27 - Konfrontation

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P.o.V. Francis

Ich wartete noch einige Zeit darauf, dass Nabu zum Schultor kommen würde, so wie er es mir gesagt hatte, doch mit jeder Minute die verstrich, sanken meine Hoffnungen, dass er kommen würde gegen Null.

Anstatt ihm vorhin nur zu sagen, dass er auf sich aufpassen sollte, hätte ich ihm dazu sagen sollen, dass er mir verdammt wichtig war. Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen, deswegen wollte ich mich vorerst nur darauf beschränken ihm zu sagen, dass er mir wichtig wäre.

Er war bestimmt gegangen und gerade auf der Flucht mit diesem verfluchten Benjiro. Der hatte es bestimmt noch geschafft meinen Freund umzustimmen und ihm zu sagen, dass er bei ihm besser aufgehoben wäre.

Schließlich, bevor Nabu die Chance hatte aufzutauchen, rief mich mein Vater an und ohne lange Begrüßungsformeln zu sagen, kam er gleich auf den Punkt: „Sei in einer halben Stunde hier, es ist wichtig."

Dann legte er auf, bevor ich noch etwas dazu sagen konnte und ich musste erst einmal überlegen, ob ich nach Hause gehen sollte um mein Fahrrad zu holen, oder direkt zum Hauptquartier gehen sollte.

Schlussendlich kam ich zu dem Schluss, dass ich auf beiden Wegen fast gleich schnell dort ankommen würde und lief zuerst nach Hause, in der Hoffnung dass Nabu vielleicht sofort nach Hause gegangen war, immerhin hätte er sonst bestimmt mehrere Stunden warten müssen.

Mit schnellen Schritten lief ich nach Hause und ich hoffte einfach, dass Nabu wirklich dort wäre, denn ansonsten müsste ich mir zum zweiten Mal eingestehen, dass er für mich verloren war, denn alle Spur die ich dieses Mal hatte war, dass er zum See gegangen war.

Zu Hause angekommen musste ich leider feststellen, dass er auch hier nicht war und schnappte enttäuscht sowie verletzt mein Fahrrad um zum Hauptquartier zu fahren, während ich mir den Kopf darüber zerbrach, warum er fortgelaufen war.

Er hatte selber gesagt, dass er nicht gehen würde, da er durch mich eine warme Unterkunft und warme Mahlzeiten hatte. War es ihm vielleicht plötzlich nicht mehr wichtig das zu haben? Lag es daran, dass ich ein Mensch war und er ein Einhorn?

Ich wollte nicht zu sehr darüber nachdenken, denn ich konnte ohnehin nur Mutmaßungen anstellen und aus diesem Grund dachte ich noch ein wenig nach was es wohl war, das so wichtig war für meinen Vater.

Kurze Zeit später, ich musste natürlich aufpassen, dass niemand sehen würde wie ich über den alten Forstweg zu unserer Lagerhalle fuhr, befand ich mich in der Fuhrpark-Vorhalle, stellte mein Fahrrad ab und lief auf die Tore zu, die in den hinteren Teil der Halle führten.

Auf halbem Weg kam mir Kage entgegen und warnte mich: „Francis ich glaube dir wird es nicht gefallen... aber... dein Chichi-sama wird es dir bestimmt gleich selber zeigen...", wieder einmal redete er auf eine kryptische Art und Weise, doch ich fragte nicht weiter nach.

Bei Kage war es normal, dass er immer nur die Hälfte der Information sagte und dass man ihm den Rest aus der Nase ziehen musste, aber zur Zeit hatte ich keine Lust genau nach zu bohren was er damit meinte.

Hinter dem Tor wartete bereits mein alter Herr auf mich und begrüßte mich mit einem autoritären: „Inari, ich erwarte von dir, dass du dich um unseren neuesten Fang kümmerst und ihn auf den Verkauf vorbereitest."

‚Jawohl' antwortete ich und fragte mich, was es wohl war, dass er es ‚Fang' nannte anstatt ‚Tier', doch meine Frage erübrigte sich, als er mir andeutete zu folgen und auf den Käfig zuging, in denen wir immer die Einhörner gefangen gehalten hatten.

Ich stand noch einen Meter von den Gitterstäben entfernt, als ich darin Nabu sah, in seiner Einhorngestalt, wie er unruhig hin und her lief, als er uns bemerkte, sah er in unsere Richtung und schien wütend zu sein mich zu sehen, auf jeden Fall klang sein Schnauben so als ob er mich am liebsten umbringen würde.

Ein Horn zum Verlieben [Yaoi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt