Heilmittel gegen Traurigkeit

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Sie sah mich noch immer mit einem glücklichen Blick an und hörte nicht auf zu grinsen. Bei dieser verwirrend fröhlichen Begrüßung vergaß ich ganz meinen Satz zu beenden.

"Emma? Was wolltest du mir sagen?", fing sie plötzlich an als sie merkte, dass ich geistig nicht mehr bei der Sache war.
 "Ich-ich habe Neuigkeiten." Ich konnte noch immer nicht verstehen warum sie so glücklich war und mein Gesicht blieb in der selben Stellung wie vor ein paar Sekunden. "Ja, das hast du schon gesagt...und welche?" Nun versuchte ich mich zusammen zu reißen und erzählte ihr von meiner Theorie über Gregor und ihrer Freundin, dass alles eventuell nur ein Missverständnis sei.

"Ja, das weiß ich schon längst Emma. Sie hat es mir letztens erzählt." Jetzt machte sich eine Art Glücksgefühl in mir breit. "Und du sagst mir nichts? Was war? Seid ihr wieder zusammen?" Ich merkte selbst, dass ich ein bisschen Panik schob. Aber hey! Wie oft passiert so etwas in unserem Alter, dass sich zwei Liebende wieder vertragen und glücklich zusammen sind?

"Ja..und nein. Also, wir haben uns noch nicht entschieden. " Anna senkte den Kopf und ging langsam aus dem Türrahmen, der Klasse, auf den Gang. "Was?" mein Gesicht verzerrte sich zu einem enttäuschten "Warum nicht? jetzt wo alles aufgeklärt ist?" Wir setzten uns beide auf den Boden und sie atmete einmal tief ein und wieder aus. "Sie meint, diese Situation hat gezeigt, dass wir zu wenig Vertrauen in den anderen haben. Sie wolle noch über das Geschehene nachdenken und sagt mir dann wie sie sich entschieden hat." Ich legte meine Hand tröstend auf ihre Schulter. "Das wird schon wieder."

In dem Moment kam Gregor vorbei, der anscheinend mitbekommen hatte, was gerade vor sich ging. "Na, schon abserviert worden Anna? Dann siehst du ja jetzt wie das ist!" Er blieb vor uns stehen mit seinen Händen in seinen beiden Hosentaschen und den gleichen schmierigen Gesichtsausdruck wie vorher, als ich mit ihm redete. Ich hatte so einen Hass gegen diesen Menschen, falls man ihn denn so einen nennen konnte. "Hast du nicht etwas besseres zu tun?" vor lauter Wut sprang ich auf direkt vor ihm und sah ihn mit einem hasserfüllten Blick direkt in die Augen. "Ja, aber ich konnte auf dieses Vergnügen einfach nicht verzichten." Sein grinsen wurde nur noch schlimmer, nun hatte er es zu weit getrieben. Während Anna versuchte mich aufzuhalten schlug ich ihm meine Faust direkt ins Gesicht. Direkt auf seine Nase.

"Bist du verrückt??" Er hielt sich die mittlerweile blutende Nase mit beiden Händen und seine Stimme klang, als würde er durch ein kaputtes Funkgerät sprechen. "Emma.." Anna stand neben mir und hielt meinen Arm fest. Ich sah auf meine noch immer zu einer Faust geballten Hand, auf der ein Bisschen von seinem Blut drauf war. Ich zog diese schnell weg und schaute wieder Gregor an. Er ging einige Schritte zurück bis er endgültig wegging und irgendetwas nuschelte, was so und so keiner verstanden hatte.

Ich fing an zu lachen und drehte mich um. Anna hatte ebenfalls angefangen und wir beide brachten in einen Lachflash aus der vielleicht ein bisschen zu laut war. Einige aus ihrer Klasse schauten von der Tür aus zu uns und machten verwunderte Gesichter. Doch wir mussten einfach nur lachen. "Ich glaube, das war ihm eine Lehre." Brachte ich noch gerade aus meinem Mund bevor ich wieder los lachte.

In aller FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt