Epilog

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P.o.V. Nabu

Zwei Jahre später

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Mein Herz klopfte wie wild. Ich war mit dem Flieger hierhergekommen in eine komplett fremde Stadt und obwohl Francis mir gesagt hatte, dass wir uns hier wiedersehen würden, stand ich vollkommen verloren zwischen all den anderen Passanten, in der einen Hand hielt ich einen Regenschirm, in der anderen meinen Rollkoffer

Ich sah mich hektisch um, denn ich wollte ihn auf keinen Fall verpassen und obwohl der Regen mir die Sicht erschwerte, so wusste ich instinktiv, dass ich ihn sofort erkennen würde, wenn nicht an seinem Aussehen, dann an etwas anderem.

Wie hatte ich es nur die letzten zwei Jahre ohne ihn ausgehalten?! Natürlich, wir hatten regelmäßig telefoniert und hatten uns Nachrichten geschrieben, damit er wusste ob es schon irgendwelche Neuigkeiten gab, aber seine Stimme über das Handy zu hören, war einfach nicht das gleiche.

Zuerst war ich eine Weile mit den Sironas mitgezogen, damit ich wissen würde, wo ich sie finden würde, sollte ich einmal Hilfe brauchen. Allerdings hatte ich mich dann schon sehr bald auf den Weg nach Hause gemacht.

Es hatte sich herausgestellt, dass das Haus meiner Eltern noch immer genau so stand wie ich es vor fast einem Jahr verlassen hatte und auch die Schule an die ich gegangen war, hatte noch alle meine Daten gehabt.

Schlussendlich hatte ich kurzerhand beschlossen, während ich noch nach anderen Mitgliedern der Flora suchte, dass ich meinen Schulabschluss machen würde, damit ich nicht ohne einen Abschluss herumlaufen würde.

Also hatte ich danach zwei Jahre mit der Schule verplempert und gleichzeitig auch mit dem herausfinden, ob ich ein paar Leute unseres Clans wieder zusammenführen konnte, doch schlussendlich war außer mir und zwei der Ältesten niemand mehr übrig gewesen.

Allerdings hatten die Ältesten zwei junge Fohlen bei sich, welche wohl gerade erst geschlüpft waren, auf alle Fälle hatte ich schließlich alle Hände voll zu tun, gleichzeitig Geld zu verdienen, die Schule abzuschließen und mich mit den Jungen zu beschäftigen, da die Ältesten viel zu wenig Energie für die Jungspunde hatten.

Francis hatte mich dann oft ausgelacht, wenn ich ihn am Abend angerufen hatte und wieder einmal dabei eingeschlafen war, aus dem einfachen Grund, dass der Tag schon wieder so anstrengend gewesen war.

Von Re'em und der Bratva die dahinter steckte, haben wir nie wieder etwas gehört. Zumindest schienen sie sich aus dieser Gegend zurückgezogen zu haben und ihr Unwesen nicht mehr in Japan zu treiben.

Wir alle waren heilfroh darüber, vor allem Aoi, die mich mehrmals besuchen gekommen war, nur um zu sehen ob nicht doch noch jemand gekommen war, der Re'em angehörte und mich geholt hatte.

Alles in allem hatte ich mir diese zwei Jahre mehr als einmal gewünscht alles aufzugeben und einfach bei meinem Freund zu bleiben, oder eher gesagt gar nie sein Angebot angenommen zu haben.

Andererseits war es auch gut so, ich hatte zu Hause aufräumen können, hatte die Sachen meiner Eltern alle sorgfältig in Kisten verräumt und schließlich hatte ich viele Erinnerungsstücke an die Zeit bevor Re'em meine Familie zerstört hatte.

Endlich vernahmen meine Einhornohren neben all dem Regengeplätscher und den fremden Schritten, endlich ein vertrautes Schrittmuster, doch er schien mich noch nicht entdeckt zu haben, ansonsten wäre er bestimmt schneller unterwegs.

Ich drehte meinen Kopf in alle Himmelsrichtungen, bis ich den vertrauten schwarzen Haarschopf unter einem ebenso schwarzen Schirm ausmachen konnte, den Kopf wandte er gerade in eine andere Richtung.

Ein Horn zum Verlieben [Yaoi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt