V. Misstrauen

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Hatte der Silberhaarige Mann gerade wirklich seinen größten Wunsch ausgesprochen? Der Kleine war sich nicht sicher. Ungläubig sah er ihn an. Den blauen Drachen hatte er vollkommen vergessen, doch als er hinter sich auf einmal ein leises Atmen vernahm, sprang das Kind erschreckt nach vorn. Doch es war erneut geschehen.

Der junge Mann, der sich deutlich von den anderen auf dem Schiff Unterschied, ächzte erneut, und taumelte. Er hasste es, andere Lebewesen leiden zu sehen. Hier in seiner Heimat gab es nur Fische im Fluss, von denen er sich ernähren konnte und er verabscheute diese Art der Ernährung abgrundtief.

Merkwürdiger Weise schien sich der Mann schnell wieder zu erholt zu haben, denn von einem Moment auf den anderen richtete er sich wieder auf.

Die anderen sahen ihn ausdruckslos an, nur der Silberhaarige rief: „Steig auf!" sofort kam Bewegung in den Jungen. Endlich konnte er aus dieser Eis Welt raus. Er rannte schnell zu dem Eisloch und hob den Speer aus dem Schnee, den er dort vor Schreck hatte fallen lassen.

Er war Eisblau und schien sanft zu glühen, außerdem war er extrem scharf und an der Spitze auch mit Widerhaken versehen, was ihm das Fische jagen sehr erleichterte.

Doch schienen nun alle der Elfen außer der, der den Drachen anscheinend Schützte, entsetzt auf den Speer in seiner Hand zu starren. Der Kleine sah die Leute verwirrt an, als ihm auf einmal etwas an seiner Kleidung packte und in die Luft hob.

Er schrie auf, hätte den Speer seiner toten Mutter fast fallen gelassen. Der Drache erhob sich mit ihm in die Lüfte, wobei jemand gleichzeitig an seinem Geist drückte. Plötzlich flutete der fremde Geist in sein Bewusstsein, sandte ihm einige Worte in einer ihm fremden Sprache.

‚Was?' fragte er schüchtern. Kurz blitzte ein Gefühl der Verwirrung in dem Fremden Bewusstsein auf, doch nach kurzer Pause erhielt das Kind eine Antwort.

‚Keine Sorge, ich lasse dich nicht fallen.' Die Stimme war warm und eindeutig weiblich. ‚Bist du der Drache!?' rief der Kleine augenblicklich. Er sah Belustigung im anderen Geist. ‚Ja...ich bin der Drache.'

Vorsichtig setzte die Drachendame auf dem Schiff, das aus einem einzigen Holzstück zu bestehen schien, auf und ließ das Küken los.

Augenblicklich stolperte er Auf das Schiff der ihm fremden Leute. Alle sahen entsetzt auf Mutters Speer. Nur der Braunhaarige mit dem Blauen Schwert sah das Küken direkt an. Aber auch etwas an seinem Blick verwirrte ihn, obwohl er nicht sagen konnte, was es war.

Leises Flüstern kam durch die einundzwanzig Elfen. Nach einigen Momenten sahen Sie ihn alle vollkommen misstrauisch an. Schließlich widersprach eine schwarzhaarige Elfe dem Silberhaarigen.

„Nein, ihn können ihn nicht mitnehmen." Die Elfen nickten und schockten den Kleinen so. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Die Drachendame hinter ihm knurrte auf einmal und sah sie Elfen mit zornigen Augen an. Nur der merkwürdig aussehende Elf mit dem Blauen Schwert blieb gelassen.

„Was hat der Kleine verbrochen, dass er nicht mit uns dieses schreckliche Land verlassen kann?" zum Ende von war seine Stimme kaum merklich lauter geworden und seine gelassene Miene schien leicht wütend zu werden.

Hoffnungsvoll sah das Küken auf. Die Elfen jedoch sahen nun den Elfen an. Der erwiderte den Blick der anderen leicht wütend.

„Vor acht Jahren hatte seine Mutter den Auftrag bekommen, diesen Dauthdaert zu zerstören. Doch Mëana war einfach mit dem Todesspeer verschwunden. Wir hatten damals nach ihr gesucht, doch waren wir erfolglos gewesen. Auch wussten wir nicht, dass sie ein Kind erwartete. Mëana wusste es vermutlich selbst nicht. Außerdem war sie eine der Wenigen, die Drachen immernoch hassten."

„Zu mir war sie nie so wie ihr meine Mutter beschreibt." Schluchzte der Kleine. Seine Mutter war immer lieb zu ihm gewesen und ihm auch viel über die Drachen erzählt.

‚Ihr verurteilt ein Küken, weil seine Mutter etwas Unverzeihliches getan hat!?' die Drachendame schäumte vor Zorn. „Saphira! Beruhige dich!" rief der Besondere, doch konnte man ihm deutlich ansehen, dass er dem Drachen recht gab. Die schnaubte aber nur.

