Nachhilfe für Niko (Teil 2)

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Ich war nervös, wir gingen in eine Art zweites Wohnzimmer mit einer Couch, einem kleinen Tisch und einem Fernseher, der im Übrigen nicht gerade billig aussah. Anscheinend war es ein Zimmer nur für Niko. "Schön hast du's!"

"Was?", fragte er und sah mich verwirrt an. "Das Zimmer, ich wusste nicht,dass du ein eigenes Wohnzimmer hast!" Er setzte sich nieder und nahem zwei Cola Flachen aus dem Minikühlschrank, den er unter einem Haufen von Decken zum Vorschein brachte. Dann stellte er diese vor sich auf den kleinen Tisch und fing an nervös herum zu rutschen. "Ja, danke. Weißt du es ist viel mehr ein Hobbyraum. Hier drin sitze ich meistens und spiele Videospiele."

Ich wusste nicht was ich tun sollte, deshalb nahm ich die Geste, zwei Flaschen auf den Tisch zu stellen, als Einladung an mich hin zu setzten. Warum war er plötzlich wieder so schüchtern? Vor nicht einmal 2 Minuten war er total auf geputscht. "Bist du dann soweit?" Er sah mich mit großen Augen an. "B-b-bereit für was??" Ich lag meine Latein  Bücher auf den kleinen Tisch und das nicht mit zu wenig Schwung. "Für Latein!", ich versuchte nicht allzu streng rüber zu kommen, ich wollte schließlich eine nette Lehrerin sein!

Er nahm sein Buch und schlug es auf der, von mir genannten Seite auf. Während ich ihm versuchte die Grammatik zu erklären half er mir bei den Vokabeln. Ja ich habe  meiner Lehrerin gesagt, dass ich nicht gut bin. Erstaunlicher Weise war Niko gar nicht schlecht. Er verstand schnell und konnte Aufgaben mit ein bisschen Hilfe in wenigen Minuten lösen.

"Niko, darf ich dich etwas fragen?" Er sah von dem Buch auf und starrte mich an als hätte ich gerade sein Todesurteil ausgesprochen. "J-ja, sicher!" unauffällig wich er ein Stück zurück, allerdings nicht unauffällig genug. "Warum hast du so schlechte Leistungen in der Schule wenn du doch ganz gut bist?" Ich bekam nur ein Schulterzucken als Antwort, dann wandte er sich wieder dem Buch zu.

Eine Weile beobachtete ich ihn, er schien zu versuchen das Thema zu vermeiden, warum auch immer. "Also gut, dann lassen wir das für heute..." Ich gab meine Bücher in meinen Rucksack und stellte die Flasche beim hinuntergehen in den dazugehörigen Behälter, als ich plötzlich Niko's Stimme hörte. "Emma, warte!" Vielleicht war es keine gute Idee so schnell zu verschwinden. Ich drehte mich um und sah in Niko's rot durchlaufenes Gesicht.

"ich wollte mich nur bei dir bedanken, dass du mich beim Lernen unterstützt. Das würden die meisten nicht machen!" verlegen kratze er sich am Nacken und schaute zu Boden. "Ich bin aber nicht die meisten, oder?" ,antwortete ich frech zurück und gab einen kurzen Lacher von mir. "Also dann, wir seh'n uns!" Ich wollte gerade durch die Tür gehen als sich Niko vor mich hinstellte und seine Arme um mich legte.

ich dachte mein Herz würde still stehen. In dem Moment konnte ich mich keinen Zentimeter mehr bewegen. "Ähm Niko?" Er löste sich langsam von mir ab und sagte mir mit einer klaren und angenehmen Stimme"Nein, ehrlich! Danke!"

Der restliche Abend war verwirrend. Ich wusste nicht mehr was real war und was nicht und als ich Oliver und Lena sah, verschlug es mir endgültig die Sprache...

In aller FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt