30 - Niemand soll dir wehtun

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P.o.V. Francis

Dieser pinkäugige Trottel wusste nicht wovon er redete! Dabei war er es doch gewesen, der übersäht mit Schnittwunden und Peitschenhieben bei mir Zuflucht gesucht hatte und mir mehrmals gesagt hatte, dass er froh war, dass es endlich vorbei war.

Um den Zeitungsartikel so schlimm wie möglich zu machen, war ein drei phasiger Plan nötig. Mit Phase eins mussten wir Nabu einen Chip verpassen und dann gegen alle verbliebenen Einhörner der Einrichtung tauschen, damit es möglich war Re'em in den anderen Phasen in die Enge zu treiben.

In Phase zwei würden Kage und ich Gerüchte streuen, über seltsame Lebewesen die in einer Einrichtung erforscht werden... während Nabu sich mit jeder Faser seines Körpers widersetzen musste, damit er so schlimm zugerichtet war wie nur möglich.

Dann, der letzte Teil, würden wir die Presse dazu auffordern, dass sie bei Re'em Druck aufbauten, damit sie ihr Einhorn der Öffentlichkeit präsentieren würden und Nabu musste sich dann schlussendlich, kurz vor der Enthüllung tarnen.

Energisch schüttelte ich den Kopf, legte meine Hände auf seine Schultern und erwiderte: „Wir überlegen uns etwas anderes Nabu, wir können den Plan nicht umsetzen.", weil ich dir etwas versprochen habe, fügte ich gedanklich noch hinzu.

Zwar würde mein Versprechen, sobald wir ihn an Re'em abgegeben hatten, ohnehin auf wackeligen Beinen stehen, denn wer wusste schon was sie mit ihm vorhatten, sobald sie ihn wieder bei sich hatten.

Seufzend schlug Nabu vor: „Gehen wir spazieren? Die frische Luft würde uns bestimmt gut tun und vielleicht auch helfen neue Ideen zu bekommen.", nachdem ich ihn gefragt hatte wohin, meinte er noch: „Wie wär's mit dem Wald?"

Ich stimmte ihm zu und gemeinsam liefen wir vom Haus, über die vielen Seitenstraßen zum Wald, wobei wir auf dem Weg dorthin immer wieder neue Ideen diskutierten, allerdings war im Endeffekt keine Besser als jene die mein Vater gehabt hatte.

Nachdem wir nach einer ganzen Weile endlich im Wald ankamen verwandelte sich Nabu fast augenblicklich, allerdings dieses Mal ging es so schnell, dass ich nicht einmal mitbekam, wie seine menschliche Hülle verschwand.

Wie auch das letzte Mal, kniete er sich hin und sah mich abwartend an, woraufhin ich allerdings lachend sagte: „Oh nein, noch einmal erwischt du mich nicht damit! Du rennst doch ohnehin wieder wie ein Verrückter los."

Er stieß ein Schnauben aus, was wahrscheinlich bedeuten sollte, dass ich mich nicht so anstellen sollte, weswegen ich genervt noch hinzufügte: „Letztes Mal bist du davongerannt und ich konnte zusehen wie ich mich irgendwie festhalte."

Nabu wieherte und schnaubte erneut, bevor er vor mich trat, seinen Kopf neigte und mich mit seinem Kopf in die Richtung seines Rückens schob. Wieder eine direkte Aufforderung... sollte ich wirklich nachgeben?

„Eine Bedingung: Schritt und Trabtempo... verstanden?", stellte ich klar und nachdem er mit dem Kopf wippte, kletterte ich schlussendlich auf seinen Rücken, nachdem er sich auch noch ein wenig kleiner gemacht hatte.

Als er wieder aufstand und ich mich an seiner Mähne festhielt, lief er zuerst einige Meter in einem gemächlichen Schritt, bevor er anfing zu traben und seinen Weg zwischen den vielen Bäumen hindurch suchte.

Es war ungelogen ein wunderbares Gefühl auf seinem Rücken zu sitzen. Ich hätte mich daran gewöhnen können, nur Leider würde ich die nächsten Wochen oder gar Monate nichts mehr von ihm hören.

Am See angekommen, verlangsamte er wieder in einen beinahe schon trottenden Schritt und begann dann um den See zu laufen, wobei er regelmäßig seinen Kopf senkte, was genau er tat konnte ich im ersten Moment jedoch nicht erkennen.

Ein Horn zum Verlieben [Yaoi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt