In aller Freundschaft

Feindliches Terrain

Ich wollte Anna so schnell wie möglich die, wahrscheinlich, guten Neuigkeiten berichten, aber in der Schule fand ich sie nirgends. Ich konnte auch nicht einfach in ihre Klasse gehen. Bei all den Gefühlen die damals im Spiel waren hatte ich sie vergessen danach zu fragen.

Ich setzte mich jede freie Minute die ich hatte in den Schulhof, weil ich dachte, sie würde auftauchen. Aber sie kam nicht. Selbst Oliver hatte keine Ahnung und das will was heißen. Schließlich war er es, der Lena geholfen hatte heraus zu finden wer das Mädchen war, welche Gregor eifersüchtig zu machen versuchte. Es war nur noch eine Möglichkeit offen: Ich musste Gregor fragen. Ja, den Arsch, der meiner besten Freundin das Herz gebrochen hatte.

Ihn ausfindig zu machen war nicht schwer, er war einer derjenigen, die die ganze Zeit in der Schule auf und ab liefen, von Klasse zu Klasse. Weil er ja "ach so viele Freunde" hatte.

"Gregor, hast du kurz Zeit?" Ich stand neben einen Getränkeautomaten und versuchte ihn so unauffällig wie möglich zu mir zu locken. Denn er war gerade damit beschäftigt eine Gruppe von Fünftklässlerinnen zu beeindrucken. Als er aber darauf nicht reagierte musste ich einen Frontalangriff wagen. "Entschuldigt ihr uns bitte kurz, es dauert nicht lange!" Ich zog ihn zu dem Automaten und stellte sicher, dass uns keiner außer der Mädchen gesehen hatte.

"Du weißt schon, dass es einfachere Methoden gibt sich an mich ran zu machen, oder?" Er sah mich mit seinem schmierigen Lächeln an, bei dem jeder schwach wurde. Jeder, außer mir. "Was? Sag einmal geht's dir noch gut? Das war kein ran mach Versuch!", sein Lächeln verwandelte sich auf einmal in einen gelangweilten Blick. "Und was willst du dann von mir? Wer bist du überhaupt??"

Kein Wunder, dass er mich nicht kannte. Er hatte zwar schon zwei Mal mit mir gesprochen, aber so wie der drauf war, konnte man sich nicht mehr von ihm erwarten. Also beließ ich es dabei die Unbekannte zu sein.

"Wer ich bin ist egal, wichtig ist, dass was ich von dir will!" Er fing schon wieder an das selbe Gesicht wie vorher zu machen. "D-das kam jetzt falsch rüber! Also, du kennst doch bestimmt eine Anna, du weißt schon, die von Julia's Party!" Seine Miene verfinsterte sich schnell und ich konnte sehen, dass er über sie nur ungern redete. "Aber sicher kenne ich sie, die die mir eine Abfuhr gegeben hat. Was brauchst du von ihr?" Ich fing an hektisch mit meinen Händen herum zu wedeln. "Wo ist sie?" Er zeigte in Richtung einer Klasse die am anderen Ende vom Gang war. "Vielleicht findest du sie in ihrer Klasse..Kann ich jetzt gehen?" Während ich schon am verschwinden war deutete ich ihm mit meiner Hand zu verschwinden.

Ich ging schleunigst zu der Klasse, welche Gregor mir gezeigt hatte und als ich vor der Tür stand sah Anna mich und ging auf mich zu. "Emma, hey! Gibt's etwas?" Sie war überraschend glücklich, nicht so niedergeschlagen wie letztes Mal. "Ja, ich habe Neuigkeiten für dich..."