Die Grippe

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Becca

Das Neugeborene ist so süß, dass ich es gar nicht mehr aus den Händen geben möchte. Aber am Abend muss ich mich wohl oder übel meinem Freund stellen. Er hat mich angerufen nachdem er einen NICHT gelöschten Post an seiner Chronik gesehen hat. „Den habe ich wohl übersehen", hat Paige mit unschuldiger Miene erklärt, nachdem ich sie zur Rede gestellt habe. „Miststück", habe ich ihr geantwortet. Gage war alles andere als Begeistert und ich kann das wirklich verstehen. Vermutlich fühlt er sich genau so überfahren und verwirrt wie ich. Ich verabschiede mich von Ricky und von Jason und lasse mich von Paige zu Gage bringen. „Ich kann mit ins Haus gehen und ihm alles erklären", sagt sie kleinlaut. „Nein, danke. Du hast mich schon genug in die Scheiße geritten". Ich werfe die Autotür zu und verkneife es mir, ihr zum Abschied zu winken. Wenn ich sage, dass ich sauer bin, ist es noch stark untertrieben. Gage steht in der Haustüre und schaut dem Auto seiner Cousine nach, dass gerade in der Abenddämmerung verschwindet. An seiner Körperhaltung erkenne ich, dass er verärgert ist und auf eine gute Erklärung von mir hofft. „Also", sagt er und tritt zur Seite, damit ich ins Haus gehen kann. „Wir haben herumgealbert und Paige hat das Bild ohne mich zu fragen ins Internet gestellt", sage ich und werfe meine Tasche neben die Kommode. „Ist das alles", fragt er zweifelnd. Ich nicke hastig. „Was hast du geglaubt, etwa dass ich dich heiraten möchte. Träum weiter". Gage zuckt zusammen und ich ärgere mich über mich selbst. „Tut mir leid. Ich bin im Selbstschutzmodus". Er hebt eine Augenbraue und scheint nicht zu verstehen. „Es war ein beschissener Tag. Das ist alles. Ich habe nicht gewusst, dass sie vorhatte das Bild online zu stellen. Glaubst du etwa, ich hätte damit etwas zu tun". Gage überlegt einen Atemzug lang und schüttelt dann seinen Kopf. „Nein tut mir leid. Hast du wenigstens ein Kleid für den Ball gefunden". Ich seufzte laut und lasse mich von ihm umarmen. „Nein, das ist ein weiterer Grund weshalb der Tag einfach nur Scheiße war". Seine Lippen drücken sich auf meine Stirn. „Bist du nicht sauer, wegen des Bildes", frage ich vorsichtig. Gage schiebt mich zum Sofa und lässt sich über die Lehne fallen. Mich zerrt er dabei mit und ich lande auf ihm. Er streicht mit seiner Hand meine losen Haare aus meinem Gesicht und lächelt. „Ich war es zuerst, aber eigentlich hat es mich zum Nachdenken gebracht und jetzt bin ich nicht sauer, sondern ziemlich durcheinander". Ich küsse ihn unterhalb seines Kinns. „Geht mir genauso. Aber verärgert bin ich trotzdem". Seine Hände wandern abwärts und schieben sich unter mein Shirt. „Du kennst Paige. Wir können sie sicherlich nicht ändern. Sie muss einfach die Leute ärgern und verarschen sonst ist sie nicht glücklich". Damit hat er sicherlich recht. „Dann soll sie sich gefälligst ein anderes Opfer suchen oder einen Freund". Gage lacht leise und streicht mit seinen Händen über meinen Rücken. Ich schnurre bei dieser Berührung wie eine Katze. Ich liebe seine leicht rauen Hände. Er küsst mich noch einmal und schiebt mich dann von sich. „Ab in die Küche Weib. Du bist deinen Pflichten heute nicht nachgegangen". Lachend werfe ich mit einem Kissen nach ihm. Gage wehrt es geschickt mit dem Unterarm ab. „Hey Babe. Das war nur ein Joke. Ich habe gekocht". Ich schnuppere und verziehe das Gesicht. „Fertigpizza". Er nickt begeistert, steht auf und zieht mich in die Küche. Der Tisch ist schon gedeckt und die Pizza sieht gar nicht so übel aus. Heute ist der Rand zur Abwechslung einmal nicht schwarz und der Käse nicht dunkelbraun. „Du machst dich gut Gage. Noch ein paar Wochen und du kannst dich selbst versorgen". Diese Satz lässt uns beide für einen Moment innehalten und er sieht mich komisch an. Ich kann den Blick nicht richtig deuten. Aber ich weiß, dass er unter anderem Nachdenkt. „Juhu, jeden Tag Fertigpizza. Ich kann es gar nicht erwarten". Ich setzte mich nicht auf meinen Stuhl sondern direkt auf seinen Schoß und knabbere an einem Stück Pizza, dass er mir unter die Nase hält. „Du bist dann so gut wie nie zu Hause. So viele Pizzas musst du gar nicht machen". Gage kaut gedankenversunken und nimmt einen ordentlichen Schluck Bier. Ich nehme die Flasche aus seiner Hand und nehme selbst einen großzügigen Schluck. „Hey, das ist meines. Du kannst dir selber eines holen". Ich setzte die Flasche noch einmal an meine Lippen und trinke den Rest in ein paar Zügen leer. Gage schüttelt seinen Kopf und grinst. „Das ist überhaupt nicht weiblich". „Mir doch egal. Ich habe nie behauptet, dass ich das sein möchte. Du liebst mich auch so", erkläre ich lachend. Er schmunzelt und hebt mir wieder ein Stück Pizza unter die Nase. Gerade als ich abbeißen möchte zieht er sie weg und küsst mich schnell. Ich lege meine Hände an seinen Hals und vertiefe den Kuss. „Lass uns das Abendessen abbrechen und mit dem Nachtisch beginnen", flüstere ich. Gage hebt seinen Kopf an und schiebt sich ein ganzes Stück Pizza auf einmal in den Mund. „Wegdscherung" nuschelt er kauend, was wohl Wegzehrung bedeuten soll. Er steht auf, wirft mich mit einem Ruck über seine Schulter und trägt mich ins Schlafzimmer. Dort lässt er mich auf dem Bett fallen und macht sich gleich an meiner Jeans zu schaffen. Er zerrt sie über meine Beine und wirft den Slip hinterher. Dann schiebt er mein T Shirt hoch und zieht es mir über den Kopf. Meine Hände finden seinen Bauch und meine Finger zeichnen seine Bauchmuskeln nach. Seit seinem harten Fitnesstraining, haben sie sich fast verdoppelt. Er braucht dieses Training für seinen künftigen Job und mir gefallen diese Muskeln. Seine Arme haben auch einiges an Umfang zugenommen. Ich küsse zuerst den rechten Bizeps und wandere mit meinem Mund dann zum linken. Gage grinst und wackelt mit seine Augenbrauen. „Die machen dich an Babe". Ich lächle und beiße in seinen Brustmuskel. „Angeber". Er küsst mich und seine Zunge spielt mit meiner. Dann löst er sich und ich schnappe atemlos nach Luft. Wir haben oft Sex, aber es ist jedes Mal etwas Besonderes. Gage ist dabei sehr Einfallsreich und dass wir es Heute im Bett machen ist eigentlich eine seltene Ausnahme. Heute ist es auch irgendwie anders. Gage ist anders. Er ist intensiver, denke ich und sieht mich die ganze Zeit dabei an. Ich weiß, dass er darauf steht, sich in die Augen zu schauen, während wir miteinander schlafen. Ich habe mich schon total daran gewöhnt. Aber heute fällt es mir schwer, weil es mir vorkommt, als ob er mich studiert. Als ob er meine Gedanken erraten wolle oder in meine Seele blicken. Zu lange kann ich mich aber nicht auf seine Augen konzentrieren, denn Gage treibt mich in den Wahnsinn und ich komme wieder einmal lange Zeit vor ihm zum Höhepunkt. Das hat zwar seine Vorteile, weil er sich dann oft zurückhält, bis ich ein zweites mal komme. Nach meinem ersten Höhepunkt, macht er eine kleine Pause und küsst mich lange und gefühlvoll. Dann wandert sein Mund wieder, ehe er mich herumdreht um die Stellung zu wechseln. Seine Finger berühren mich dort, wo ich am empfindlichsten bin und gleiten dann in mich. Ich keuche und vergrabe meinen Kopf im Kissen. Diese Geräusche, die mir dabei aus Versehen herausrutschen machen Gage richtig an. „Schau mich an Becks. Ich hebe langsam meinen Kopf und blicke in seine überwältigenden Augen. „Ich liebe dich", sagt er leise schiebt sich mit seinen Oberschenkekel zwischen meine und gleitet von hinten in mich. Ich keuche wieder und unterdrücke den Wunsch mein Gesicht im Kissen zu vergraben. Zum Glück ist niemand sonst im Haus, der mich hören kann.

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