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Als ich nach Hause kam, war noch alles dunkel. Normalerweise sollte meine Mutter schon daheim sein, da sie eine Stunde vor mich Schichtende hat, aber oft geht sie noch einkaufen, weswegen ich mir keine Sorgen machte. Ich schaltete das Licht ein und warf den Kamin an, dann ging legte ich mich in mein Bett und schaltete mein Handy ein. Jimin hatte mir noch nicht geschrieben, aber das lag wahrscheinlich daran, dass er viel um die Ohren hatte. Dennoch wollte ich ihm schreiben, also schrieb ich ihn auch an.

Von: Yoongi
Hey Jishit

Von: Jimin
Halloo, Yoongi ^^

Von: Yoongi
Wie war deinTag?

Von: Jimin
Ganz normal. Hab meine Mathe Arbeit rausbekommen. Eine Drei!!!! *freu* Und wie war deiner?

Von: Yoongi
Das klingt ja Super, bin stolz auf dich, kleiner! Meiner war ganz normal: arbeiten und jetzt daheim auf meine Mum warten.

Von: Jimin
Wieso warten?

Von: Yoongi
Weil ich Hunger habe und sie wahrscheinlich noch einkaufen ist, also will ich nichts essen *grins*

Von: Jimin
Armer Yoongi...

Von: Yoongi
Macht ja nichts. Wenn sie kocht schmeckt es eh am besten, also kann ich warten.

Von: Jimin
Kocht deine Mum gut?

Von: Yoongi
Jaa, sehr gut sogar.

Von: Jimin
Besser als der Koch, der unseren Pizzen gemacht hat? xD

Von: Yoongi
TAUSENDMAL besser!

Von: Jimin
Dann will ich auch mal mitessen bei euch

Von: Yoongi
Magst am Wochenende vorbeikommen?

Von: Jimin
was?:o

Von: Yoongi
Du hast es schon gelesen...

Von: Jimin
Aber... das geht doch nnicht...

Von: Yoongi
Wieso denn?

Von: Jimin
Ich mein, sie kennt mich nicht und du kennst mich doch auch nicht so gut. Wir haben uns ja nur einmal getroffen....

Von: Yoongi
Wir haben uns einmal getroffen, stundenlang geschrieben und am Sonntag den ganzen Tag geskypt. Wir sind Freunde, da kann ich dich doch auch mal mitnehmen und es ist ja auch nur ein essen. Keine Angst.

Von: Jimin
Dann fühl ich mich aber schlecht...

Von: Yoongi
Wieso?

Von: Jimin
Weil ich dich nicht mit Nachhause nehmen kann bzw. darf

Von: Yoongi
Ist doch nicht so wild. :) Komm halt einfach am Freitag, dann macht meine Mutter uns was Leckeres und wir können ihr helfen und dann einen Film schauen.

Von: Jimin
Klingt super*-*

Von: Yoongi
Also bist dabei?

Von: Jimin
Ja, okay. Gerne.

Von: Yoongi
Super

Von: Jimin
Ich muss mein Handy wieder weglegen. Lernen...

Von: Yoongi
Ok, bis später :*

Von: Jimin
Ja, bis später:*

Ich legte mein Handy wieder weg und ging ins Wohnzimmer. Ich ging ans Fenster und schaute raus. Es war finsterste Nacht. Die Straßenlaternen beleuchteten den sonst dunkele und düstere Straßen in Busan. Es war keiner mehr draußen, abgesehen von den betrunkenen Jugendlichen. Im Himmel war nichts zu erkennen. Kein Mond, keine Sterne. Nichts. Es war ein dunkelblaues, wenn nicht sogar, schwarzes Loch. Ein so schöner Tag und eine so düstere Nacht. In der Ferne konnte ich Blaulichter hören und ein paar Betrunkene, die nicht mehr richtig reden konnten. Kaum war die Sonne weg, schon begann das Besäufnis und die ganzen Unfälle. In Daegu lebten wir am Rand der Stadt, weshalb wir vieles nicht mitbekamen, doch seitdem wir in Busan leben, bekomme ich alles mit. In den ersten Nächten konnte ich nicht einmal schlafen, da ich die ganzen Blaulichter und den anderen Lärm nicht gewohnt war. Ich fragte mich immer, wer das war und wie sich die Leute nun fühlten. Wie es der Familie ging und was mit ihnen nun passierte. Mittlerweile versuchte ich mir keinen Kopf mehr darüber zu brechen, doch es gab immer noch Nächte an denen ich das tat.

Ich drehte mich wieder vom Fenster weg und musterte das Wohnzimmer genau. Das Sofa stand mitten im Raum, davor ein kleiner Tisch in der Höhe des Sofas und davor wiederrum stand der Fernseher. Der Fernseher stand auf einer Kommode, in der Filme und restliche Zusatz Ausstattungen für den Fernseher drinnen waren. Ich ging strickt auf den Fernseher zu und legte Harry Potter ein, dann machte ich es mir auf dem Sofa bequem und schaute, nun schon zum zehnten Mal, Harry Potter an. Ich versuchte mich auf den Film zu konzentrieren, doch ich kannte jede Szene schon auswendig, weshalb ich schnell von meinen Gedanken eingeholt wurde.

Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte sie aus meinem Kopf zu treiben. Doch es klappte nicht. Die Depression nagte wieder an mir. Ich wollte jetzt nichts wissen. Die Müdigkeit in mir stieg. Und ehrlich gesagt, war ich froh darum. Es war schöner zu schlafen, als wach zu sein und diese schrecklichen Gefühle zu durchleben. Und schon versank ich in meiner Traumwelt.

Das Telefon riss mich nach kurzer Zeit wieder aus meinem Schlaf. Ich rieb mir meine Augen, ehe ich aufstand und verschlafen zum Telefon lief. Gerade wollte ich rangehen, als es aufhörte zu klingeln. Ich wartete noch kurz, falls auf die Mailbox gesprochen wird, doch es kam nichts. Da ich jetzt schon wach war, ging ich in die Küche und schaute auf die Uhr. Ich schlief zwei Stunden, doch meine Mum war noch nicht daheim.

Wo war sie? Freunde? Überstunde? Telefonat? Termin?

Langsam breite sich Angst in mir aus. Sofort rannte ich in ihr Zimmer.

Leer.

Vielleicht übersah ich ja etwas. Also rannte ich wieder zurück in die Küche.

Nichts war verändert.

Vielleicht hatte sie nichts gekauft und ist jetzt... Ich wusste es nicht. Schnell rannte ich zur Haustür.

Ihre Schuhe waren nicht da. Ihr Schlüssel war nicht da. Ihre Jacke war nicht da.

Ist ihr was zugestoßen? Nein. Wieso sollte ihr was zustoßen? Es gab genug andere Menschen, denen was zustoßen konnte.

Schon wieder klingelte das Telefon.

In meinem Bauch breitete sich ein komisches Gefühl aus, weshalb ich vorsichtig hinging. Ich nahm das Handy in die Hand und schaute, wer anrief.

Unbekannte Nummer

Das komische Gefühl, dass etwas passiert sein musste, breitete sich weiter aus. Mit zitternden Händen nahm ich den Anruf an.
„Hallo?", sprach ich schüchtern in den Hörer.

****
Wie versprochen: ein neues Kapitel! Wer ruft denn da an?

Falls ihr Fehler bezüglich der Rechtschreibung oder Kommasetzung finden solltet, dann meldet sie doch bitte. Ich werde mein bestes tun um sie auszubessern.





Yoonmin | It never happens (FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt