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Die Nacht schlief ich nicht so gut. Andauernd hatte ich einen hohen Herzschlag und war aus irgendeinen Grund aufgeregt.
Weil ich Jimin treffen werde? Nein. Wir sind nur Freunde, sogar weniger als das.
Um 7 Uhr gab ich mir dann gar keine Mühe mehr noch zu schlafen, stattdessen lag ich einfach nur da und dachte nach.
Meine soziale Phobie meldete sich wieder und kam in Streit mit meinem Herzen. Ich wollte ihn treffen! Doch es konnte noch alles schiefgehen.
Irgendwann gab ich auf.
"Du gehst dahin, Min Yoongi", befiehl ich mir selber ehe ich mich aus meinem Bett quälte und müde zum Bad trappte.
Danach stylte ich meine grünen Haare und machte mich fertig.
8:30 Uhr verriet mir ein Blick auf die Uhr.
Ohne weiter nach zu denken, eilte ich in mein Zimmer, zog mir irgendetwas an, nahm mein Handy, danach meinen Basketball und rannte aus meiner Wohnung.
Im schnellen Schritt brauchte ich zwanzig Minuten bis dahin und ich wollte vor ihm da sein, immerhin bin ich sein Hyung.
Ich ging so schnell ich konnte bis mein Handy ertönte. Rasch warf ich einen Blick darauf:
1 Nachricht von Jimin

Von: Jimin
Hyuuung... Ich find den Platz nicht >.<

Von: Yoongi
Wo bist du gerade?

Von: Jimin
Weiß nicht:(... An der Statue.

Von: Yoongi
Pabo:). Ich komme

Ich steckte mein Handy wieder in meine Hose und ging schnell zur großen Statue im Park.
Zum Glück war er schon früher da, immerhin hätte ich sonst sicherlich eine halbe Ewigkeit gewartet.
Von der Ferne erkannte ich schon den braunhaarigen. Er schenkte mir ein Lächeln als er mich erkannte.
Ich ging weiter auf ihn zu, während ich plötzlich wieder das gleiche Herzklopfen wie in der Nacht bekam.

Erst jetzt fiel mir auf, dass heute ein wunderschöner Tag war. Jimin. Samstag. Herbst. Sonne. Jimin.

Er kam mir entgegen.
"Hey, Hyung", winkte er mir zu.
"Hey, Jimin", vor ihm blieb ich stehen "Wir müssen da lang".
Ich zeigte mit meinem Finger auf den Weg weiter in den Park rein.
"Ahh, da.". Er tat so als würde er sich erinnern, doch ich merkte, daas er keine Ahnung von irgendetwas hatte.
"Komm mit". Ich schenkte ihm ein sanftes Lächeln und ging zum Basketballplatz.
"Wir sind zu spät, oder?", murmelte der jüngere hinter mir.
"Wozu?"
"Zum Spiel."
"Es sind nur wir zwei", grinste ich "du kannst ja noch nicht mal Basketball spielen. Oder?"
Er schaute mich mit einem Hundeblick an.
"Ähh.. D-doch... Ich habe gestern extra... Ähmm... ein Basketball spiel angeschaut", murmelte er, während sich sein Blick schämend dem Boden zuwendete.
Einige Sekunden schaute ich ihn verstört an, dann brach ich in Gelächter aus.
"Ohh gott, Jimin", kam es aus mir lachend raus.
"Was?", murmelte er wieder beschämt.
"Ich zeigs dir doch", langsam beruhigte ich mich wieder.
"Wirklich Hyung?", ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
Ich nickte leicht, dann legte ich einen Arm um ihn und ging mit ihm weiter.
"Danke Hyung", nuschelte er nun schon zum tausendsten mal. Mir ging es mittlerweile schon auf die Nerven, deswegen ignorierte ich ihn.
Die Sonne schien genau auf den Platz als wir ihn erreichten.
"Fangen wir an bevor deine Zunge noch abfällt vor bedanken", grummelte ich, aber mehr liebevoll als böse, immerhin wollte ich es mir mit ihm nicht versauen.
Er schlug mir den Ball aus der Hand, als Zeichen, dass er nun anfangen will.
Sofort rannte ich dem braunhaarigen hinterher und nahm ihm den Ball aus der Hand, anschließend trippelte ich zum Korb. Davor blieb ich stehen und warf den Ball direkt in den Korb.
"Was?", ertönte ein Schrei von hinten, als der Ball durch den Korb netz glitt.
Ich drehte mich zu ihm mit einem siegreichenreichen Grinsen um, er hingegen schaute mich entsetzt an.
"Hyung...", murmelte er.
„Mach dir nichts draus, kleiner".
Ich nahm den Ball und trippelte zu ihm, dann fing ich an ihm zu erklären wie Basketball ging.
Am Anfang machte er einige aufwärm Übungen, danach fingen er an das Trippeln zu üben.
Er hatte echt lange gebraucht bis er es kapierte, doch dann konnte er es und wir fingen an zu spielen.
Doch als ich den ersten Korb geworfen hatte, fing er an sich zu beschweren, dass ich ihm dies nicht zeigte.
„Ok", versuchte ich ihn zu beruhigen. „Stell dich mal hier hin"
Er gehorchte mir und stellte sich genau vor mich hin, dann gab ich ihm den Ball in die Hand und zeigte ihm wie er seine Arme halten soll.
„Du machst einen 90° Winkel... genauso und dann... Halt Jimin".
Er hatte ihn gerade richtig gehalten, als er es dann wieder zu gut meinte mit dem Winkel.
Vorsichtig näherte ich mich ihm und legte eine Hand auf seinen Arm um ihn richtig zu positionieren. „perfekt"
Dann erklärte ich ihm noch alle Einzelheiten und auf was er achten sollte bis er es endlich konnte.



„Können wir eine Pause machen?", keuchte Jimin nachdem wir schon mehrere Stunden spielten.
Als ich ihn genauer ansah, merkte ich erst wie verschwitzt er war. Der arme.
Um ehrlich zu sein, wollte ich nicht aufhören. Es tat so gut mit ihm zu spielen. Als er da war, dachte ich kein einziges Mal an meinen Tod und ich hatte auch keine Angst vor dem Kontakt mit ihm. Ich fühlte mich frei. Frei wie ein Vogel. Frei wie im Himmel. Frei wie noch nie zuvor in meinem Leben.
„Klar", lächelte ich ihn an.
Keine Sekunde später lag er auf dem Boden.
„Ok?", ich setze mich zu ihm und hielt ihm etwas zum Trinken hin, dass ich aus seinem Rucksack rausgeholt hatte. Keuchend trank er die halbe Flasche aus, dann schaute er mich an. Fragend erwiderte ich seinen Blick.
„Was nun?", nuschelte er unsicher.
„Essen?"
Ohne zu zögern sprang er auf und schulterte seine Tasche. Das nahm ich mal als Ja war.

„Wohin? Wohin? Wohin?", quengelte er mich die ganze Zeit, während wir den Park verließen.
„Wirst du schon sehen."
„Bitte. Ich will es wissen. Bitte", flehte er.


Yoonmin | It never happens (FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt