Kapitel 25

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*
Seit dem etwas verkorkstem Treffen mit Noah sind nun schon 2 Tage vergangen in denen ich weder etwas von ihm gehört habe, noch ihn an seinem Spind getroffen, an dem ich vergebens gewartet habe.

Ich habe aber beschlossen aus dem Stoff den Noah mir erzählt hat einen Artikel zu machen, weswegen ich gerade mit meinem Laptop in der Tasche auf McDonalds zusteure um mir dort über die richtigen Formulierungen für den durchaus wichtigen Artikel Gedanken zu machen.

Ich setze mich in letzte Ecke und logge mich im WLAN-Netz ein. Ich öffne das Schreibprogramm und fange an zu schreiben. Das Sachliche über den Sport zu schildern ist ein Kinderspiel und habe ich binnen weniger Minuten geschafft eine halbe Seite mit schlichtem wissen zu füllen, doch ich bin mir ziemlich sicher das das meinem Grießgram von Lehrer nicht reichen wird.

Also kratze ich das magere Wissen aus Noahs Erfahrungen zusammen und bekomme mit Mühe und Not ebenfalls nochmal eine halbe Seite zusammengeschrieben.

Ich lehne mich entspannt zurück, als ich feststelle das ich keine ganze Stunde für den Artikel des Deutschkurses gebraucht habe.

Ich sehe mich um und sehe viele Glückliche Leute die mit lächelnder Miene ihre Menüs verschlingen als wären sie am verhungern.

Hach McDonalds ist doch was Schönes!

Ich schließe einen Moment meine Augen und öffne sie kurz darauf wieder und zucke unwillkürlich zusammen. Vor mir sitz plötzlich Noah und grinst mich verschmitzt an.

"Was?" frage ich leicht gereizt über seine Unbekümmertheit

"Schlechter Tag?" fragt er rhetorisch

"Ich bin jetzt ja da keine Sorge ich rette ihn" sagt er selbstverliebt.

Über seine Arroganz muss ich durchaus schmunzeln.

"Das ist es" sagt er triumphierend - "Das ist es" wiederholt er

Ich schüttle lachend den Kopf

"Du bist schon komisch Noah Cooper"

"Und du wunderschön Abigail Rebecca Johnson"

Mir stockt der Atem und ich traue mich nicht aufzusehen. So viel Direktheit hätte ich Noah nicht zugetraut. Ich frage mich ob er es ernst meint, nach allem was zwischen uns war....

"Also erzähl mal was von dir" fordert mich Noah auf

"Bitte?" frage ich komplett überfordert mit der ganzen Situation nach

"Ja ich möchte das du mir etwas über dich erzählst, ich meine ich weiß nicht wirklich viel über dich" meint er immer noch mit dieser Unbekümmertheit, was mich etwas verunsichert.

Irgendwie ist es sehr süß von Noah, aber irgendwie habe ich auch angst. Ich habe Angst aus meiner Komfortzone zu treten und ihm etwas über mich zu erzählen, was er nicht hätte im Internet finden können.

"Woher kommt denn plötzliche Sinneswandel?" frage ich also etwas höhnisch nach

"Ähmm..." er wirkt etwas hilflos und auch verloren, als ich beschließe einen weiteren Satz von mir zu geben - "Weißt du No-..."

"Ich steh auf dich"

Mein Herz macht einen Sprung und ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmt meine Adern. Ich bin so gelähmt, das ich nicht darauf erwidern kann. Ich mustere lediglich sein Gesicht mit den wunderschönen Augen.

Noah Cooper steht auf mich?

Verdammt.... Cooper was machst du nur mit meinem Herzen?

-

Ich weiß nicht genau wie Noah es geschafft hat, aber ich vertraue ihm auf eine ganz andere Art und Weise wie ich es mit Rose und Holden tue.

Ich weiß das er auf mich steht, aber ich bin noch nicht bereit ihm das selbe zu sagen. Ich habe Angst ihn zu verlieren, wie ich es mit meine Eltern getan habe.

Noah und ich haben den ganzen Tag geredet. Es war ein ernsthaftes Gespräch, ich habe ihn von meinen Eltern erzählt, von meinen Ängsten und von der Firma.

Er hingegen erzählte mir ebenfalls seine Ängste, Sachen von seinem Vater und machte mir einen Vorschlag über den ich ernsthaft nachdenke.

Ich weiß nicht wieso, aber ich vertraue Noah, ich legte all mein Vertrauen, meine Geheimnisse, meine Ängste und selbst mein Herz in seine Hände.

Ich seufze.

>> Denkst du nicht es wäre einfacher für sich wenn du die Firma abgeben würdest?<<

fragte Noah inmitten meines Redefluss und ließ mich verstummen

Es war weder aufdringlich, noch gezwungen.

Er hat recht. Er hat verdammt recht!

Ich sollte die Firma wirklich abgeben und nicht immer so tuen als wäre es mir vollkommen gleichgültig.

Ich habe Angst.

Es ist das Werk meiner Eltern das ich weggeben würde. Ich könnte sie ohne jeden Aufwand an Cara und Nate weitergeben, aber ich weiß das sie das niemals ohne jegliche Gegenleistung annehmen würde.

Ich drehe mich im Kreis, werde von den Kindern angestarrt, als ich ihnen meine neuesten Schritte für ihr Chore zeige.

Ich drehe eine moderne Pirouette. Ich drehe und drehe mich. Ich stecke fest.

Seit langem fühle ich mich nicht frei beim Tanzen. Es fällt mir schwer mich zu konzentrieren.

Ich fühle mich schwer.

Ich stehe schweratmend vor den Kids die mich mit großen Augen zuerst Rose und dann mich anschauen und dann applaudieren.

Ein leichtes lächeln legt sich auf meine Lippen. Mein Blick schweift zu Rose und dann zu Holden, der am Türrahmen gelehnt steht.

Ja, klar.

Noah, Holden....

Cooper Senior.

Das ist der perfekte Kandidat.

Und nun legt sich ein breites lächelnd auf meine Lippen, ich fühle mich frei.

Unbehaglich.

Glücklich.

Danke Noah.

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„Ende"

NOAH - Tanzen als würde niemand zusehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt