„Spinnst du?", schrie ich den jüngeren an.
Mein Chef rief schon zigmal auf meinem Handy an und den kleinen störte es nicht. Er hatte es mir nicht mal gesagt oder mich geweckt.
Der braunhaarige schaute mich geschockt an, doch das störte mich nicht. Die Wut packte mich einfach.
„W-was?", stotterte er scheinheilig rum.
„Wie kannst du mir sowas verschweigen. Du hättest mich wenigstens wecken können! Meine Fresse bist du ganz dumm?", schrie ich, während ich meine Hand zur Faust ballte und versuchte meine Wut zu kontrollieren. Mein Chef drohte mir an, mich zu kündigen, wenn ich nochmal zu spät käme. Hätte ich meinen Job verloren, dann auch meine Wohnung, Busan und somit auch Jimin. Das war mir viel zu viel.
„I-ich-"
„Du bist einfach zu dumm!"
Seine Augen weiteten sich immer mehr, während meine Wut immer mehr stieg. Mittlerweile spürte ich schon wie sich mein Herz schwarz färbte.
„Yoongi?"
„Nichts Yoongi. Spar dir das! Wegen dir könnte ich meinen Job verlieren! Was kannst du eigentlich?"
Die braunen Augen meines Gegenübers verwandelten sich in ein Meer, in der Zeit der Flut. In meinem Herzen bildete sich Mitleid, doch sie war nicht stark genug um meine Wut zu verdrängen.
„Yoongi", fing er an zu schluchzen.
„Nein!"
„I-ich wollte dir nur helfen", meinte er. Im Nachhinein hätte ich auf ihn hören sollen. Doch ich war zu blind. Mein Herz war zu schwarz, meine Augen waren nicht offen und mein Verstand war nicht anwesend. Alles wurde von meiner Wut in Besitz genommen. Hätte ich nur meinen Stolz über Bord geworfen, dann wäre mir einiges ersparen geblieben. Er hatte nämlich recht. Ich hätte auf ihn hören sollen. Ich hätte ihm glauben sollen. Doch hab es nicht getan.„Vergiss es einfach und lass mich in Ruhe!", schrie ich, während ich meine ganzen Sachen nahm, die ich gerade sah, durch den Flur rannte und dann zur Haustür raus. Mit einem lauten Knall schloss ich diese. Im Hintergrund hörte ich noch ein leises heulen, doch mein Mitleid war vergraben.
Heute muss ich nicht mehr in die Arbeit. Was jetzt? Jimin ist gestrichen. Ende. Weg. Nie wieder. Das war's. Arbeit? Gestrichen. Erst morgen wieder, wenn überhaupt. Wieso sollte ich denn noch arbeiten gehen? Weil es mir spaß macht? In Busan habe ich eh nichts mehr verloren.
Meine Mum – weg.
Mein bester Freund, Najoen – weg.
Der Mensch, der mein Herz besaß, Jimin – weg.
Alles – weg.Das schlimme im Leben war nicht, dass alleine sein, sondern das einsam sein. Und einsam, das war ich.
Da heute nicht mehr in die Arbeit musste, mich geschweige denn um einen Freund kümmern musste, entschied ich mich wieder zur Bar zu gehen. Zum Glück war sie 24 Stunden am Tag offen.
Meine Wut war immer noch da, doch mittlerweile war mein Herz nicht mehr schwarz, sondern leer. Meine Seele hingegen fühlte sich immer schwärzer an.„Hey Yoongi", hörte ich schon meine alten Kollegen rufen, die in der Bar saßen.
„Hey, Jungs", gab ich als Antwort uns saß mich neben sie. „Habt ihr schon stoff?"
„Nein, sorry. Erst am Abend", meinte J.
„Magst was trinken?", war der Barkeeper ein.
„Ja, gerne. Whiskey, bitte."
Der Barkeeper gab mir ein Glas Whiskey, das in einem Schluck austrank. Ich schaute ihn nur an und schon wusste er, dass er nachschenken musste. Erneut trank ich das Glas auf ex aus ohne mit den anderen zu reden.
Einschenken. Trinken. Nachschenken. Trinken. Nachschenken. Trinken. Nachschenken. Trinken.
Meine Mum ist weg. Für immer.
Jimin ist weg. Für immer.
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OMO. Es tut mir so leid... ich musste Notlösung finden.
Hatte am Sonntag ein super gutes und langes Kapitel geschrieben, das auf seltsamerweise wieder verschwand... Deswegen musste ich heute noch was schreiben... Tut mir echt leid. :(
Solltet ihr Rechtschreibfehler, Kommasetzungsfehler oder sonstiges finden, dann bitte melden.
Ich werde für nächstes Kapitel noch eine Charakteraufzählung dazu bringen, damit ihr auch nen kleinen überblick habt, da jetzt doch noch ein paar Nebenrollen dazu kamen. :)
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Yoonmin | It never happens (FF)
FanfictionDer Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. -Søren Aabye Kierkegaard Ich denke ununterbrochen an das Sterben, an Tot sein. An die Erlösung. Bis auf einen Moment. Einen Moment der mein Leben veränderte. Und da...