24 - Neuer Weg

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P.o.V. Nabu

Nachdem Francis sein Zimmer verlassen hatte, setzte sein Vater sich auf den Schreibtischstuhl und stützte seine Unterarme auf seinen Knien ab, wonach er mich mit einem grimmigen Blick musterte.

Ich setzte mich im Schneidersitz hin und rang mich dazu durch zu lächeln, denn immerhin war Francis Vater derjenige dem dieses Haus gehörte, sprich wenn er mich nicht hier haben wollte, dann könnte mir Francis noch so sehr sagen, dass er mich hier übernachten lassen würde.

Unter dem forschenden Blick von Francis Vater, fühlte ich mich alles andere als wohl und war froh, dass der Großteil meiner Verletzungen am Oberkörper war und dadurch nicht sichtbar war, da es durch das Shirt verdeckt wurde.

„Wo bist ausgebrochen?", war schlussendlich die erste Frage die aus dem Mund von Francis Vater kam und dann fügte er noch hinzu: „Warum hat man dich entführt?", dabei verzog er keine Miene.

So wahrheitsgemäß wie nur möglich antwortete ich: „Ich weiß nicht... Ich könnte bestimmt das Gebäude wiedererkennen, aber ich weiß nicht wo es war, ich bin danach einfach nur gerannt und... gerannt.", dabei erinnerte ich mich an die Zeit, die ich im Dunkeln über den Asphalt und die Wiesen galoppiert war.

Als die Bilder wieder vor meinem inneren Auge verschwanden, sah ich wie Francis' Vater abwartend vor mir saß, woraufhin mir einfiel, dass er noch eine zweite Sache gefragt hatte: „Und... ich weiß es nicht, vielleicht ist es eine Familiensache.", ich zuckte mit den Schultern.

Herr Saito sah alles andere als zufrieden mit meinen Antworten aus, dennoch hakte er nicht weiter nach, sondern meinte einfach nur seufzend: „Ruh dich aus solange wie'd brauchst um dich zu erholen."

Er stand auf und lief aus dem Zimmer hinaus, wonach weder er noch Francis noch einmal vorbeischauten, ich hörte lediglich wie die Haustür geöffnet und geschlossen wurde, wonach ich, so vermutete ich, alleine im Haus war.

Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich an die Möglichkeit dachte, dass Re'em mir vielleicht gefolgt war und wusste wo ich mich gerade aufhielt, weswegen sich eine innere Unruhe in mir einnistete.

Dennoch dauerte es nicht lange, bis ich mich müde fühlte und nur noch schlafen wollte, weswegen ich mich vorsichtig wieder hinlegte, die Decke bis zum Kinn zog und die Augen schloss um mich noch einmal auszuruhen.

Bevor ich aber einschlafen konnte, dachte ich noch einige Zeit nach. Die letzten 24-Stunden kamen mir plötzlich surreal vor. Gestern noch war ich in der komischen Einrichtung und heute war ich hier bei Francis im Haus.

Ich drehte mich mit dem Rücken zur Zimmerseite, da es mir angenehmer vorkam auf jener Seite zu liegen, verzog allerdings meine Miene, als meine Wunden sich unangenehm und dezent schmerzhaft meldeten.

Es würde noch einige Zeit dauern, bis ich wieder gesund war, so viel war ich mir sicher, aber wenigstens keine unbegründeten Peitschenhiebe mehr oder sonst irgendwelche Schläge und Tritte.

Als ich mich an Aoi erinnerte, die bestimmt an meiner Stelle gefoltert wurde, bekam ich ein schlechtes Gewissen, denn sie hatte es nicht verdient. Keiner von uns hatte verdient was Re'em mit uns anstellte.

Noch dazu wusste niemand genau was sie mit ihren Versuchen bezweckten. Aus diesem Grund nahm ich an, dass sie uns einfach aus Spaß daran uns zu quälen, in der Einrichtung festhielten.

Das süffisante Grinsen des blonden Monsters tanzte vor meinem inneren Auge umher, ehe es nach einiger Zeit, in der ich intensiv versuchte an etwas anderes zu denken, wieder in meine Erinnerungen zurück verschwand.

Ein Horn zum Verlieben [Yaoi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt