Kapitel 21

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Wir stehen jetzt schon ein paar Minuten vor meinem zu Hause und starren beide einfach aus dem Fenster um nichts sagen zu müssen. Doch ich ergreife einfach die Initiative und meine
"Kannst nach Hause fahren, Holden kommt mich morgen abholen."

Und öffne die Beifahrertür um mich von diesem scheinend Endlosem Leid zu befreien. Ich verstehe nicht wieso ich mich überhaupt nur eine Minute in seiner Nähe geborgen gefühlt habe ? Wie konnte ich nur so dumm sein? Fakt ist das man niemandem vertrauen sollte und schon gar nicht dem Sohn von Cooper Senior. Ich schließe die Tür auf und merke wie Noah mir hinterhergeht und genauso wie ich das Haus betritt.

Was fällt dem eigentlich ein?

"Kannst du bitte gehen?" gähne ich müde und gehe in Richtung Couch auf welche ich mich einfach drauf schmeiße, ohne Rücksicht auf Verluste, da ich einfach schlafen möchte.

Noah kommt mir ebenfalls hinterher, und setzt sich auf die Lehne des Sofas

"Es tut mir leid." - " Ah jetzt auf einmal?" ziehe ich meine Augenbrauen hoch

"Naja, ich wurde eher dazu gezwungen." meint er und kratzt sich dabei am Nacken, was ihn relativ attraktiv aussehen lässt.

"Ach hat Daddy das gesagt oder wer?" lache ich gespielt auf

"Eher nicht." meint er nasekräuselnd - "Aha"

"Mein Team findet es nicht so gut wenn wir zusammen abhängen" - "Und wer genau ist dein Team?" frage ich

"Naja meine Kumpels und so" - "Ok"

"Darf ich mich setzen?" fragt er mich nett "Nö"

"Ach komm schon" nörgelt er

Ich hebe mein Beine und er setzt sich dorthin, wo vorhin noch meine Füße lagen, doch ich lege sie keine Minute später wieder auf den Platz zurück, wo sie vorher so bequem lagen. Auf Noahs Schoß.

"Frieden?" fragt er

"Benimmst du dich weiter wie ein gestörter nur weil es deine Freunde so wollen?"

"Äh.."

"Noah..", ermahne ich und habe keine Kraft mehr um zu Diskutieren, weswegen mir einfach meine Augen zufallen und ich unerwartet in das Land der Träume fliege, wo mich Noah allerdings schon erwartet.

-

Langsam werde ich wach, das helle Licht der Sonnenstrahlen hat mich geweckt. Ich schaue mich um. Neben mir liegt Noah und schläft friedlich. Ich schaue an mir herunter und bemerke das ich immer noch mein grünes Palliettenkleid trage. Ich lege mich auf den Rücken und schaue an die Decke.

Hat Noah mich hier hoch getragen ? Innerlich gebe ich mir gerade eine 'Facepalm'.

Wer sonst soll mich denn hier hoch getragen haben? Irgendwie ist es ja niedlich das er mich hier hochgetragen hat.

Ich drehe mich zu Noah und betrachte sein Gesicht. Es ist irgendwie makellos.

Seine Wangenknochen stechen sogar im Schlaf hervor, was den schlafenden Noah noch attraktiver macht. Seine Haare sind verwuschelt und er atmet regelmäßig ein und aus. Ich versuche ihn nicht zu wecken, als ich aufstehe und mir bequeme Sachen aus dem Schrank hole um mich frisch zu machen.

Ich springe keine 10 Minuten später unter die Dusche und lasse das lauwarme Wasser über meinen verspannten Körper laufen. Ich verstehe nicht wie es so kommen konnte.

Von der kleinen freudigen Abby, wurde eine Vollwaise die zu viele Verantwortungen trägt, der ein raffsüchtiger, aggressiver Cooper auf den Versen ist, dessen Sohn so verdammt gut aussieht und mich mit seiner Art so auf die Palme bringt, das es wiederrum unmöglich erscheint ohne seine Neckereien leben zu können.

Mein bester Freund ist mit beiden Coopers verwandt, was die Sache wirklich nicht einfacher macht. Den kleinen Kindern bei dieser Veranstaltung soll ich auch helfen, die Zeit wird immer knapper und mein Mut wird aber nicht größer.

Das Tanzen hat mein Leben zerstört. Ich kann meine Eltern nicht so hintergehen und mit diesen Kindern tanzen. Oder kann ich doch ?

Ich steige aus der Dusche und ziehe meine graue Jogginghose mit den offenen Knien an, dazu einen senfgelben, bauchfreien Pullover, der ebenfalls Löcher an den Armen hat. Meine nassen Haare binde ich zu einem hohen Zopf zusammen, so dass sie meine Klamotten nicht nass machen.

Ich verlasse das Bad und gehe wieder leise in mein Zimmer, doch zu meiner Überraschung ist Noah weg. Genauso wie all seine Sachen. Seine Schuhe, die Tasche mit seinen Schulsachen. Er.

Er ist einfach gegangen. Ich laufe zum Fenster und irgendwie macht es mich traurig das er einfach gegangen ist. Wieso passiert sowas immer mir? Wieso ist das Schicksal hinter mir her?

Ich gehe die Treppe herunter und stapfe in die Küche, wo mich ein himmlischer Duft von selbstgemachten Pancakes erwartet.

"Hey Olga." lache ich mit diesem ekligen fake lächeln

Ich betrete die Küche nun ganz, doch es ist nicht Olga die mich dort erwartet

"Guten Mogen Zahnfee"

"Hey Noah" strahle ich ihn verblüfft an.

Ich gehe zu ihm hin und schaue ihm über die Schulter und meine

"Ich dachte zu wärst gegangen."

Er dreht sich zu mir um und schaut mir direkt in die Augen, so dass es keinen Ausweg gibt ihn nicht direkt anzuschauen

"Ich gehe nicht!" sagt er fest entschlossen

1 Sekunde

2 Sekunden

3

4

5

6

7 Sekunden vergehen und keiner sagt etwas, wir schauen uns einfach nur an und in meinem Bauch zuckt etwas, das mich ungewollt ganz hibbelig werden lässt.

Ich weiß nicht wie lange wir hier stehen - ich habe irgendwann aufgehört zu zählen- doch es ist bestimmt eine halbe Ewigkeit!

Noah fasst sich jedoch irgendwann wieder und schüttelt leicht seinen Kopf und scheint seine Besinnung wiederzufinden.

Er lächelt mich schälmisch an und meint grinsend "Pancakes?"

NOAH - Tanzen als würde niemand zusehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt