Er kam näher zu mir. Aus irgendeinen Grund ging mein Herz auf, doch so durfte es nicht sein.
Ich brauchte keinen Job.
Ich brauchte kein Geld.
Ich brauchte keine Wohnung.
Ich brauchte keine Zuneigung.
Ich brauchte keine Liebe.
Ich brauchte keinen Menschen.Ich brauchte nur meinen Alkohol und das Koks.
Zu mindestens redete ich mir das ein. Mein Verstand sagte, dass ich ohne ihn leben konnte. Mein Körper schrie nach dem Alkohol und Koks. Doch mein Herz schrie nach der Liebe, die ich das erste Mal in meinen Leben hatte. Die Liebe, die mir alles gab, was ich brauchte. Die Liebe, die mir nur einer geben konnte. Die Liebe, die ich zerstörte.
Hilfesuchend schaute ich J an, dieser mich fragender ansah als ein Kind, dem man sein Spielzeug wegnahm.
„Ist das der?", fragte er leise
„Ja", knurrte ich zurück.
„Wirklich?"
„Ja, wirklich."
„Er sieht heißer aus als du ihn beschrieben hast", grinste er mich dreckig an.
„Pfoten Weg", knurrte ich bissig zurück.
„Du willst ihn doch eh nie wieder."Und da war der Satz...
Stimmte das, was ich die ganze Zeit erzählte?„Min Yoongi", hörte ich plötzlich den kleinen Jimin rufen. Ohne zu zögern schaute ich den mittlerweile blonden Jungen mit großen Augen an.
„J-Jimin?", stotterte ich ungläubig.Er schaute mir in die Augen. Ich schaute ihm in die Augen. Für einen Moment dachte ich, dass ich in seine Seele blicken konnte, doch dann verging der Moment schon wieder.
„Hör auf damit", befiehl er mich mit einem überraschend strengen Unterton, ehe er näher auf mich zu kam. Er griff mit seiner kleinen Hand nach meinem Schein und riss in mir aus der Hand.
„Jimin, hör auf", knurrte ich den jüngeren an, während ich das mit mir machen ließ.
„Du hörst damit auf, Yoongi!"
„Jimin, geh! Du bist zu jung."
„Verdammt Yoongi ich bin heute 18 Jahre alt geworden", teilte er mir mit, womit er mich erneut überraschte.
„Alles Gute zum Geburtstag", murmelte ich.
„Nein, Yoongi. Ich will das nicht von dir hören!", schrie er mich plötzlich an. Wie geschockt schaute ich das Geburtstagskind an.
„Komm mit", knurrte er hinterher. Ehe ich etwas erwidern konnte, packte er mich schon mit seinen warmen, zitternden Händen am Handgelenk und zog mich durch die Menschenmasse und den Nebel nach draußen an die kühle Luft. Die Herbstluft verwandelte sich allmählich in kalte Winterluft, die wahrscheinlich noch kälter war als der Blick von Jimin.„Jimin, was ist?", fragte ich ihn, nachdem er mich gefühlte Stunden kalt musterte.
„Nichts..."
„Doch. Wieso bist du da?"Der blonde Junge vor mir ließ seinen Blick kalt, sodass ich keine Chance hatte zu erkennen wie er sich fühlte oder was er vorhatte. Ich konnte kein bisschen in seine Seele blicken, die er mir früher so offen zeigte. Trotzdem war sein Gesicht immer noch ein Kunstwerk von einem noch nicht geborenen Künstler. Es gab so viele Künstler im Laufe der Jahrtausende, doch noch keiner konnte so etwas Schönes erschaffen. Diese Lippen, die zum Anbeißen Lecker aussahen mit dem zarten Rosa stich und dem perfekten Lächeln. Diese Wangen, die so weich aussahen, dass ich am liebsten Berühren würde. Und diese Augen, die ich wieder Lachen sehen wollten. Ich vermisste es so sehr. Ich vermisste alles an ihm so sehr. Verdammt. Ich vermisste ihn so sehr.
„Ich hasse dich Min Yoongi", brachte er nun kaltherzig heraus. Er vermisste mich definitiv nicht so sehr... oder doch?
„Wenigstens bin ich dir nicht Gleichgültig. Denn das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. Und so lange ich dir noch nicht Gleichgültig bin, bedeute ich dir noch was."
Seine Hand ballte er langsam, aber sichtlich aggressiv zu einer Faust. Dann kam er schon näher auf mich zu, während er seine Hand wieder lockerließ. Doch, ganz unerwartet, stieß er mich gegen die Hauswand der Bar und nagelte mich dort fest.
„Verdammt Yoongi. Du bist so ein Arschloch", schrie er mich an.
Ich habe ihn verloren...
„Ich liebe dich. Ok. Ich Dummkopf liebe dich und du... Du verlässt mich von jetzt auf nichts. Du verlässt mich einfach so und brichst mir mein Herz. Ich habe mich in dich verliebt als ich dich im Park traf. Und für einen Augenblick. Für einen verfluchten Augenblick, dachte ich, dass du mich auch liebst. Du warst zwar betrunken, als du es gesagt hast. Aber dein Blick.... Dein Blick war so echt, so real. Und dann... dann verlässt du mich, weil ich... weil ich zu dumm bin... und du ein verdammtes Arschloch. Und jetzt ruinierst du dein Leben... Ich brauch dein Leben, ok? Ich kann nicht zulassen, dass du dich ruinierst... Egal was du machst oder was passiert. Ich liebe dich. Ich liebe, liebe, liebe, liebe dich. Nur dich...", schrie er mich aggressiv an, doch bildeten sich in seinen Augen Tränen. Tränen, die keine Sekunde später wie ein Wasserfall das Auge verließen und über die Wange abschied nahmen. „doch dir bin ich egal...", schluchzte er.
Doch dir bin ich egal, wiederholte ich in meinen Gedanken.
Mir warst du egal. Mir warst du egal. Park Jimin war nicht relevant für mich. Ich konnte ohne ihn leben. Er war nur ein Mensch.
Ich redete es mir ein, doch ohne Erfolg. Was er hier sagte, zerbrach mein Herz, denn ich habe seines zerbrochen. Das Herz eines unschuldigen Junges, dass sich in den falschen Jungen verliebte.
******
Wie versprochen: Neues Kapitel.Hoffentlich gefällt es euch :). Habe die ganze Zeit überlegt wie ich es machen soll, dann kam mir das in den Kopf.
Je nachdem wie es in den nächsten Tagen läuft, wird die Geschichte jetzt dann bald den letzen Weg einschlagen... Mal sehen :D
Ich bitte euch nochmal darum mir Fehler zu melden. Danke :).
DU LIEST GERADE
Yoonmin | It never happens (FF)
FanfictionDer Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. -Søren Aabye Kierkegaard Ich denke ununterbrochen an das Sterben, an Tot sein. An die Erlösung. Bis auf einen Moment. Einen Moment der mein Leben veränderte. Und da...