Gelüftet

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Niko war in der Klasse, er saß auf seinem Platz und schaute gelangweilt auf sein Handy. ich fragte mich nur, warum er die ganze Situation so gelassen nahm. Schließlich war Gregor die Selbstverliebtheit in Person, und noch dazu der, der Lena ausnutze nur zu seinen Gunsten.

"Niko, kann ich dich kurz einmal sprechen?" Ich redete leise, dass uns keiner hören konnte, und wartete, mit beiden Armen auf seinem Tisch aufgestützt, auf eine Antwort. Er sah mich kurz an und danach sofort wieder auf sein Handy.  "Okay hör zu, ich weiß auch nicht was da gerade in Gregor gefahren ist, ich kann dir aber 100 Prozentig versichern, dass NICHTS zwischen uns läuft. Ich würde niemals etwas mit so einem Angeber anfangen." Er sah mich wieder an, diesmal mit einer Augenbraue nach oben gezogen.

"Okay, du willst wissen weswegen wir uns getroffen haben? Es geht um die Party. Ja, ja ich weiß, dass ich euch das hätte sagen sollen. Ich brauche jetzt keine Moralpredigt! Ihr hättet es so und so erfahren. Schließlich findet alles bei ihm statt.."

Jetzt ließ er sein Handy auf  den Tisch sinken und setzte zum reden an, als plötzlich Lena in die Klasse kam. "Hey Emma! Weißt du schon was du zur Party heute anziehst?" Sie kam eifrig auf mich und Niko zu und fuchtelte, wie immer, mit ihren Armen herum. "Ähm..das was ich immer anziehe.." Sie blieb stehen und starrte mich mit einem zornigen Gesichtsausdruck an. Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte und sah verwundert zu Niko rüber. Der, wie es schien das gleiche dachte.

"Was, ist daran so verwerflich?" Das schien eine Art Einladung zu einem tiefgründigen Gespräch über Mode und ihren Gebrauch zu sein.

Als die Stunde begann und der Lehrer in unsere Klasse kam, versuchte ich, im Falle eines Gesprächs mit Lena, das Thema 'Party' zu umgehen. Ich wollte ihr es zwar sagen bevor diese begann, aber doch nicht in der Stunde.

Von Niko darauf die ganze Zeit hingewiesen zu werden, indem er immer wieder nach hinten sah, half nicht wirklich.  Der Gedanke, wie Lena reagieren könnte, beunruhigte mich noch mehr, vielleicht wollte sie dann nicht mit kommen, und alleine stehe ich das wirklich nicht durch.  Selbst wenn Anna, Niko und Oliver dabei wären, ich brauchte die Unterstützung meiner besten Freundin.

In der Mittagspause nahm ich Lena mit in den undefinierbaren Raum, in dem sie und meine Schwester Alex mich letztens entführt hatten und wollte ihr alles sagen. Bis vielleicht auf den Teil, indem mich Gregor küsste.

"Emma, was ist los?" Sie hörte sich ein bisschen verwirrt an, was verständlich war. Man wird ja nicht täglich in einen kleinen dunklen Raum gezerrt.  "Okay, bitte zuck nicht aus, wenn ich dir jetzt etwas sage..." Ich machte mit meinen Händen eine beruhigende Bewegung und sah ihr in ihre noch immer verwirrende Augen.  "Also, wegen der Party heute...Ich bin nicht die einzige Person, die das alles geplant hat." - "Ja, logisch. Wenn du so engagiert wärst, dann würdest du deine Hausübungen nicht immer vergessen." Sie schien wieder etwas gelassen zu sein.
 "Ja...das stimmt wohl. " Dabei musste ich grinsen und steckte Lena auch gleich an.

"Gregor ist der andere Party - Planer!" Dieser Satz schoss, wie ein Blitz, aus meinem Mund und traf genau in die Mitte von Lena. "Was?" Sie setzte sich geschockt in den Sessel hinter sich und starrte mich eine längere Zeit an.

"Ja, deswegen wollte ich es dir nicht sagen. Bis mir klar wurde, dass du es so und so raus finden würdest. Ich konnte es dir nicht früher sagen, weil ich wusste, dass du eben GENAU SO reagieren würdest. Aber ich schwöre dir, weder läuft etwas zwischen uns, noch sind wieder in irgend einer Weise befreundet. Das ganze dient nur dazu, um die Stimmung der Schule ein bisschen auf zu hellen. " Ich legte meine Hand auf meinen Nacken und rieb beschämt darüber.

Lena stand auf und griff nach meiner anderen Hand. "Es ist ja nicht so, dass ich jetzt wütend aus diesen Raum rennen und kein Wort mehr mit dir sprechen würde. Emma, ich glaube dir. Und du weißt, dass ich dir vertraue. Wenn du also sagst, dass zwischen euch nichts ist, dann ist da auch nichts." Ich nahm also auch ihre zweite Hand und lächelte. "Also, du kommst trotzdem?" Sie grinste zurück und bejahte meine Frage mit einem Nicken.

Jetzt war die nächste Herausforderung die Party zu überstehen, die schon in wenigen Stunden stattfinden würde.

In aller FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt