaub mir, ich musste ziemlich kalt duschen, um nicht über dich her zu fallen". Ich habe keine Ahnung, ob ich ihm das Glauben kann, denn ich an seiner Stelle würde ganz sicher nicht über mich herfallen.

Da Andy und Tyler mit seinem Auto zurück gefahren sind, beschließt Gage, bei einem Diner auf die beiden zu warten. Das Diner befindet sich zehn Gehminuten entfernt und das Zimmermädchen gibt uns eine vage Wegbeschreibung dorthin. Meine Sneakers waren leider immer noch feucht, was die zehn Gehminuten erheblich verlängern. „Wo ist eigentlich Berni", frage ich als wir vor dem Diner ankommen. Ich habe den Hund völlig vergessen. „Keine Sorge der ist bei Tyler", sagt Gage und mustert ein altes und mit Matsch besudeltes ATV auf dem Parkplatz. Galle steigt in mir hoch und hinterlässt einen bitteren Geschmack auf meiner Zunge. Gage merkt sofort wie sich meine Stimmung ändert und versucht seinen Freund in Schutz zu nehmen. „Er ist ein guter Kerl, vertrau mir. Das hat er alles nicht so gemeint. Seine Klappe ist einfach zu groß und ungehalten". Ich ziehe eine Schnute und Gage drückt mir einen schnellen und für mich unerwarteten Kuss auf die Lippen, ehe er mich ins Diner schiebt. Dort bestellt er dann Unmengen Frühstück und ich frage mich, wer das alles essen soll. Ich bin schon nach den Rühreiern satt. Doch gleich fällt mir ein, dass ich zu dürr bin und ich nehme mir noch einen der Pancakes, die ich eigentlich überhaupt nicht ausstehen kann und verdrücke diesen mit viel Sirup. Das ganze muss ich allerdings mit Kaffee hinunterspülen. Amerikanische Pancakes sind scheußlich. Gage beobachtet mich die ganze Zeit mit einem Lächeln auf den Lippen. „Was ist los", frage ich ihn. „Ich habe gerade nachgedacht, warum du Pancakes isst. Die magst du doch gar nicht". Ich sehe ihn erstaunt an. „Das weißt du". Er nickt und lächelt etwas verlegen. „Becks, ich weiß ziemlich viel über dich". Ich kaue, spüle mit Kaffee und schlucke. „Gib mir ein Beispiel". Gage beugt sich über den Tisch und grinst boshaft. „Du hast einen Schmetterling auf deinem Hintern". Ich verdrehe meine Augen und steche mit meiner Gabel ein Stück Pancake ab. „Das war leicht". Gage lehnt sich wieder zurück und schaut hoch zur Decke als er überlegt. Dann grinst er frech und piekt mit seinem Zeigefinger gegen meine Brust. „Ich weiß, dass du auf mich stehst".

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