Die Elfen aber blieben standhaft. „Wisst ihr, in welchen Maß Mëana den Jungen verdorben hat, Eragon Königsmörder?" Ein Schwarzhaariger funkelte den Anderen, der anscheinend Eragon hieß, an.

Saphira brüllte die Elfen an. Der kleine erschreckte sich so stark, dass er von Saphira wegsprang, direkt zu Eragon. Der Junge sah den Mann perplex an. Die Elfen schienen plötzlich ins nichts zu starren. Schließlich brachen in ihm alle Dämme das Küken begann hemmungslos zu schluchzen, und lehnte sich an Eragon an, wobei er weiterhin darauf achtete nichts mit seiner Haut zu berühren.

Wie konnten Sie nur so etwas von ihm denken? Er hatte doch nichts getan! Er ließ sogar den Speer los, sodass er scheppernd zu Boden fiel.

„Was habe ich euch getan?" flüsterte er leise. Er wollte dich nur aus dieser Kälte raus. Was war so schlimm daran, diesen Speer nicht zerstört zu haben?

Auf einmal spürte er, wie alles außerhalb seines Geistes zu beben begann. Eine unglaubliche Spannung baute sich auf.

Langsam sah er zu dem Elfen hinüber. Einige von ihnen griffen sich an den Kopf, andere taumelten über den Holzboden und die restlichen hatten verzerrte Gesichter.

Plötzlich aber verschwand dieses Gefühl und der Kleine konnte erkennen, wie die Elfen anscheinend wieder in das hier und jetzt zurückkehrten. Wieder war er verwirrt. Was war das gewesen? Doch traute er sich nicht danach zu fragen.

„Komm, ich bringe dich in einen Raum, wo wir miteinander reden können, in Ordnung?"

Der Junge zuckte zusammen und sah nach oben, der Mann, Eragon, lächelte ihn an. Er war nun vollkommen verwirrt, aber schaffte es noch zu nicken.

Die Elfen sahen ihn immer noch misstrauisch an, hinderten den Kleinen aber nicht, mit dem jungen Mann in das Schiff zu gehen. Er staunte, das Schiff hatte von außen so viel kleiner gewirkt, aber hier drinnen waren so viele Räume. Er lief Eragon mit großen Augen hinterher, bis dieser auf einmal eine Tür öffnete.

Langsam ging der Junge in den Raum und sah sich begeistert um. Hier war es so schön warm, nirgends lag Schnee, der alles normale Leben zerstörte. In der Mitte des Raums stand ein Tisch mit einigen Stühlen. Eragon setzte sich hin und der Kleine Tat es ihm nach. Nun begann Der Mann vor ihm zu sprechen.

„Ich bin Eragon, und du?" dabei lächelte er ihn freundlich an. „Meine Mutter nannte mich immer Kathárys. Aber wieso waren die Anderen so böse zu mir? Ich hatte ihnen doch gar nichts getan! Eher müsstest du dich böse auf mich sein, schließlich hatte ich dich doch fast getötet..." Dabei sah Kathárys traurig zu Boden.

„Weißt du, die Elfen mögen solche Speere, wie du einen hast nicht. Und ich bin dir nicht böse, du hast es ja schließlich nicht mit Absicht getan." Kathárys hob den Blick.

„Aber sag, was ist bei dir so anders, sodass du niemanden berühren willst?" Schüchtern fragte der Kleine: „Hast du mal einen Stock oder etwas Anderes, das du nicht mehr brauchst, Eragon?" „Ich hole etwas." Antwortete er, stand auf und ging aus dem Zimmer.

Langsam holte Kathárys seine rechte Hand aus seiner Manteltasche. Unsicher betrachtete er sie. Würden Sie ihn mitnehmen, wenn sie wüssten, was passierte, wenn er etwas berührte? Doch mochte er den jungen Mann und der würde vielleicht wissen, wie er sich selbst und die anderen vor dem Kleinen schützen konnte.

Er schreckte auf, als plötzlich die Tür wieder geöffnet wurde. Eragon ging zu ihm und reichte ihm einen kleinen hölzernen Klotz.

„Kannst du ihn bitte schweben lassen?" fragte Kathárys leise. Der junge Mann vor ihm runzelte die Stirn, doch flüsterte er nach kurzem Zögern: „Rïsa!"

Sofort erhob sich der Holzklotz von seiner Hand und bewegte sich langsam auf Kathárys zu. Mit zitternder Hand griff er nach dem Klotz.

Sobald seine Haut das Holz berührte, gefror es vollkommen. Der plötzliche Temperaturwechsel war sogar stark genug, damit das Holz zerbrach. Der Kleine achtete darauf, keines der beiden Stücke fallen zu lassen, damit der Boden keinen Schaden nahm.

Langsam sah er zu Eragon hinüber.


Eragon V; Krieg für den FriedenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt