Becca:
Als ich aufwache ist es kurz nach Mitternacht. Ich sehe es an der Uhr über dem Fernseher. Ich habe schmerzen und meine Hand pocht wie verrückt. Aber das haben sie mir schon gesagt, als ich noch im Behandlungsraum war. Als ich meinen Kopf ein wenig hebe, erkenne ich das Gage neben mir sitzt und mit seinem Kopf auf meinem Oberköper eingeschlafen ist. Ich kann den Drang in zu berühren nicht ersticken und gebe mit zitternder Hand nach. Seine Haare sind sehr weich und dicht. Ich berühre ihn nur vorsichtig, damit er nicht aufwacht. Dass er immer noch hier bei mir sitzt und mich nicht im Stich gelassen hat, obwohl morgen Schule ist, bedeutet mir viel. Er hätte sich auch in seinen Mustang schwingen können um nach Hause zu fahren. Seine Haut im Nacken ist ebenfalls so weich und samtig, wie sie aussieht. Ich versuche meine verletzte Hand aus seiner zu ziehen, doch das ist unmöglich, weil er sie zum einen festhält und zum anderen mit seinem Gesicht halb darauf liegt. Dann werde ich wieder müde und meine Augen bleischwer. Vermutlich wegen der Schmerzmittel, die man mir gegeben hat. Am Morgen, draußen ist es schon taghell, sitzt Gage nicht mehr neben mir. Er hat mich offenbar während der Nacht verlassen und ich fühle mich schlagartig einsam. Als es an der Tür klopft, denke ich, dass es die Krankenschwester ist. Doch es ist Gage mit frisch rasiertem Gesicht und einem Duft, der auf eine belebende Dusche deutet. „Hast du gut geschlafen Becks". Ich knurre etwas Unverständliches und ärgere mich über meinen Geruch. Im Krankenhaus riecht zwar niemand gut, aber dass Gage mich so erlebt, stört mich dann doch ziemlich. Unter dem Arm trägt er eine Papiertüte was vermutlich auf Fast Food deutet. Doch Gage überrascht mich immer wieder aufs Neue, als er den Inhalt der Tüte auf meinem Nachttisch verteilt. Auf dem Tisch stehen ein großer Schoko Shake, zwei Schinken - Käse Bagels, frischer Obstsalat und Schokolade. Dann holt er noch einen kleinen rosa Bären mit riesigen Augen hinter seinem Rücken hervor. Der Bär trägt ein weißes Top auf dem - Gute Besserung Honey- steht. Das ist die süßeste Geste, die mir je macht wurde und ich quicke begeistert. Gages Augen wirken genau so riesig wie die des Bären, als er bemerkt, wie sehr ich mich darüber freue. „Du kannst so ein furchtbar süßer Kerl sein, wenn du nur willst", sage ich. Dann packe ich sein T- Shirt und ziehe daran, sodass er gezwungen ist sich über mich zu beugen und ich ihn auf seine glatte Wange küssen kann. Seine Haut schmeckt und riecht nach Aftershave. Ich schnuppere unauffällig und vermutlich einen Augenblick zu lange. Gage zieht sich nervös lachend zurück. „Ok Becks, du musst frühstücken, bevor sie dir das ekelige Zeug von der Küche unten aufs Auge drücken. Glaub mir, das willst du wirklich nicht essen". Essen ist mit der linken Hand gar nicht so einfach. Die rechte steckt fast komplett in einem dicken, festen Verband. Gage hilft mir dann als mir zum wiederholten Male der Obstsalat von der Gabel fällt und füttert mich kurzerhand. „Gut dass es niemand sieht", sage ich. „Das wäre voll peinlich". Gage zuckt gleichgültig mit seinen Schultern. „Ich finde das nicht peinlich". Aber als er mir dann mit einem Papiertuch den Mund sauber tupft, wird es richtig peinlich. „Lass das Gage", sage ich lachend. Er kann sich auch nicht mehr halten und lacht laut. Selbstverständlich nutzt er die Situation schamlos aus und treibt mich auf die Palme, was ihn bestens gelingt. Aber als dann die Schwester kommt um meinen Blutdruck zu messen, ist der Moment schon wieder zerstört. Sie ist wirklich eine Augenweide und kaum älter als wir. Diese Schwester hat lange Beine und dichte, lange braune Haare, die sie zu einem festen Bauernzopf geflochten hat. Mit ihr kann ich nicht mithalten und Gage flirtet gleich schamlos mit ihr, als ob es mich gar nicht gäbe. Er möchte ein Date mit ihr ausmachen und als sie ihm dann auch noch ihre Nummer gibt, reicht es mir. Wegen mir, soll sie ihren Blutdruck bei Gage messen. Ich bin hier raus und werde mit dem Bus nach Hause fahren. Das ist doch die Höhe. „Becks", sagt Gage erstaunt als ich aus dem Bett klettere und zum Bad tapse. „Mrs. Riemann, ich brauche noch ihren Blutdruck", sagt die Schwester etwas bestürzt. „Sie bekommen von mir überhaupt nichts", sage ich und knalle die Türe zu. Drinnen wasche ich mein Gesicht mit einer Hand und zupfe an meinen Haaren, was kein Ergebnis bringt. Dann gehe ich nach draußen, greife an den Haken hinter der Tür und schnappe mir im davon laufen meine Jacke.
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Play with FIRE
RomanceGage Cooper ist ein Mistkerl. Arrogant, gut aussehend und ein Draufgänger. Außerdem geht er Becca ziemlich auf die Nerven, denn seine ständigen Anmachversuche hat sie ziemlich satt.... Missoula Lovestory 3