"Bist du sicher das wir zu dir gehen sollen?" frage ich skeptisch nach, als ich zusammen mit Noah auf sein Auto zusteure um an meinem Artikel zu arbeiten. Ich denke es ist ziemlich dumm zu Noah nach Hause zu gehen, anstatt zu mir zu gehen, aber Noahs Argumente sind ziemlich überzeugend... leider.
Er meinte er hätte dort seine Ausrüstung und könnte es mir anhand dieser besser erklären, außerdem ist sein Vater Geschäftlich unterwegs.
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Mittlerweile stehe ich wieder in der kahlen Wohnung in der ich schon mal vor ein paar Wochen gestanden habe. Die Wohnung die kein richtiges zu Hause darstellt. Graue Wände empfangen mich, graue-kalte Wände.
Ich folge Noah schlussendlich die Treppen nach oben und stehe schließlich vor einer weißen Tür, die er öffnet und ich in sein Zimmer schauen kann. So wie der Rest der Wohnung strahlt dieses Zimmer unnatürliche Kälte aus.
Ein weißer aufgeräumter Schreibtisch ragt neben einer großen Fensterfront empor, ein Bett steht links neben der Tür und gegenüber ist ein Perlweißer Kleiderschrank. Es steht penibel alles auf seinem Platz und das Zimmer wirkt eher wie ein unbewohnter Fleck, als ein Zimmer eines Footballspielenden Noah Coopers.
"Wie machst du das eigentlich?" frage ich nach einer langen Zeit des Schweigens
"Was?" - "Dein Vater weiß doch nichts von deinem Footballkünsten..."
Noah scheint verlegen und meint dann
"Der Bücherclub ist eben eine gute Ausrede, außerdem kümmert es meinen Vater nicht was ich am Wochenende und nach der Schule mache..." also so ganz überzeugt von sich selbst scheint Noah aber nicht zu sein...
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Noah fängt irgendwann an zu erzählen was das wichtigste ist wenn man Football spielt und ich bekomme mehr Informationen als erwartet.
Für einen kurzen Moment ist alles vergessen. Ich lausche Noahs Stimme und betrachte nachdenklich seine Lippen.
Ich notiere weiter, was er für mich unnötige Dinge über Football .
Ich frage mich wieso es mich so sehr beschäftigt das er einfach gegangen ist? Warum? Irgendwie ist es nicht fair...
Ich fühle mich wohl, seit langem trage ich ein kleinen Funken Licht bei mir. Die Traurigkeit, der Schmerz verfliegt immer mehr. Ich fühle mich frei, aber mir ist bewusst, dass Noah mir das alles mit einem Schlag nehmen kann.
Gerade als er mir etwas über den Strike im Football erzählen wollte unterbreche ich ihn leise
"Wieso?" frage ich einfach
Er sieht mich an, sagt aber nichts
"Wieso Noah?" - "Es tut mir leid...." war das einzige was er sagte, bevor wir hörten wie die Haustür aufspringt und die gruselige Stimme von Cooper Senior zu uns hochdringt
Mir tut es auch leid Noah.
*
Die Stimme meines Vaters lässt mich erschauern. Ich habe gedacht er ist bei einem seiner Ausflüge und ausgerechnet heute muss er früher nach Hause kommen?
Abby sieht mich geschockt an. Das kann ich verstehen bei den Theater welches mein Dad vor ein paar Wochen da unten abgezogen hat...
"Noah komm sofort runter, wir müssen sprechen!" ruft mein Vater "SOFORT..." ruft er nochmal mit Nachdruck
"Bin gleich wieder da." meine ich leise zu der etwas ängstlich aussehenden Abby neben mir
Ich gehe die Treppe runter und finde meinen Vater mit hochrotem Kopf vor. Er ist wütend. Eindeutig.
"Komm mit" meint er und zieht mich mit sich in das Konferenzzimmer und schließt die Tür hinter sich
Fuck.
"Noah wir machen das jetzt wie besprochen... die wollen einfach nicht verkaufen."
Ich runzle meine Stirn "Nein, ich mach den scheiß nicht Dad." meine ich fest
"Und wie du das machen wirst! Du musst diesem Mädchen doch nur ein bisschen schöne Augen machen, dich mit ihr treffen und sie umstimmen...."
"Wieso sollte ich sowas machen? " frage ich
Mein Vater lacht höhnisch auf "Weil ich deine Footballstipendiumszusage sonst verbrenne." meint er kühl
Meine Gesichtszüge frieren ein und ich könnte mich glatt selbstohrfeigen...
"Ach Noah meinst ich hätte es nicht schon vorher gewusst?" fragt er spöttisch lächelnd
"Eure Schule hat nicht mal einen Bücherclub!" ruft er sauer
Er klatscht in die Hände und meint:
"Also du wirst das jetzt so machen und sie davon überzeugen das die Firma eine zu große Bürde für sie und ihr Waisenkindleben darstellt!"
"Warum?" ist das einzige, dass ich herausbekomme. Ich möchte Abby nicht wehtun, dafür mag ich sie viel zu sehr.
Wow... woher kommt das?
Mein Vater kommt näher und tätschelt mir unachtsam meine linke Backe
"Wieso nicht?" lacht er höhnisch
Ich schlage seine Hand weg
"Und jetzt geh hoch und sieh zu wie das Problem löst."
Ohne etwas zu sagen verlasse ich den Raum und gehe wieder hoch in mein Zimmer, doch als ich oben angekommen bin steht die Tür sperrangelweit offen und keine Abby in Sicht.
Auf meinem Bett liegt ein Zettel:
Mir tut es auch leid Noah. Sogar sehr....
Das Blatt wölbt sich an einigen Stellen... Tränen?!
Verzweifelt fahre ich mir durch die Haare.
Verdammt.
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NOAH - Tanzen als würde niemand zusehen
General FictionAbby scheint als das klassische Klischee eines jeden Autors. Sie ist eine Außenseiterin, man meint sie geht in Ihrer Freizeit in die Bibliothek oder besucht ältere Menschen im Seniorenheim. Hinter dieser Fassade jedoch steckt ein Mädchen, das niem...