Eragon starrte ihn überrascht an. War das eine Vision? Er kannte die Gegend, in der sich in Moment aufhielt nicht und er konnte sich auch nicht vorstellen, dass sich der kleine Junge von der Eiswüste in zwei von seinen Träumen befinden würde.
Kathárys sah ihn schüchtern an. „Es tut mir leid, dass ich mich in deine Träume eingemischt habe. Aber ich konnte deinem Bewusstsein nicht ausweichen und als ich diesen Traum gesehen habe, wollte ich mit Helfen." Dabei sah er nach Verständnis suchend in seine Augen. Dieses Eisige Blau seiner Augen, dieser schneeweiße Mantel, diese nahezu weiße Haut und die Kälte, die im Blick des Jungen gewesen war, als er in seinen Traum aufgetaucht war...all dies schoss ihn bei dem Anblick durch den Kopf und seine Umwelt begann sich wieder in die Kriegerischen Zeiten zu verwandeln.
Der Kleine vor ihm schloss angestrengt die Augen, die Wogen in der Landschaft glätteten sich wieder. Doch wirkte Kathárys müde. Warum wusste Eragon nicht. Ohne länger auf eine Antwort von ihm zu warten fuhr Kathárys mit zitternder Stimme fort: „Du hast Angst vor mir. Du verbindest mich mit dem Tod! Und dabei dachte ich du würdest mich mögen!" seine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser und Tränen stiegen in die Augen des kleinen Jungen.
„Nein! Kathárys, das stimmt nicht! Es liegt nicht an dir! Weißt du, ich habe Dinge erlebt, schlimme Dinge, gruslige und grässliche Dinge. Du verstehst es vielleicht noch nicht, aber manchmal erinnern einen gewisse Dinge an etwas, das man lieber vergessen hätte. Und glaube mir, ich möchte nicht, dass du eben zu solchen Personen gehörst. Deswegen will ich auch, dass sie dich mitnehmen. Auch du sollst die Wunder der Natur sehen können und ich möchte dich in meiner Nähe wissen können, ohne an die Schlachten von damals denken zu müssen." Kathárys sah ihn wieder an. „Aber wie konntest du bis zu mir gelangen? Ich bin euch doch weit voraus?!" betreten sah der Junge wieder zu Boden.
Kathárys öffnete gerade den Mund, als auf einmal jemand anderes in sein Bewusstsein eindrang und ihn mit aller Macht aus dem Traum zerrte.
Eragon fuhr hoch. Er war durcheinander und schwitzte. ‚Was ist los?' wollte er von Saphira unwirsch wissen. ‚Du warst wieder in alten Erinnerungen unterwegs Eragon! Deine Einsamkeit hat sich dazu gebracht deinen Geist ungeschützt in alle Richtungen auszusenden, um nach mir zu suchen!' Er konnte, auch wenn sie versuchte es zu verbergen, deutlich ihre Sorge sehen und hören. ‚Tut mir leid.' sein schwerer Atem beruhigte sich langsam.
Als Eragon sich umsah, bemerkte er, dass sie Sonne bereits am Horizont zu erkennen war. ‚Saphira, wo bist du?' fragte er nun verwirrt. Direkt über dir, Kleiner. Im nächsten Moment war ein lautes Rauschen zu hören und mit einem ohrenbetäubenden Krachen landete Saphira direkt neben ihm.
Ihr Kopf schnellte vor und sich kostete seinen Geruch. Mit einem Missbilligenden Schnaupen wandte sie sich ab und ließ sich von Eragon den Sattel aufbinden. Diesem gelang dies aber kaum, da er sich ständig verknotete und vollkommen abgelenkt war. ,Möchtest du mir sagen, von was du geträumt hast, Kleiner? Du siehst so durcheinander aus.' fragte sie schließlich, als Eragon leise Fluchend wieder einen Knoten öffnen musste.
Er seufzte leise und entschied sich dazu, seiner Herzensdame ihren Willen zu geben. Also zeigte er ihr alle Bilder, an die er sich noch erinnern konnte. ‚Ich weiß einfach nicht, ob ich mir das alles nur eingebildet habe oder Kathárys sich tatsächlich in meinem Geist aufgehalten hatte.' ‚Du hattest seine Anwesenheit nicht gespürt, Kleiner. Hättest du es, wäre er wahrscheinlich wirklich anwesend gewesen. Aber dies war ja nicht der Fall. Wahrscheinlich hast du dir da einen kleinen Streich gespielt, selbst wenn die Ereignisse höchst sonderbar waren.' ‚Du hast wahrscheinlich wie immer recht, meine Schöne.' er spürte eine kleine Flamme des Stolzes in ihrem Geist aufblitzen, und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
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Eragon V; Krieg für den Frieden
FanfictionAuf der Suche nach einer neuen Heimat muss Eragon mit seinen Erinnerungen über seine zurückgelassene Heimat kämpfen. Schließlich findet er in einer Gegend, in der eigentlich niemand leben können dürfte, einen Jungen, der einsam lebt, seine Mutter ve...