In aller Freundschaft

"Wer nichts kann der unterrichtet!"

INFO: Dieser teil ist überarbeitet!

Ich dachte schon, das wäre mein Ende gewesen. Bildlich gesehen. Aber es war noch nicht vorbei, denn in den Moment, als ich gerade aus der Klasse ging, hörte ich meine Latein Prof. hinter mir meinen Namen sagen. "Emma, warte bitte einen Augenblick!" Ich drehte mich um und versuchte so höflich wie möglich zu sein. Hatte ich etwa etwas ausgefressen? Oder war meine Note in Gefahr? Was wollte sie denn?

"Ich habe mitbekommen, dass du heute mit Niko zusammen gearbeitet hast." Ich starrte sie mit einen Blick an der schon allein verriet, dass mir das "Niko-Thema" Unbehagen bereitete. "Ja, das ist richtig. Ich weiß, wir sollten normaler Weise NICHT unseren Sitznachbar nehmen, aber wissen sie, es war ein Notfall...." plötzlich fiel sie mir ins Wort. "Nein, nein das ist es nicht! Ich wollte dir nur sagen, dass mir aufgefallen ist, dass du ihn damit sehr geholfen hast. Schau, Niko ist nicht unbedingt der beste in diesem Fach und deshalb wollte ich dich fragen, ob du ihm nicht ein bisschen unter die Arme greifen könntest."

OH MEIN GOTT!! Hatte sie tatsächlich mitbekommen was zwischen mir und Niko passiert ist? Wenn ja, warum unterstützte sie diese Situation auch noch? Nein...es konnte einfach nicht sein...unmöglich...!! Ich schwieg einige Sekunden bevor ich ihr antwortet. "Warum denken sie denn, dass ich richtig dafür wäre?Ich meine es gibt doch Schüler die viel besser sind als ich!" Nun war sie es die denselben Blick wie ich hatte. "Nun, nur weil man gut in etwas ist muss es nicht automatisch heißen, dass man dieses Können weitergeben kann! Außerdem ist mir aufgefallen, dass ihr zwei euch sehr gut versteht. Na komm, du wirst doch wohl einem Freund helfen können. Deine Note würdest du dadurch auch verbessern."

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mich bestechen wollte. Aber selbst wenn, es war ein sehr gutes Angebot und ein erfolgreiches noch dazu. Ich nahm an, wollte es aber Niko nicht gleich sagen. Irgendetwas sagte mir, dass ich dies noch bereuen würde.

"Emma!", hörte ich eine Stimme aus dem kleinen Raum neben der Toilette. Keiner wusste wirklich was es war. War es ein Abstellkammerl? Oder ein nicht mehr genutztes Klo? Keine Ahnung. Ich näherte mich dem Raum und bemerkte, dass plötzlich eine Hand aus dem kleinen Spalt zwischen geöffneter Türe und Wand raus ragte. Sie griff nach mir und ich versuchte mich von dem vermuteten Angreifer weg zu bewegen. Bevor ich mich versah war die Türe zu und ich hörte plötzlich eine zweite Person im Raum. "Emma! jetzt sei ruhig, wir sind es doch nur!" Ich fand allmählich den Lichtschalter und als es hell war konnte ich meine zwei Kidnapper erkennen. "Lena? Alex? Was sollte das?"

Sie sahen mich beide mit einem fetten Grinsen an und setzten mich auf einen Sessel, worauf sie mich versuchten an zu binden. Fürs erste spielte ich mit. "Könntet ihr mir jetzt bitte erklären, was genau ihr macht?" Keine Antwort. Dafür ein grelles Licht mitten in mein Gesicht. "Emma! DU wirst uns jetzt alles erzählen!" Ich konnte durch den Lichtstrahl nichts erkennen, ging aber davon aus, dass es Alex war, die gerade geredet hatte. "Was erzählen?" Nun kam auch Lena zum Einsatz die sich mir, mit einer Taschenlampe unter dem Kinn, näherte. "Emma, wir wissen was du getan hast! Du brauchst es nicht zu leugnen!" Nun war ich endgültig verwirrt. Meinten sie vielleicht mein Gespräch, mit unserer Lehrerin? Ach Gott...nicht, dass sie das mitbekommen hatten.

"Okay, es ist nicht so wie es aussieht. Sie hat mich doch nur um etwas gebeten!" Nun drehten beide ihre kleinen Scheinwerfer ab, und setzten sich ebenfalls. Lena reichte mir eine Tafel Schokolade und Alex wandte eine Vierhörmethode aus dem Fernsehen an, indem sie mit sarkastischem Unterton zu Lena sagte: "Ich glaube, sie hat es noch nicht akzeptiert...dabei wäre es doch so einfach..." Darauf hin, antwortete Lena mit exakt dem selben Ton "Ja wahrscheinlich....Es hilft nichts, ich glaube wir müssen nachhelfen.."

Lena stand plötzlich auf und nahm ihr Handy aus ihrer Tasche. Während Alex mich noch immer anstarrte als wäre ich eine Heilige, nur viel gruseliger, versuchte ich mich zu Wort zu melden. Als ich jedoch etwas sagen wollte, stopfte mir Alex ein Socken-paar in den  Mund. Nicht nur, dass es geschmeckt hat, wie Schweißfüße, hat es noch viel schlimmer gerochen. Ich musste mich wirklich zurückhalten um mich nicht zu übergeben.

Als ich hörte wen Lena anruft, lockerte ich nun das lächerlich geknotete Seil und stand auf. "Hallo Niko, ja. Ja ich will tatsächlich etwas von dir. Mhmm....mhmm.." Ich nahm die Socken aus meinem Mund und wollte Lena aufhalten, doch Alex hielt mich von ihr fern und versuchte mich mit ihren komischen 'Pschht' Geräuschen still zu halten, als das nichts half, steckte sie mir wieder die Socken in den Mund. Warum war sie nur so stark? Sie war kleiner und zarter als ich..

"So das hätten wir.", Beide gingen wieder aus dem Raum und ließen mich einfach so zurück. Allerdings ohne mich zu 'fesseln'.

"Ähhmm...was sollte das?"