Weihnachtsstress

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Es war die "schönste Zeit des Jahres" heran gebrochen: Weihnachten.

Um ehrlich zu sein hatte ich mich schon seit Wochen über die Ferien gefreut. Zwei Wochen Freiheit. Schließlich war es wirklich anstrengend mit der Schule UND noch Problemen außerhalb klar zu kommen.  Endlich einmal abschalten von all den Schwierigkeiten und zu Hause vor den PC sitzen ein bisschen Zocken und hin und wieder ein paar Serien und Filme sehen.

Ja, auch an Weihnachten machte ich keinen halt davor, alleine in meinem Zimmer zu sitzen und in meiner Welt zu sein. Natürlich versprach ich Lena mich mit ihr zu treffen. Auch wenn ich meine Ruhe wollte, meine beste Freundin konnte ich doch nicht im Stich lassen.

Am 24. feierten meine Familie und ich immer das Fest. Früher haben meine Schwester und ich immer vor dem Christbaum Lieder gesungen und die ganze Familie hat sich nach dem, sehr leichtem Essen, immer Weihnachtsfilme angeschaut. Diese Tradition ist aber im Laufe der Jahre verfallen. Heute essen wir nur noch und die Bescherung fällt auch immer dürftig aus. Aber mehr brauchen wir nicht. Jeder ist zufrieden.

Alex war wieder einmal direkt nach dem Essen in ihr Zimmer verschwunden und ich hatte auch langsam genug. "Emma!" meine Mutter machte wieder einmal Anstalten, die Familie JA NICHT ZU VERLASSEN. "Mama bitte, es ist schon spät und ich möchte ehrlich gesagt meine Ruhe haben." Ich deutete mit meinen Augen auf die Uhr die über unserem Esstisch hing und dann wieder zu meiner Mutter. "Na gut, dann geh. Aber frag deine Schwester noch, ob sie morgen mit zu der Firmenfeier mitgehen will!"

Meine Mutter hatte jedes Jahr am 25. Dezember ein Treffen mit ein paar Kollegen und nannte dieses "Firmenfeier". In echt war es nur eine Aktualisierung von Geschehnissen aus dem Privatleben und Angeberei. Alex sollte jedes Jahr als "moralische Stütze" mitkommen, damit meine Mutter nicht ganz so verzweifelt rüber kommt. Mit Sachen Fortschritt hatte meine Mutter nämlich Probleme. Und Selbstbewusstsein fehlte ihr auch.

"Alex, willst du morgen mit zu dem Treffen?"- "Firmenfeier!"hörte ich meine Mutter noch im Hintergrund schreien. "Ja...also, willst du?" ich sah den nicht gerade beeindruckten Blick meiner Schwester und konnte richtig spüren wie die Wut in ihr hoch kochte. "Nein danke, ich will nicht länger der Bodyguard unserer Mutter sein.Du kannst doch gehen wenn du willst." Ich öffnete die Türe noch ein bisschen mehr und seufzte"Du weiß ganz genau, dass ich mich morgen mit Lena treffe." Ich schloss die Türe wieder als ich nur ein Schulterzucken von ihr zur Antwort bekam.

Wenn es um die Familie ging, dann war keiner von uns zwei sehr gesprächig. Aber wir wussten, dass es wichtig für unsere Mutter war. Besonders Alex war es wichtig, dass die Familie nicht schlecht von ihr denkt. Also entschloss sie sich am nächsten Tag doch noch mit unserer Mutter zu dem Treffen zu gehen.

Ich hatte Lena ja versprochen mich mit ihr zu  treffen und schließlich war SIE es die ICH nicht enttäuschen wollte.

In aller FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt