Kathárys sah aufgeregt in die Gedanken von seinem besten Freund. Gerade zeigte er ihm neue Wörter und stellte ihm auch Aufgaben.
Dort saß der junge, in dem doch schon beträchtlich gewachsenen Wald, auf dem weichen Gras und sah zu den Bildern, die dort einfach mitten in der Luft erschienen. Auch fühlte er die Gefühle von Sirrôk. Wenn er so lernte, konnte er sich die Sprache der Zwerge sehr gut einprägen.
Es machte Kathárys Spaß zu lernen. Er wollte so viel wissen, und er wusste auch, dass er wahrscheinlich nur sehr wenig von dem lernen würde, was er sich zu wissen wünschte.
Jetzt saß er da, hörte dem Wilden aufmerksam zu, und behielt jedes einzelne Wort, jede einzelne Wendung im Kopf, weil er auch irgendwann mit Zwergen sprechen wollte.
Der Junge wollte lernen zu schmieden - Eragon hatte ihm erzählt, dass die Zwerge sehr gut dabei waren - seid er das Schwert von seinem Vater gesehen hatte. Er nannte Eragon nie einen Vater, doch für Kathárys war er das. Ein Vater.
Gerade in diesem Moment hörte er dann in der Welt von Sirrôk ein lautes, aber freudiges Brüllen. Daraufhin Brachen die Bilder und Töne seines Besten Freundes jäh zusammen. Schnell zog sich Kathárys wieder in seinen Körper zurück, weil er wissen wollte, warum Saphira gebrüllt hatte. Das hatte sie nämlich nur selten getan.
Neugierig schlug der Junge nun die Augen auf und setzte sich aufrecht hin. Am Ausgang der Höhle Stand der Wilde und sah ebenfalls mit leuchtenden Augen in den Abend hinaus. Kathárys rannte neben ihn und sah zu dem Tal. Und wieder hatte er vergessen, dass die Sicht von den Bergen unterbrochen wurde.
Doch dann konnte er die blaue Drachendame sehen, wie sie sich mit ihrem Reiter auf dem Rücken elegant in die Lüfte schwang. Unwillkürlich huschte ein Lächeln auf sein kindliches Gesicht. Er hatte die Beiden auch nur selten Miteinander Fliegen sehen, und jetzt konnte er ihre Freude vollends verstehen.
Aber es schlich sich auch eine Idee in seinen Kopf, und eine unangenehme Ungeduld baute sich in ihm auf. Er wartete aufgeregt darauf, dass er die beiden Seelengefährten nicht mehr sehen konnte.
Kurze Zeit später waren die beiden schon unterwegs, denn Sirrôk hatte genauso viel Lust, wie er, auf der schwebenden Insel herumzutollen.
Die Berge zogen schnell an ihnen vorbei, und der Junge musste sich gut an seinen Zacken festhalten, da er keinen Sattel hatte. Aber annehmen würde der Wilde, da war sich Kathárys sicher, auch keinen. Und er brauchte ja auch keinen. Die Hose, und der Mantel, die ihm Yilána gemacht hatte, und die mit denselben Zaubern wie die Handschuhe versehen waren, waren schließlich fest genug, um die rauen Schuppen Sirrôks auszuhalten.
Der junge war immer wieder von dem Anblick des Tales aus der Luft gefesselt. So schön war er. Die Berge waren plötzlich gewichen und gaben nun einen klaren Ausblick auf dieses wundervolle Land frei.
Doch der Junge betrachtete jetzt, wo sie ihrem Ziel doch schon sehr nahe waren, nur noch die schwebende Insel, um ein geeigneten Platz für ihr neues Spiel zu finden.
Aber der Drache hatte ihn schneller entdeckt.
Etwas unsanft landete er auf einem kleinen kahlen Fleck am Rande der Insel. Aufgeregt sprang Kathárys von seinem Rücken. Vorsichtig beugte er sich über den Abgrund der Insel und schaute nach unten. Ein leichter Schwindel packte ihn, wie immer, als er wieder diese unglaublich berauschende Tiefe sah. Und ohne ein weiteres Wort und mit einem freudigen Lächeln ließ er sich nach vorn kippen.
Der Junge lachte vergnügt, als er in die Weite tiefe fiel. Er konnte sehen, wie sich der Boden im mit rasanter Geschwindigkeit näherte, und seine Aussicht über diesen Wunderbaren Ort mit jedem Herzschlag verschlechterte.
Erst als er nur noch ein Dutzend Fuß vom wässrigen Nass entfernt war, hörte er neben sich ein freudiges Brüllen. Mit einem Ruck fing Sirrôk ihn auf, und sie rasten über die sich leicht kräuselnde Wasseroberfläche, während Kathárys jubelte.
Nun stieg der Wilde wieder fast senkrecht zum Wasser in den Himmel auf, und dem Jungen, der in seinen Krallen hing, klatschte eine feuchte Wolke ins Gesicht. Doch Sirrôk hörte nicht auf, weiter in den Himmel zu steigen, erst als es Kathárys schon schwer fiel zu atmen, hörte er auf einmal auf mit seinen Flügeln zu schlagen.
Einen kurzen Moment konnte Kathárys mit einem Kribbeln im Bauch die Schwerelosigkeit genießen, doch dann flog Sirrôk mit einem lauten Brüllen wieder senkrecht nach unten. Bei diesem plötzlichen Manöver wurde das Kribbeln in dem Bauch des Jungen sogar so stark, dass er sich auch vor schrecken nicht mehr bewegen konnte.
Erneut fielen sie durch eine Kleine Wolke. dass kühle Nass befreite Kathárys aus seiner Starre, und er Wischte sich ruckartig und nun wieder befreit Lachend das Wasser aus dem Gesicht. Doch seine Handschuhe rutschten ab. Feine Eiskristalle hatten sich in seinen Kleidern und Gesicht angesammelt, die in der langsam am Horizont verschwindenden Sonne schön glitzerten.
Der Drache breitete nun wieder Die Flügel aus, sodass er einen Weiten Salto vollführte. Doch als sie Kopfüber wahren, und Kathárys sich auf seinen Bauch hätte stellen Könne, warf ihn der Drache einfach hoch in die Luft. Der Junge schrie auf, um danach aber wieder abrupt zu verstummen, als der kurze Moment der Schwerelosigkeit wieder vorbei war, und er, ohne zu wissen wo oben und unten ist, wieder in die Tiefe stürzte.
Doch dann sah er den nahezu weißen Wilden auf sich zu sausen, und streckte sofort grinsend den Arm aus. Auch auf dem Gesicht des Drachens, trotz dem, wie schnell hier gerade alles geschah, konnte er eine Art grinsen erkennen und seine Augen funkelten vor Freude. Als Sirrôk nun einen Moment später an ihm vorbeischoss, griff der Junge nach seinem Horn und schwang sich lauthals Lachend so auf seinen Kopf.
Als er nun versuchte, das Gleichgewicht zu halten, musste der Wilde belustigt schnauben. Rauch schlug dem Jungen Nun ins Gesicht, und er musste husten. Zudem ging Sirrôk nun in einen plötzlichen Sturzflug über, sodass Kathárys einfach nach Vorn von seinem Kopf abhob.
Sie tollten Auf diese Weise eine lange Zeit in der Luft herum, wobei sie nicht bemerkten, dass sie dem Erdboden immer näherkamen.
Schließlich Sprang Kathárys wieder Lachend von Sirrôk ab und fiel erneut. Dabei hatte er die Augen geschlossen, weil er sich nicht auf das Manöver seines Freundes vorbereiten können wollte. Doch dann klatschte er auf einmal ins Wasser, und schrie vor Schmerzen auf. Sein gesamter Bauch fühlte sich an, als würde er über dem Feuer hängen. Unwillkürlich rollte er sich zusammen, und tauchte Unterwasser, als das Nass seine Kleidung aufweichte.
Und in dem Moment, in dem es seine Haut berührte, gefror es blitzschnell. Und der Junge war nun gefangen in seiner eigenen Insel. Lediglich ein kleiner Riss im Eis ließ zu, dass er Noch atmete.
Und am Ufer standen die Elfen geschockt da und starrten entsetzt auf die Insel aus Eis.
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Eragon V; Krieg für den Frieden
FanfictionAuf der Suche nach einer neuen Heimat muss Eragon mit seinen Erinnerungen über seine zurückgelassene Heimat kämpfen. Schließlich findet er in einer Gegend, in der eigentlich niemand leben können dürfte, einen Jungen, der einsam lebt, seine Mutter ve...