18 - Pein

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P.o.V. Nabu

Nachdem ich wieder aufgewacht war, befand ich mich in einem Käfig, der groß genug war, dass ich hier auch als Einhorn eingesperrt hätte sein können und mein erster Instinkt war es einfach nur aufzustehen.

Doch als ich aufgesprungen war und ich das Rascheln von Ketten gehört hatte, wonach ich an mir hinab gesehen hatte, musste ich feststellen, dass ich zu allem Übel auch noch an den Beinen und Händen gefesselt war.

In meinem Kopf sammelten sich Fragen über Fragen an. Warum hatte man mich eingefangen? Wo war ich hier? Wer hatte mich hier eingesperrt? Warum hatten sie mich gefesselt? Und die wichtigste: Was würde nun mit mir geschehen?

Zuerst lief ich in dem kleinen Gefängnis auf und ab, ständig mit diesen Fragen konfrontiert, auf die ich keine Antwort wusste und die Ketten raschelten in stetigem Takt zu meinen Schritten.

Schlussendlich versuchte ich aus den Metallringen heraus zu schlüpfen, welche um meine Hand und Fußgelenke lagen, doch alles was ich damit erreichte, dass ich immer und immer wieder versuchte eine Hand oder einen Fuß heraus zu bekommen, war eine wunde Haut.

Erst nach einiger Zeit, beschloss ich aufzugeben und setzte mich wieder auf den Boden des Käfigs, neben den großen Ring an welchem alle Ketten befestigt waren, die von meinen Händen und Füßen wegführten.

Jetzt war ich ein Gefangener von Re'em und alles das ich wissen wollte, war ob ich jemals wieder das Tageslicht sehen würde, oder ob ich in einem Käfig und so wie hier in einem Raum untergebracht sein würde, der gerade einmal groß genug war, um neben dem Käfig noch zu laufen.

Plötzlich fragte ich mich, was mit all den Leuten sein würde die mich kannten, mit Benjiro, Sakuya, Hanako, Francis, Hiro und all den anderen mit denen ich in nur ein paar Wochen Freundschaften geschlossen hatte.

Ich spürte wie meine Augen brannten und versuchte an etwas anderes zu denken, denn die Genugtuung, dass die Kerle die mich eingefangen hatten mit Tränen in den Augen sehen würden, wollte ich ihnen nicht geben, auch wenn im Moment niemand hier war.

Doch das war alles andere als leicht, erst nach einiger Zeit, ich wusste nicht ob es Minuten oder Stunden waren, verschwand dieses brennende Gefühl und hinterließ nur noch Verzweiflung.

Verzweiflung darüber, dass ich wahrscheinlich nie wieder nach draußen kommen würde, dass ich nie wieder Sakuya abweisen konnte, dass Hanako mich nicht plötzlich wieder irgendwohin entführen würde und dass Hiro mich nicht mehr damit aufziehen würde, dass Sakuya und ich ein Paar werden würden.

Aber das Schlimmste von allen, war dass ich nie mehr mit Francis streiten würde können und dass er mich nie wieder bedrohen würde, dass ich ihm gefälligst sagen sollte, was mit mir los war und weshalb ich verfolgt wurde.

Jetzt vermisste ich plötzlich seine Fürsorglichkeit und hätte sie nur zu gerne wieder zurück. Auf einmal verspürte ich den Drang ihm alles zu erzählen und ihn um Hilfe zu bitten, damit ich wenigstens nicht alleine wäre.

Die Flügeltür wurde geöffnet und herein kam ein Kerl, der etwa 30 Jahre alt war, höchstens 35, als er ich sah zeichnete sich auf seinem Gesicht ein süffisantes Grinsen ab, über seinem linken, erblindeten Auge zog sich eine Narbe.

Er imitierte ein Wiehern, während dicht hinter ihm auch noch andere den Raum betraten, und fing dann an Hemmungslos zu lachen, wobei er beide seine Hände um die Gitterstäbe legte und mich aus seinen Augen, von oben herab ansah.

Dann begann er jede Menge Pferdewitze zu machen, fragte mich warum ich so ein langes Gesicht machen würde, ob ich meine Fr-Heu-nde schon vermissen würde und ob es mir denn in einem Käfig besser als in einer Box gefallen würde.

Ein Horn zum Verlieben [Yaoi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt